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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hatte es definitiv auf George Bush abgesehen, weil in der folgenden Woche der Parteitag der Republikaner in der Stadt stattfinden sollte.
    Jedenfalls hatte Lucas sich eine Auszeit von zwei Tagen am See gegönnt, um der wachsenden Zahl von Anrufen zu entfliehen, während Virgil im nördlichen Minnesota angeln ging und der Gouverneur sich von einer Washingtoner Talkshow zur anderen weiterreichen ließ. Lucas und Weather hatten ihn im Satellitenfernsehen gesehen, und Weather war entzückt gewesen, weil man ihr bei einer Kontrolle einmal die Lieblingsmaniküreschere abgenommen hatte und ihrer Ansicht nach die Zeit reif war für Rache.
    Als Weather aufwachte, stöhnte sie: »Oje, wo sind wir?«
    »Auf der I-94. Ungefähr zehn Kilometer vom Fluss entfernt«, antwortete Lucas.
    »Mmm.« Sie kramte in ihrer Handtasche, holte ihren BlackBerry heraus, schaltete ihn ein, warf einen Blick aufs Display und steckte ihn zurück in die Tasche. »Keine einzige Nachricht … Nicht zu fassen, dass du Chopin hörst.«
    »Keine Anrufe bedeutet alles in Ordnung«, sagte Lucas.
Weather hatte ihren inzwischen fast zweijährigen Sohn Sam nicht allein lassen wollen, obwohl die Haushälterin, die bei ihnen lebte, wie eine zweite Mutter für den Jungen war. Weather wirkte unruhig, denn sie war noch nie länger als acht oder zehn Stunden von ihm getrennt gewesen und wollte so schnell wie möglich zu ihm zurück.
    »Ist dir heiß?«, erkundigte sich Lucas.
    »Was?«
    »Hast du einen Sonnenbrand?«
    »Ach was. Nicht der Rede wert.«
    Er lachte. »Du siehst aus wie getoastet.«
    »Schau mal auf deinem Handy nach, ob Ellen angerufen hat.«
    Ellen, die Haushälterin. Lucas holte das Telefon aus der Tasche, klappte es auf, schaltete es ein: drei Nachrichten, alle von derselben Nummer. »Dan Jacobs. Nichts von Ellen.«
    »Heute ist es zu spät für einen Rückruf«, sagte Weather.
    »Er hat dreimal angerufen … das letzte Mal vor zwanzig Minuten. Er arbeitet sicher rund um die Uhr.«
    Lucas betätigte den Kurzwahlknopf. Jacobs leitete das Sicherheitskomitee während des Parteitags in Minneapolis und St. Paul. Es meldete sich eine müde Frauenstimme: »Jacobs-Komitee. Sie sprechen mit Sondra.«
    »Lucas Davenport. Dan hat angerufen.«
    »Augenblick, Lucas. Ich verbinde Sie.«
    Nach ein paar Takten Country-and-Western-Musik meldete sich Jacobs: »Lucas, wir haben ein Problem. Ich schicke Ihnen Informationen über einen gewissen Justice Shafer. Den müssen wir uns greifen. Könnten Sie sich mit Ihrem Kollegen in Wisconsin in Verbindung setzen?«
    »Wer ist dieser Shafer?«
    »Ein Spinner. Verkauft das Magazin Rogue Warrior bei Waffenschauen … Kennen Sie den Rogue Warrior ?«
    »Kommt mir bekannt vor.« Guerillakriegphantasien in einem
von islamischen Revolutionären beherrschten Amerika der Zukunft, in dem nur noch die Banken von den Juden kontrolliert wurden. »Irgendwas Genaueres?«
    »Offen gestanden hören wir zum ersten Mal von ihm«, antwortete Jacobs. »Er ist einem unserer Leute bei einer Waffenschau in Barron County, Wisconsin, beim Prüfen eines.50er aufgefallen. Unser Mann hat sich mit ihm unterhalten und sagt, Shafer hätte sich über Juden und den Dschihad ausgelassen und darüber, wie die Politiker Amerika verraten, das Übliche eben. Jedenfalls hat der Typ mit dem.50er Metallschilder aus einer Entfernung von siebenhundertfünfzig Metern weggeschossen.«
    »Ungewöhnliche Entfernung«, bemerkte Lucas.
    »Ja, genau das bereitet uns Kopfzerbrechen. Shafer lebt in Oklahoma, und wir wissen nicht, was er hier will. Er ist arm wie eine Kirchenmaus und fährt in einem zerbeulten Ford-Pick-up rum, hat aber dieses nagelneue Gewehr mit der sündteuren Ausstattung und schießt auf Ziele in siebenhundertfünfzig Meter Distanz. Als hätte er was vor. Beim FBI gibt’s eine Akte über ihn: Vor Jahren wollte er zu den Marines und dann zur Army, aber die hatten kein Interesse an ihm, weil er ihnen nicht fit genug war. Möglicherweise hat er Kontakt zu weißen Extremisten aufgenommen - sein Bruder ist ein Skinhead und war schon mal im Gefängnis. Die Leute von der Bundespolizei meinen, er könnte Hakenkreuze auf eine Synagoge in Norman gepinselt und jüdische Grabsteine umgeworfen haben … Hat sich ›achtundachtzig‹ auf die Brust tätowieren lassen.«
    »Wir kümmern uns drum«, sagte Lucas. »Sind die Informationen unterwegs?«
    »Ich maile sie gleich. ATF und FBI interessieren sich dafür. Könnte also sein, dass Sie Leuten von denen

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