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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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aufgenommen?«, fragte Quinn.
    »Die Hälfte ungefähr.«
    »Beeil dich.« Quinn schaute auf seine Uhr. Fast zwanzig Minuten waren vergangen. »Wir müssen verschwinden.«
    »Was ist mit dem Computer?«, fragte Nate und deutete auf den Laptop.
    »Ich seh ihn mir an.«
    Quinn ging zu dem behelfsmäßigen Schreibtisch, auf dem sich außer dem Computer und der Lampe nichts befand. Keine Papiere, keine Stifte. Die beiden Schreibtischschubladen waren geschlossen.
    Quinn drehte seinen Rucksack nach vorn, damit er ihn öffnen konnte. Er nahm einen kleinen Schraubenzieher heraus, schob das flache Ende vorsichtig zwischen die Unterkante der Tischplatte und die obere Kante einer Schublade und öffnete sie.
    In der Schublade lag ein Papierblock. Mehrere Seiten waren
abgerissen. Die oberste Seite war leer, doch Quinn konnte schwach ein paar Abdrücke erkennen. Er beugte sich vor. Vielleicht konnte er etwas entziffern.
    Es schienen Zahlen zu sein. Er sah eindeutig eine Fünf, und wenn er die Augen zusammenkniff, zweimal eine Acht. Das andere sah aus wie ein + oder wie der Teil einer Vier. Eine Telefonnummer? Sein Gefühl sagte Nein, aber er war sich nicht hundertprozentig sicher.
    Quinn starrte noch ein paar Sekunden auf das Blatt Papier und versuchte mehr zu entziffern, aber es gelang ihm nicht. Er runzelte die Stirn. Wenn er das Blatt mit ins Hotel nahm, konnten sie wahrscheinlich herausbekommen, wie die Nummer lautete. Aber was, wenn jemand das fehlende Blatt Papier bemerken würde? Niemand sollte mitbekommen, dass sie hier eingedrungen waren. Er konnte es nicht riskieren, also schloss er widerstrebend die Schublade und öffnete die andere daneben.
    Sie enthielt nur ein paar Kugelschreiber und eine Schachtel mit 9-mm-Munition. Er wollte sie schon zumachen, als der Strahl seiner Taschenlampe auf etwas traf, das halb unter der Munitionsschachtel steckte.
    Er beugte sich vor.
    Es war ein Haar, dunkelbraun und ein wenig gewellt. Ohne die Schachtel anzuheben, konnte man nicht sagen, wie lang es war. Merkwürdig, dass es hier lag.
    Er ließ es ebenfalls unberührt und schloss die Schublade.
    Zu Nate hinüberblickend, fragte er:
    »Wie lange noch?«
    »Ein paar Minuten.«
    Quinn wandte seine Aufmerksamkeit dem Laptop zu. Mit dem Griff seines Schraubenziehers machte er ihn auf. Plötzlich hörte er ein Surren, als der Computer hochfuhr. Eine Sekunde später ging der Bildschirm an und warf ein schwaches
blaues Licht auf Quinn und den Raum hinter ihm. Ein rechteckiges Fenster erschien in der Mitte des Monitors und fragte nach einem Passwort.
    »Hast du nicht gesagt, wir sollten nichts anfassen?«, rief Nate.
    Quinn hörte nicht hin, während er den Computer schnell durchsuchte. Ein Kabel war an der Seite befestigt, aber das Gerät lief momentan über einen Akku.
    Wieso ist er eingeschaltet? , wunderte er sich. Es schien ihm irgendwie willkürlich und planlos, es sei denn, die Benutzer wollten von woanders auf den Computer zugreifen. Da er aber geschlossen und im Ruhezustand gewesen war, war das wenig wahrscheinlich.
    Es sei denn , dachte Quinn, jemand hat den Computer am frühen Abend benutzt und kommt bald zurück.
    Sie mussten wirklich schnell von hier verschwinden, doch womöglich befanden sich wichtige Informationen auf dem Computer.
    »Ich brauche das Telefon«, sagte er zu Nate.
    »Warte einen Moment. Ich mache noch eine Aufnahme.« Nate richtete die Kameralinse auf einen Schrank. »So, jetzt bin ich fertig.«
    Rasch ging er zu Quinn und gab ihm das Telefon. Quinn wählte Orlandos Nummer.
    »Bitte sag mir, dass ihr auf dem Rückweg seid«, sagte sie.
    »Wir sind noch immer drin.«
    Ihre Stimme wurde ernst.
    »Alles in Ordnung bei euch?«
    »Ja. Uns geht’s gut.«
    »Hast du was gefunden?«
    »Einen Computer. Den Rest erzähle ich dir, wenn wir zurück sind«, sagte er.
    »Hast du die Wanze?«, fragte sie.

    »Ja.« Unbewusst berührte Quinn mit der freien Hand den Gurt seines Rucksacks. In der vorderen Tasche steckte ein drahtloses Abhörgerät für PCs, über das Orlando versuchen konnte, auf die Dateien eines jeden in Reichweite liegenden Computers zuzugreifen. Das einzige Problem war, dass es in seiner Funktion als Wanze und als Sender überdurchschnittlich groß war.
    »Dann schalte sie ein, mal sehen, ob ich ein Signal bekomme.«
    Quinn reichte Nate das Telefon und holte die Wanze heraus. Der Form nach ähnelte sie einem Cracker. Sie war ganz schwarz und wie das elektronische Verschlüsselungsgerät, das er oben im Korridor

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