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Todesgruß vom Gelben Drachen

Todesgruß vom Gelben Drachen

Titel: Todesgruß vom Gelben Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tim war hinter ihm ausgewichen,
ohne daß Preff ihn bemerkt hatte. Durch die Dreier-Gruppe walzte Preff, als
müsse er Hindernisse aus dem Weg räumen. Um nicht gerempelt zu werden, hüpfte
Gaby zur Seite.
    Den als Sparringspartner, dachte Tim,
und ich könnte gar nicht mehr aufhören, Judo zu üben.
    Isabell trat auf den Flur, hielt den
Strauß in beiden Händen und gewahrte Tims Freunde.
    Tim grinste. „Ich bin Tim. Guten Tag!
Meine Freunde und ich wollen eigentlich nur Blumen abgeben. Sie erraten für
wen. Geht es Frau von Tipperitzki schon etwas besser — trotz Bewußtlosigkeit?“
    Die Stationsschwester mochte Mitte
Dreißig sein. Mit einem kleinen Lächeln musterte sie die jungen Besucher.
    „Wir sind zufrieden. Und sie wird auch
bestimmt bald zu sich kommen. Zu diesem... Herrn gehört ihr nicht. Nein?“
    „Zu dem A...?“ fragte Klößchen. „Mit
dem ginge ich nicht mal über den Zebrastreifen. Wieso kennt der die alte
Adelheid? Ist doch nicht etwa ein Verwandter?“
    „Ich weiß den Zusammenhang“, sagte Gaby
rasch. „Ist nichts von Bedeutung.“
    Sie reichte Isabell den TKKG-Strauß.
    „Wir haben eine Karte zwischen die
Blüten gesteckt. Eine Geburtstagskarte — mit unseren Unterschriften.“
    „Die Torte, die Gaby gebacken hat“,
erklärte Klößchen, „mußte vertilgt werden. Weil die Zuckerguß-Achtzig total
zerbrochen war. Mir tat das Herz weh. Aber der Schaden ließ sich nicht
reparieren. Die Achtzig sah wie eine Neunzig aus, und das hätte die alte Dame
beleidigt. Frauen sind so — nämlich lieber jünger als älter.“
    Isabell lächelte. „Für euren Strauß
habe ich eine besonders schöne Vase.“
    Tim grinste. „Aber deshalb brauchen Sie
Preffs Gebinde nicht in den Nachttopf zu stellen. Blumen sind Blumen. Die
können nichts dafür.“
    Die Schwester sah ihn an. „Wenn du mal
mit verstauchtem Knöchel unsere Station beehrst, kriegst du die härteste
Matratze.“
    „Hoffentlich. Ich schlafe nämlich auf
Ziegelsteinen.“ Er blinzelte vertraulich. „Hat dieser Enkel Adalbert noch mal
angerufen?“
    „Der nicht. Aber ein Nachbar namens
Faltmiller. Dessen Stimme ist der von Enkel Adalbert zum Verwechseln ähnlich.
Das fiel mir erst hinterher auf.“
    Tim hob die Brauen. „Sie meinen, es war
ein und dieselbe Person?“
    „Beschwören könnte ich das nicht. Hat
dieser Anrufer was mit dem Verbrechen zu tun?“
    Tim hob die Achseln. „Wissen wir nicht.
Möglich wäre es. Vielleicht tut es ihm leid. Und er möchte als erster erfahren,
wann die alte Dame erwacht. Kommissar Glockner weiß jedenfalls Bescheid. Bei
ihm ist alles in besten Händen. Solange er sich nicht an Sie wendet, müssen Sie
sich keine Gedanken machen.“
    „Ein entsetzliches Verbrechen. Man faßt
es nicht.“ Ihr Blick wanderte unter das Patientenbett. „Herr Preff hat seinen
Handschuh verloren.“
    Karl hob ihn auf.
    Tim sagte: „Wir liefern ihn ab. Auf
Wiedersehen, Schwester Isabell. Und vielen Dank!“
    Als sie im Lift waren, zog Karl eine
der heutigen Tageszeitungen aus der Brusttasche. Er opferte eine
Inseraten-Seite und wickelte den Handschuh darin ein.
    „Bestimmt total verseucht. Der
Handschuh riecht nach seinen schwitzigen Fingern.“
    Gaby verzog den Mund. Tim und Klößchen
grinsten.
    Dann wandten sich alle Gesichter Gaby
zu.
    „Wer ist Eduard Preff?“ fragte Tim.
    „Wartet, bis wir draußen sind. Dort
erzähle ich am Stück.“
    Nur noch einer der Krankenwagen stand
auf seinem Platz. Die Frau mit dem Jung-Dackel in der Einkaufstasche schlurfte
über den Vorplatz. Vorn bei der Straße heulte ein Martinshorn.
    „Was ich weiß“, sagte Gaby, „weiß ich
von Adelheid. Eduard Preff ist Geschäftsmann. Und irre reich. Hat keine
Familie. Nur einen mißratenen Neffen. Detlef Drüstmann, Detl wird er genannt.
So ein Muffel-Typ, den nichts freut. Er hat wegen Kaufhaus-Diebstahls mehrere
Wochenenden Jugendarrest gehabt. Das weiß ich allerdings nicht von Adelheid,
sondern von meinem Papi.“
    „Ein heißer Draht zur Polente“,
gluckste Klößchen, „macht sich immer bezahlt.“
    „Was will Preff von unserer Adelheid?“
fragte Tim.
    „Den Tipperitzki-Schmuck. Hinter dem
jagt er her. Seit Jahren, hat Adelheid erzählt — und dabei geschmunzelt. Sie
kann ihn nicht leiden, den ungeschlachten Kerl. Deshalb hält sie ihn hin. Mal
tut sie so, als wollte sie verkaufen. Dann wieder hat sie sich anders besonnen.
Aber der Preff läßt nicht locker. Er sammelt Schmuck. Vor Jahrzehnten muß der
Typ von dem

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