Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
machte Quinn die Taschenlampe aus und nahm stattdessen seine SIG hervor. Er zielte mit der Pistole durch die schwarze Leere in Richtung Ecke.
    Einige Sekunden später flog die Tür zum Treppenhaus auf. Es wurde etwas heller, und sie konnten ein sanftes Licht erkennen. Quinn stand reglos da, zählte die Schritte und wartete auf den Augenblick, in dem einer der beiden um die Ecke bog.
    Aber niemand kam. Nach ein paar Sekunden hörte er zwei Leute durch den Korridor auf Apartment 05/21 zugehen.
    Eine Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Plötzlich war der Korridor in tiefstes Dunkel getaucht.
    »Was ist mit der Wanze?«, fragte Nate.
    »Was?«, flüsterte Quinn.
    »Die Wanze? Versucht Orlando nicht gerade in den Computer reinzukommen?«
    Nate hatte Recht. Darauf hätte er auch selbst kommen können. Hastig holte er sein Telefon heraus und wählte Orlandos Nummer.
    »Sag bloß nicht, dass ihr noch immer …«, begann sie.
    »Jemand ist im Apartment. Fahr ihn runter«, sagte er und legte auf. Er legte Nate die Hand auf die Schulter. »Machen wir, dass wir hier rauskommen!«
     
    Als sie in ihre neue Unterkunft zurückkamen, wollte sich Quinn sofort hinlegen. Zuvor allerdings vereinbarte er mit den anderen, alles Weitere am nächsten Tag um die Mittagszeit
zu besprechen. Außerdem berichtete er Orlando, was vorgefallen war.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, sagte er, nachdem er geendet hatte. »Das Feinste vom Feinsten.«
    »Aber«, warf sie ein, weil sie sein Zögern spürte.
    »Aber …« Er überlegte einen Augenblick und sagte dann: »Es war … irgendwie komisch.«
    »Da musst du schon ein bisschen deutlicher werden. Was meinst du mit ›komisch‹?« Ihre Stimme klang gereizt. Der Grund dafür lag auf der Hand. Ihre Augen waren blutunterlaufen von der Arbeit am Computer und ihre Wangen angespannt vor Müdigkeit.
    »Irgendetwas stimmte nicht«, sagte er, um eine Erklärung bemüht. »Alles schien wie inszeniert, war so perfekt.«
    »Die Abdrücke auf dem Block waren nicht perfekt«, entgegnete Orlando.
    »Nein. Sie waren schlampig. So etwas sollte bei dieser Art von Operation nicht vorkommen.« Wie Quinn und Orlando mussten diese Leute dazu ausgebildet worden sein, nur auf harten Unterlagen zu schreiben.
    »Vielleicht hättest du es mitbringen sollen«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es absichtlich dort liegen gelassen worden war. Hätte ich es mitgenommen, wäre es aufgefallen.«
    Dann erzählte er ihr von dem einzelnen Haar.
    »Das ist wirklich seltsam«, sagte sie. »Unter die Schachtel geschoben? Und keine anderen Haare?«
    »Nein. Das restliche Apartment war unberührt. Keine Fingerabdrücke oder sonst irgendetwas.«
    »Ich denke, es war richtig, alles unberührt zu lassen«, sagte sie. »Das alles ist wirklich komisch.«

    »Es ergibt einfach keinen Sinn.« Er begann zu gähnen. »Warum nimmst du nicht das andere Schlafzimmer?«, sagte er. »Ich schlafe auf der Couch.«
    »Ich habe zu viel zu tun.« Sie wandte sich wieder zu ihrem Laptop um. Daneben stand eine große rechteckige Box aus Metall, etwa fünf Zentimeter hoch. Sie war cremefarben und surrte so wie der Computer des Waffenhändlers, nur lauter.
    »Es würde dir guttun, dich ein bisschen auszuruhen«, sagte Quinn.
    Als sie ihn ansah, merkte er, dass er das Falsche gesagt hatte.
    »Was willst du eigentlich? Willst du wissen, was auf dem Tape ist, das Jenny dir gegeben hat? Das Ding ist nämlich ziemlich am Arsch, und ich werde viel Zeit brauchen, um überhaupt was zu finden. Und was ist mit dem Computer von heute Abend? Soll ich das, was da drauf ist, analysieren oder nicht? Ganz zu schweigen von LP. Und ich soll einfach schlafen gehen und alles stehen und liegen lassen? Kann ich gerne machen, wenn du willst, denn ich bin verdammt müde. Allerdings hatte ich den Eindruck, wir müssten dem Kram so schnell wie möglich auf den Grund gehen. Oder hab ich mich geirrt?«
    Sie starrte ihn herausfordernd an.
    »Okay«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich bleibe wach und helfe dir.«
    »Oh, das ist ja eine brillante Idee«, erwiderte sie und verdrehte die Augen. »Und was genau erwartest du? Vielleicht können wir uns abwechseln. Jeder tippt einen Buchstaben.«
    »Ich habe mehr daran gedacht, dir ein bisschen Gesellschaft zu leisten«, sagte er sanft.
    Sie sah ihn unverwandt an. Nach ein paar Sekunden schloss sie die Augen und holte tief Luft.
    »Tut mir leid«, sagte sie, auch wenn ihre Stimme immer

Weitere Kostenlose Bücher