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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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ersten Schuss erledigte, gerieten die beiden Leute vielleicht in eine wilde Schießerei.
    Als sein Ziel den Weg hinunter verschwand, konnte Quinn ihm nur nachsehen und hoffen, dass er keinen verhängnisvollen Fehler begangen hatte.

28
    »Wo seid ihr?«, fragte Quinn. Er hatte zuerst den Weg nach Westen eingeschlagen und dann nach Norden zurück zum Boat Quay, ehe er sich sicher genug fühlte, um anzurufen.
    »Ich bin an der Ecke der Church Street und …« Orlando hielt inne. »Phillip Street.«
    Das war nur wenige Blocks von seinem derzeitigen Standort entfernt.
    »Bleibt, wo ihr seid, ich bin gleich bei euch.« Er machte kehrt und entfernte sich vom Fluss.
    Eine weitere Pause.
    »Ich bin allein.«
    Quinn blieb stehen.
    »Was?«
    »Jenny ist nicht bei mir.«

    »Wo ist sie?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Sie war bei dir. Wo ist sie?«
    »Verdammt, ich weiß, dass sie bei mir war. Aber die einzige Möglichkeit, sie festzuhalten, wäre gewesen, ihr ins Bein zu schießen. Und ich glaube nicht, dass du das gewollt hättest.«
    »Warte dort«, sagte Quinn.
    Er legte auf und hielt ein vorüberfahrendes Taxi an. Die Fahrt war kurz, ersparte ihm aber ein paar Minuten.
    Er sah Orlando, als er ausstieg. Sie stand an der gegenüberliegenden Ecke fernab der Straße im Halbdunkel. Er wartete auf eine Lücke im Verkehr und rannte über die Straße zu ihr hinüber.
    »Bitte mach mich nicht fertig, es ist nicht meine Schuld.«
    Natürlich war sie genauso nervös wie er. Das hätte er wissen müssen. Er brauchte einen Moment, um umzudenken und seine übliche Gelassenheit wiederzufinden.
    »Ich glaub dir ja«, sagte er.
    »Woher wussten sie, dass sie dort sein würde?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung«, sagte er.
    »Wir haben wirklich Scheiße gebaut.«
    »Wer weiß, was geschehen wäre, wenn du sie nicht gesehen hättest.«
    »Gute Arbeit, dieser Schuss«, sagte sie. »Der hat wirklich große Verwirrung gestiftet. Das warst du, stimmt’s?«
    »Ja.« Er lächelte vielsagend. »Ich glaube, ich habe noch nie jemanden eine Durianfrucht als Waffe benutzen sehen.«
    »Wenn du ihn einfach erschossen hättest, hätte ich sie nicht werfen müssen.« Sie blickte auf ihren rechten Handteller hinunter. Neben der Wurzel ihres Ringfingers war ein roter Fleck. »Das verdammte Ding hat mich gestochen.«
    »Orlando, wo ist Jenny? Was ist passiert?«

    Sie fuhr fort, ihren Handteller zu reiben, und presste die Lippen zusammen.
    »Es tut mir leid«, sagte sie.
    »Haben sie sie geschnappt?«, fragte Quinn.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Gott sei Dank , dachte er.
    »Wo ist sie dann?«
    Orlando zögerte und sagte schließlich:
    »Als wir den Hügel hinter uns hatten, nahmen wir uns ein Taxi. Ich wollte sie ins Apartment zurückbringen, aber dahin wollte sie nicht.« Sie seufzte. »Sie wies plötzlich den Taxifahrer an, links ranzufahren. Als er hielt, sprang sie aus dem Wagen. Ich folgte ihr, so schnell ich konnte, packte sie am Arm und hielt sie fest. Ich sagte ihr, wir seien nur da, um ihr zu helfen.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Dass ihr niemand helfen könne. Die Menschen, die versuchten, ihr zu helfen, würden sterben. Ich habe ihr gesagt, wir könnten sie außer Landes und an einen sicheren Ort bringen. Aber sie wollte auch das nicht. Sagte, sie müsse sie aufhalten.«
    »Wen aufhalten?«
    »Ich habe sie gefragt, aber das war alles, was sie gesagt hat.«
    Quinn fühlte sich erschöpft. Die Kombination aus Adrenalin und Jennys Zurückweisung zerrte an seinen Nerven.
    Das musste ihm anzusehen gewesen sein, denn Orlando sagte: »Etwas habe ich doch aus ihr herausbekommen.«
    »Was?«
    »Sie will noch einmal mit dir reden. Ich habe ihr gesagt, das sei sie dir schuldig.«
    »Wann?«, fragte er.
    Sie schaute auf ihre Uhr.
    »In einer Stunde.«

    Er versuchte zu lächeln, doch es misslang ihm.
    »Das ist wenigstens etwas. Danke. Gehen wir zurück ins Apartment. Ich kann sie von dort aus anrufen.«
    »Nein«, sagte Orlando. »Nicht am Telefon. Persönlich.«
     
    Um elf Uhr nachts stand Quinn an der Ecke Upper Pickering Street und South Bridge Road. Er war noch keine neunzig Sekunden da, als ein Taxi anhielt. Quinn beugte sich nach vorn, denn er erwartete, dass Jenny auf dem Rücksitz saß, doch der einzige Insasse war der Fahrer.
    »Sie haben ein Taxi gerufen?«, fragte der Fahrer.
    Quinn neigte den Kopf zur Seite, lächelte geschäftsmäßig und sagte:
    »Sie wissen, wohin ich möchte?«
    »Ich weiß, wo es ist. Kein Problem.«
    »Dann fahren wir«, sagte

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