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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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benutzt hatte, auf der Rückseite gummiert.
    Von Vorteil war, dass Orlando das Abhörgerät per Fernbedienung betätigen konnte. Falls also nicht jemand dazwischenfunkte und Quinn ein gutes Versteck für sie fand, blieb sie wahrscheinlich unentdeckt.
    »Halt das mal«, sagte er zu Nate und reichte ihm die Wanze.
    Mit seinem Schraubenzieher öffnete Quinn eine der Schubladen und tat genau das, was er Nate verboten hatte. Er packte die Schublade an beiden Seiten - er trug immer noch die Latexhandschuhe - und zog sie ganz heraus. Dann legte er sie vorsichtig auf den Boden.
    »Die Wanze«, sagte er und streckte seine Hand aus.
    Nate legte ihm den schwarzen Wafer in die Hand.
    Bevor er die Schutzfolie von der Gummierung abmachte, schätzte er mit den Augen die Maße der Schublade ab und schaute dann unter den Schreibtisch, um herauszufinden, ob die Schublade genau hineinpasste, wenn sie geschlossen war, oder ob sie hinten ein wenig Spielraum ließ.
    Keine Frage, ein wenig Spielraum war da, mindestens ein paar Zentimeter und mehr, als er brauchte.
    Er entfernte die Schutzfolie und befestigte das Abhörgerät
an der hinteren Außenseite der Schublade. Sehen konnte man es nur, wenn man die Schublade herauszog und gezielt nachschaute.
    Nachdem er die Schublade wieder hineingeschoben hatte, nahm er Nate das Telefon ab.
    »Versuch’s jetzt mal«, sagte er zu Orlando.
    Es folgte eine Pause.
    »Ich empfange ein Signal«, sagte Orlando.
    »Was ist mit dem Computer?«
    »Ich versuch jetzt, darauf zuzugreifen.«
    Quinn konnte sie am anderen Ende der Leitung leise atmen hören. »Ja, ich bin drin.«
    »Versuch dich einzuloggen, bevor wir zurück sind.«
    »Willst du eine Wette abschließen? Ich garantiere dir, dass ich drin bin, ehe ihr das Gebäude verlassen habt.«
    »Warte«, sagte er. »Was ist mit dem Bildschirm?«
    »Was soll damit sein?«
    »Der Deckel des Laptops war geschlossen, als wir hereinkamen, und der Computer war im Ruhezustand.«
    »Gut«, sagte sie. »Fahr ihn runter. Ich kann ihn wieder hochfahren. Sobald ich eingeloggt bin, hängt es davon ab, wie viel auf dem Computer ist, aber ich denke, ich werde nur ungefähr zehn Minuten brauchen, um alles herunterzuladen.«
    Quinn schloss den Computer.
    »Er ist zu«, sagte er. »Wir sehen uns.«
    Er legte auf und steckte das Telefon in die Tasche.
    »Ist alles so, wie wir es vorgefunden haben?«, fragte er Nate.
    »Ich hab nichts angerührt. Du warst der Einzige, der hier rumgefummelt hat.«
    »Gut, dann lass uns …«
    Quinns Telefon begann in seiner Tasche zu vibrieren. Er nahm es heraus. Es war Lok.

    »Was ist los?«, fragte Quinn.
    »Es wird langsam Zeit«, sagte Lok.
    Quinn schaute auf seine Uhr. Es waren noch immer mehr als zehn Minuten, bis die vereinbarte Zeit abgelaufen war. »Was gibt es?«
    »Jemand hat ein paar Beziehungen spielen lassen. In weniger als fünf Minuten wird der Strom wieder eingeschaltet.«
    »Verdammt«, murmelte Quinn.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Lok. »Mein Boss hat auch jemanden nach Quayside Villas geschickt. Er soll sich dort umsehen.«
    Quinn kniff die Augen zusammen. Darum hatte er Ne Win nicht gebeten.
    »Ein Wagen ist eben draußen vorgefahren«, fuhr Lok fort. »Zwei Leute. Einer ist ausgestiegen und spricht mit den Sicherheitsleuten. Ein Weißer. Der andere sitzt im Wagen.«
    »Na großartig«, sagte Quinn eher zu sich selbst. »In Ordnung. Danke.« Er legte auf und sah Nate an. »Zeit, zu gehen.«
    Sie stiegen hastig die Eisentreppe hinauf, schlossen die falsche Tür im Schrank und spurteten dann durch das Apartment 05/21 zur Wohnungstür.
    Quinn riss sie auf und lief in den Korridor. In der einen Hand hatte er die Waffe, mit der anderen hielt er sich das Nachtsichtgerät an die Augen.
    »Alles klar«, flüsterte er und machte die Taschenlampe an.
    Nate folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. Quinn nahm den Störsender, den er an der Wandleuchte angebracht hatte, von der Wand.
    »Wir nehmen die Treppe«, flüsterte er Nate zu. »Beeil dich.«
    Rasch und so leise wie möglich gingen sie durch den Flur. Als Quinn die Tür zum Treppenhaus aufstieß, hielt er plötzlich inne.

    Von unten hörten sie Schritte.
    Quinn winkte Nate, ihm zu folgen, und lief dann schnell weiter den Korridor entlang. Der Bogen, den der Korridor beschrieb, war groß genug, dass sie, wenn sie bis ans Ende und nach rechts um die Ecke liefen, von der Tür zum Treppenhaus nicht mehr gesehen werden konnten.
    Als sie sich in Position gebracht hatten,

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