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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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konzentrieren. Als er angezogen war, holte er sich in der Küche eine Tasse Kaffee und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    »Hi«, sagte er und ging auf den Tisch zu, an dem Orlando arbeitete.

    »Hallo«, antwortete sie.
    Ihr Schweigen war nicht direkt verlegen, doch normal fühlte es sich auch nicht an.
    »Hast du gut geschlafen?«, fragte Quinn.
    Sie blickte zu ihm auf, ein kaum merkliches Lächeln auf den Lippen. »Wunderbar sogar.«
    »Gut«, sagte er und beeilte sich zu sagen: »Ich auch.«
    Wieder eine Pause.
    »Falls es jemanden interessiert, ich habe auch gut geschlafen«, sagte Nate.
    Gewöhnlich hätte Quinn jetzt etwas gesagt wie »Das wundert niemand« oder »Mir doch egal«, stattdessen sagte er: »Hervorragend.«
    »Nun ja, so gut nun auch wieder nicht.«
    »Kommst du voran?«, fragte Quinn Orlando.
    Sie nickte.
    »Ich konnte alles vom Computer im Quayside auf die Festplatte herunterladen.«
    Quinn zog einen Stuhl heraus und setzte sich neben sie. »Siehst du, ich hab dir gleich gesagt, dass du es schaffst.«
    »Ich habe nie gedacht, ich könnte es nicht schaffen.«
    »Hat sich das Abspeichern denn gelohnt?«
    Sie lächelte.
    »Hauptsächlich das übliche Zeug. Textverarbeitungsprogramme und ein paar Textdateien. Und einen Katalog im PDF-Format mit allem, was die so verkaufen. Das könnte für dich interessant sein.« Sie klickte auf eine Datei, und ein Fenster öffnete sich. »Die Preisliste.«
    Es wurden Artikel und ihre Preise aufgezählt, gefolgt von immer niedriger werdenden Discount-Preisen, abhängig von der jeweils gekauften Waffenmenge.
    »Irgendwas darüber, wer diese Typen sind?«

    »Nichts«, antwortete sie. »Die Software und die Computer sind unter einem nichtssagenden Namen eingetragen. A. Lee. Keine Firma.« Sie hielt inne. »Etwas anderes aber ist interessant. Ich hab die Seriennummer des Computers rausbekommen. Er ist nicht einmal einen Monat alt. Wurde vor zwei Wochen direkt hier in Singapur verkauft.«
    »Und du weißt auch, wo?«
    »Bestellung per Mail an eine Adresse in der Nähe der Orchard Road. Und ja, ich habe es nachgeprüft. Es gibt keine solche Adresse.«
    »Gut«, sagte Quinn. »Wie steht es mit den Klienten? Hast du auf der Festplatte etwas über sie gefunden?«
    »Es gibt einen Ordner für Klienten. Aber er ist leer.«
    Ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie noch mehr herausgefunden hatte.
    »Aber?«, sagte er.
    »Ich habe die Festplatte durchforstet und gelöschte Dateien entdeckt. Es waren nicht viele. Entweder sind alle überschrieben worden, oder sie benutzen den Computer nicht so oft.«
    »Aber du hast was gefunden?«
    »Ja. Bei mehreren Dateien handelt es sich um Tabellenkalkulationen. Alle durchnummeriert. Ich habe keine Ahnung, was sie bedeuten. Es gab eine Kopie des Katalogs, einige temporäre Dateien und eine Textdatei.«
    Sie öffnete sie.
    A. Kamarudin
SR-98
    »Kamarudin«, sagte Nate. »Klingt wie ein Name.«
    »Ist auch einer«, meinte Orlando. »Aber ich habe nichts Ungewöhnliches darüber gefunden.«

    »Könnte ein Deckname sein«, erklärte ihnen Quinn. »Was mich interessiert, ist ›SR-98‹.« Er wusste, dass es sich dabei um eine Waffe handelte, aber nicht, um welche.
    »Könnte ein Gewehr sein«, sagte er, sich undeutlich erinnernd.
    »Es ist ein Heckenschützengewehr«, korrigierte ihn Orlando. »Stammt aus Großbritannien. Wird dort vom Militär benutzt, aber auch in Australien und …« Sie stockte und blickte zu Quinn auf, »sogar in Singapur.«
    »Demnach wäre es leicht zu bekommen.«
    »Das vermute ich auch«, erwiderte sie. »Aber irgendwie ist es verrückt, weißt du. Warum ist ausgerechnet diese Datei wieder auffindbar? Wäre doch eigentlich logisch, dass sie die aus Sicherheitsgründen auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen.«
    »Vielleicht haben sie sie übersehen«, sagte Nate.
    »Das ist eine Möglichkeit«, entgegnete Orlando und sah dann Quinn an. »Aber ich bin noch mehr als zuvor davon überzeugt, dass du Recht hast. Es ist einfach zu perfekt.«
    »Scheint eine abgekartete Sache zu sein«, sagte Quinn.
    »Ja. Nur, warum?«
    Quinn lehnte sich im Sessel zurück und fuhr sich mit der Hand durch die noch immer feuchten Haare.
    »Das gefällt mir nicht, das gefällt mir überhaupt nicht.« Er holte tief Luft. »Mir ist egal, was Jenny will. Wir müssen sie verdammt noch mal finden und hierherbringen! Und das war’s dann.«
    »Aber wir wissen nicht, wo sie ist«, sagte Nate.
    Einen Augenblick fühlte sich Quinn genauso müde wie

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