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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fall sind es die Zombies und die Hexen. Keine echten, wie du vielleicht vermutet hättest. Oder noch nicht, möchte ich einmal sagen. Aber sie werden die echten kennenlernen, denn meine Todesglocke hat gleichzeitig auch die Aufgabe, andere Wesen herbeizurufen. Und das wird sie schaffen. London soll das Grauen erleben, dafür will ich sorgen, und dafür werde ich sorgen. Der Tod hat lange genug gewartet. Durch das Läuten der Glocke kann er endlich zuschlagen. In den Straßen und auf den Plätzen wird es von meinen Dienern wimmeln. Der Klang dieser Glocke wird über die Stadt hinwegwehen und die Menschen aufrütteln. Sie ist das äußere Zeichen dafür, daß ich, der Teufel, die Macht übernehmen werde. Noch befindet sich die Glocke in meiner Dimension, aber nicht mehr lange. Die Zombies, die du im Schacht glaubst, sind bereits unterwegs und bereiten einiges vor. Soho wird zur Hölle, das habe ich so geplant.«
    Es waren seine letzten Worte, und wenn ich darüber nachdachte, konnte ich ein würgendes Gefühl nicht unterdrücken. So etwas war verdammt schlimm. Ich sah keinen Grund, weshalb der Teufel seine Pläne nicht in die Tat umsetzen sollte. Und ich stellte fest, daß ich mich persöhnlich in einer verzwickten Lage befand, denn unter den Gästen befand sich niemand, der dem Satan widersprochen hätte. Im Gegenteil, nicht allein die Hexen waren von ihm und seinen Worten fasziniert worden, auch die übrigen Besucher standen unter dem Bann des Höllenfürsten. Viele von ihnen hatten wahrscheinlich zum erstenmal erlebt, daß es den Teufel überhaupt gab, und ich konnte mir vorstellen, daß sie es nicht wagten, gegen ihn aufzumucken.
    Also stufte ich sie als potentielle Gegner ein. Wenn es mir nicht gelang, sie vom Gegenteil zu überzeugen, sah es für mich schlecht aus. Aus diesem Grunde war ich auf die Tanzfläche gegangen und stellte mich ihnen. Ich wollte ihnen ebenfalls etwas sagen. Vielleicht waren doch einige so vernünftig, daß sie erkannten, wie unrecht der Satan hatte. Die Glocke war verschwunden. Asmodis hatte diese Demonstration vollauf gereicht, und ich schaffte es auch, mich in den Kreis der am Boden hockenden angeblichen Hexen zu drängen, so daß ich darin den Mittelpunkt bildete.
    Und noch etwas tat ich.
    Ich holte mein Kreuz hervor!
    Zunächst wurde diese Geste kaum registriert. Es waren schließlich die fünf Hexen, die es zuerst erkannten.
    Gleichzeitig schössen sie in die Höhe. Ich sah ihre Masken vor meinen Augen wie kleine Gummipuppen nach oben kommen, und hörte auch ihre wütenden Schreie.
    Das erste Mädchen riß seine Maske ab. Sie schleuderte das Ding zu Boden, es fiel dich vor meine Füße, und ich vernahm das Schreien ihrer Trägerin. »Verdammt, du hast das Kreuz. Dieses verfluchte Zeichen. Der Teufel hat recht gehabt. Du bist unser Feind. Du…«
    Auf einmal war sie nicht zu halten. Sie entwickelte sich innerhalb eines Augenblicks zur wahren Furie und ging mit gespreizten Fingern auf mich los. Alle zehn Nägel wollte sie mir durchs Gesicht ziehen, so daß mir nichts anderes übrigblieb, als ihre Arme hart zur Seite zu schlagen. Das Mädchen erwischte mich nur mehr an der Schulter, aber ihre angeblichen Hexenschwestern hatten längst bemerkt, auf welcher Seite ich stand. Sie wollten beweisen, wie sehr sie dem Satan zugetan waren, und die restlichen vier stürzten sich auf mich.
    Mit ihnen wäre ich vielleicht fertig geworden, aber da gab es noch die fünfte, die plötzlich Verstärkung holte, so daß auch Bewegung in die Reihen der Zuschauer kam.
    Angestachelt, dazu noch unter dem Eindruck der Teufelserscheinung, stehend, waren sie nicht mehr zu halten und stürzten sich wie Furien auf die Tanzfläche.
    Einige der Hexen hatte ich zurückstoßen können, die anderen aber waren einfach zu viel für mich.
    Sie kamen wie eine Woge.
    Ich sah schweißverklebte Gesichter, verzerrte Münder, weit aufgerissene Augen, hörte das Schreien und Keuchen, die schrillen Rufe und das Haßgebrüll, das durch die Disco hallte.
    Auch den Geschäftsführer erkannte ich. Sein roter Samtanzug stach selbst von der bunten Kleidung der Besucher ab, und seine Schreie heizten die anderen noch mehr an.
    Ich bekam die ersten Stöße mit und wurde herumgewirbelt wie eine Puppe. Mal nach hinten, dann wieder nach vorn. Ich flog nach links und auch nach rechts weg. Noch hielt ich mich auf den Beinen. Bis die ersten Schläge auf mich niederprasselten. Längst hatte ich mein Kreuz wieder weggesteckt. Ich dachte nur mehr

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