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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Markoff keinen direkten Zusammenhang, so gefiel Quinn trotzdem das Timing nicht.
    Er hörte, dass vor seinem Haus ein Wagen vorfuhr. Das musste Nate sein. Niemand sonst konnte das Sicherheitstor ohne Summer passieren. Gleich darauf wurde die Haustür geöffnet. Quinn wartete da, wo die Küche ins Wohnzimmer überging, als Nate von der Diele eintrat.
    »Komm rein«, sagte Quinn. »Ich brauche dich.«
    »Guten Morgen«, sagte Nate.
    Quinn lächelte leicht gezwungen.
    »Morgen. Komm mal.«
    Er drehte sich um und ging in die Küche zurück. Sobald Nate bei ihm war, erklärte Quinn ihm, was er wollte, und reichte ihm dann sein Handy. Er hatte bereits die Nummer von Guerreros Büro in Houston eingegeben, daher brauchte Nate nur noch auf den grünen Knopf zu drücken.
    Es folgte eine kurze Verzögerung, während die Verbindung hergestellt wurde und jemand sich meldete. Dann sagte Nate:

    »Ja, guten Morgen. Hier spricht Dan Riley von Overnight Advantage Delivery. Ich weiß nicht, ob ich die richtige Nummer habe, hoffe aber, dass Sie mir helfen können.« Nate hörte kurz zu und lächelte dann. Als er sprach, klang seine Stimme so vertraulich wie die eines Freundes. »Genau das ist mein Problem. Manchen Leuten sollte man wirklich nicht erlauben, Lieferinformationen mit der Hand auszufüllen. Ich sag Ihnen, der Packzettel, den ich da vor mir hab, sieht schlimm aus. Ungefähr das Einzige, was ich lesen kann, ist der Name der Adressatin und der größte Teil der Telefonnummer. Sie sind der Dritte, bei dem ich’s versuche.« Wieder wartete er, während die Person am anderen Ende sprach. »Lassen Sie mich sehen. Der Name auf dem Paket lautet … Jennifer Funtes oder Fentes.« Pause. »Fuentes? Ja, das isses. Also hab ich die richtige Nummer. Großartig. Das Ärgerlichste daran ist, dass ich es nur an die Empfängerin persönlich ausliefern darf. Hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, wenn ich das nicht herausgefunden hätte. Ist sie heute im Büro?« Diesmal sprach die Person am anderen Ende ein paar Sekunden lang. Nate stieß ab und zu ein gedämpftes überraschtes Grunzen aus, dann sagte er: »Was für ein Pech. Wissen Sie, wann sie zurückkommt?« Der Ausdruck seines Gesichts ließ vorausahnen, was der andere sagen würde. »Sie haben also keine Ahnung.« Eine Pause. »Ich wünschte, das könnte ich. Aber sie muss selbst unterschreiben. Ich denk, wir werden versuchen, den Absender zu finden, mal sehen, was er unternehmen will.«
    Quinn sah Nate abwartend an. Sein Assistent legte das Telefon auf den Tresen. »Die Dame hat gesagt, Jennifer Fuentes arbeitet meistens außerhalb des Büros in D. C., aber laut des Personalplans ist sie auf Urlaub. Die Dame wusste nicht, wann sie zurückkommt. Ich schätze, ich hätte es noch dringlicher machen können.«

    »Nein«, sagte Quinn. »Du hast es gut gemacht. Hättest du mehr gedrängt, hättest du Aufmerksamkeit erregen können.«
    »Ist Jennifer das Mädchen auf dem Foto?«, fragte Nate.
    Quinn wollte sich eben abwenden, hielt jedoch inne, weil die Frage ihn überraschte.
    »Was?«
    »Das Foto, das du dem Leichnam gestern abgenommen hast. War das Jennifer Fuentes?«
    Quinn starrte seinen Assistenten einen Augenblick an. Nicht dass Nates Frage eine wirklich außergewöhnliche Schlussfolgerung für ihn darstellte. Dennoch wollte Quinn nicht darüber sprechen.
    »Du hast den Mann auch gekannt, nicht wahr?«, fragte Nate. »Diesen Markoff, richtig?«
    »Vergiss es.«
    »Ich versuche nur zu verstehen, was los ist.«
    »Das hat nichts mit dem Job zu tun«, sagte Quinn.
    Nate zuckte mit den Schultern, öffnete dann den Kühlschrank und holte einen Karton mit Orangensaft heraus.
    »Kommt mir nur so vor.«
    »Wir haben im Moment keine Klienten.«
    Nate nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Saft. »Wäre nicht das erste Mal, dass wir einen Job, aber keinen Klienten haben.« Er hob das Glas und trank.
    Quinn holte langsam Luft und unterdrückte seinen Ärger. »Erstens, nicht wir nehmen Jobs an«, sagte er. »Das bin noch immer ich, der die Jobs aussucht.« Er wollte noch etwas sagen, hielt jedoch inne.
    Nach einem Augenblick des Schweigens sagte Nate:
    »Und zweitens?«
    Quinn wandte den Blick ab. Er hatte sagen wollen, dass er entschied, welche Information Nate bekam und welche nicht.
Aber das verdiente Nate nicht. Quinn wusste, dass er dazu neigte, manchmal den allzu strengen Lehrmeister zu spielen.
    »Zweitens«, sagte er, »ja, sie ist das Mädchen auf dem Bild. Ihr Name ist

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