Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
auffallen müssen. Die Sache mit dem Überwachungssystem hatte im Grunde schon alles gesagt. Irgendwann war dem Typ anscheinend aufgegangen, dass sie ihn für einen richtigen Cop hielt, und er hatte beschlossen, dies auszunutzen.
    Elender Wichser!
    Sie ärgerte sich zu Tode, aber ihr war klar, dass sie jetzt cool bleiben und etwas unternehmen musste, ehe die Situation noch weiter außer Kontrolle geriet. Sie stieg in den noch immer im Leerlauf vor sich hin tuckernden Wagen, fand den Schalthebel und legte den Rückwärtsgang ein. Sie setzte zurück und warf einen Blick in den Rückspiegel. Auf dem South Kings Highway herrschte zwar leichter Verkehr, doch niemand näherte sich dem Drugstore. Das würde nicht ewig so bleiben. Sie fuhr wieder nach vorn und begann den Wagen in die Parklücke zu rangieren. Sie spürte, wie die Leiche am Fahrwerk hängen blieb und ein bisschen nach vorn geschleift wurde, doch es war keineswegs so schlimm, wie sie befürchtet hatte. Wahrscheinlich hatte es geholfen, dass sie die Füße so gedreht hatte, dass sie beinahe parallel zum Boden lagen. Sie schaffte es, den Streifenwagen gerade ausgerichtet einzuparken. Anschließend öffnete sie die Tür und machte, dass sie rauskam. Gerade als sie die Tür zuschlug, bog ein weiterer Wagen auf den Parkplatz ein.
    Erneut pochte ihr das Herz bis zum Hals.
    Scheiße! Nicht jetzt!
    Es war ein sehr alter, ziemlich mitgenommener Oldsmobile. Quälend langsam rollte er vorüber und fuhr auf den Behindertenparkplatz direkt vor dem Eingang des Marktes. Julie ließ den Wagen nicht aus den Augen und wurde schon beinahe ungeduldig. Der Fahrer, respektive die Fahrerin, ließ sich verdammt viel Zeit mit dem Aussteigen. Doch schließlich öffnete sich quietschend die Tür und eine gebeugte alte Dame kam heraus.
    Julie hätte am liebsten laut losgeschrien. Warum mussten diese alten Weiber mitten in der Nacht zu Walgreens fahren?
    Schlafen diese dämlichen Kühe denn nie?
    Wie in Zeitlupe schloss die Alte die Wagentür und begann auf den Laden zuzuhumpeln. Als sich die automatische Eingangstür öffnete, legte Julie sich flach auf den Gehweg und langte unter den Streifenwagen. Der Aushilfsbulle war tot, toter ging’s nicht. Und nachdem er auch noch von seinem eigenen Wagen überrollt und ein bisschen mitgeschleift worden war, war er gewissermaßen wirklich im Arsch.
    Sie hatte es auf seine Waffe abgesehen, doch ein näherer Blick auf sein Holster ließ sie vor Enttäuschung aufkreischen. Der Kerl hatte gar keine Knarre. Natürlich nicht. Er war ja auch kein richtiger Cop. Er war bloß ein mies bezahltes Arschloch, das während der Arbeitszeit seinen Spaß haben wollte. Bei dem Ding im Holster handelte es sich um irgendein elektronisches Gerät. Um einen Elektroschocker vielleicht? Na ja, scheiß drauf, besser als gar nichts. Sie schnappte sich das Ding, erhob sich und machte, dass sie wieder in den Laden kam.
    Roxie und Rob waren immer noch dabei, sich zwischen den Regalen mit den Haarpflegeprodukten zu zanken.
    Was auch sonst!?
    Mitten im Satz hörte Roxie auf, mit Rob zu keifen. Sie runzelte die Stirn.
    »Ist das eine Knarre?«
    Julie grinste spöttisch. »Nein, verdammt noch mal, das ist keine Scheißknarre. Das ist ein verdammter Scheiß-Elektroschocker.«
    »Wo hast du den Scheiß-Elektroschocker her?«
    »Von dem Scheißkerl draußen auf dem Parkplatz, den ich gerade umgebracht habe.«
    Rob stöhnte. »Scheiße! Was ist bloß mit euch beiden los? Hört zu, Mord ist nicht die Antwort auf alles . Versucht nur einmal ...«
    Er verstummte und starrte auf etwas hinter Julie. Sie drehte sich um und sah Tod, den Manager, der sie schon wieder vom Ende des Ganges aus anstarrte. Doch seine selbstgefällige Überheblichkeit war verschwunden. Am ganzen Leib zitternd hob er die Hände und begann langsam zurückzuweichen.
    Roxie lachte. »Sieht so aus, als hätte da jemand etwas belauscht, was er besser nicht gehört hätte. Ich hasse Lauscher. Du nicht auch, Julie?«
    »Ja.«
    Sie senkte den Kopf und stürmte auf den Mann los. Er wich schnell zurück und drehte sich nach ein paar Schritten um, um zu laufen, doch mit den Sohlen seiner Halbschuhe rutschte er auf den glatten Fliesen aus und stürzte unglücklich. Seine linke Hand kam im falschen Winkel auf dem Boden auf, sodass das Gelenk brach. Er heulte vor Schmerz laut auf und wälzte sich auf den Rücken, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie Julie sich über ihn beugte. Er öffnete den Mund, um erneut zu

Weitere Kostenlose Bücher