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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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festgestellt?«, fragte er, während er ins Zimmer schaute.
    »Nein. Keine Ahnung.«
    »Du bist nicht weitergekommen?«
    »Er passt zu keinem der Standardcodes.«
    Quinn ließ den Strahl der Taschenlampe über die Rückwand wandern. Es gab drei Türen. Eine führte in den Flur, eine zweite in einen Raum, der wie ein Badezimmer aussah. Die dritte Tür war geschlossen. Ein Schrank?
    »Ach so?«, fragte Quinn. »Streng dich ein bisschen mehr an.«
    Im Zimmer stand ein extragroßes Bett mit einem reich verzierten Holzrahmen. Gegenüber ein Kleiderschrank, auch weiß, aber eher von schlichter Machart. Er war von der Wand
weggeschoben worden und stand jetzt merkwürdig schief da. Daneben ein dazu passender Toilettentisch, der auch nicht da stand, wo er hingehörte. Quinn sah keine Kommode, aber unter dem Fenster war etwas, das eine Kommode sein konnte.
    Auch in diesem Zimmer nur Chaos - Kleidung und Bücher, Schminksachen und Schuhe wild durcheinandergeworfen. Die Matratze war abgezogen und aufgeschlitzt worden, aus der klaffenden Wunde ragten Spiralfedern und quoll Baumwollfüllung. Auch die Wände waren nicht verschont worden. Es sah so aus, als habe jemand mit einer Brechstange gewütet und Löcher hineingeschlagen.
    »Ich dachte, dass ich mir dazu ein bisschen Hilfe holen könnte«, sagte Nate.
    »Du solltest keine Hilfe brauchen.«
    Trotz des Durcheinanders war es offensichtlich, dass es das Zimmer einer Frau gewesen war. Nirgendwo die Spur eines Mannes. Keine Männerkleidung, keine Männerschuhe. Nichts, was darauf hinwies, dass ein Ehepaar das Zimmer bewohnt hatte.
    Quinn wusste, das war kein Beweis, dass es Jennys Haus war, aber es bestätigte, was er dachte. Die Familie, die er angetroffen hatte, sollte jeden, der versuchte, den wahren Bewohner ausfindig zu machen, in die Irre führen und von der Zerstörung der Räume ablenken.
    »Weißt du«, sagte Nate, »Orlando könnte es wahrscheinlich in ein paar Sekunden herauskriegen.«
    Quinn schaltete die Taschenlampe aus.
    »Ich habe aber nicht Orlando gebeten, sich damit zu beschäftigen, oder?«
    »Ja, aber ich könnte sie anrufen. Sie hätte nichts dagegen.«
    »Nein«, sagte Quinn.
    Eine Hintertür führte in die Küche, und eine Glasschiebetür
öffnete sich zum Wohnzimmer hin. Beide Türen waren verschlossen.
    »Hast du den Heimathafen des Schiffs?«, fragte Quinn.
    »Ja, hab ich.« Nates Stimme klang wieder zuversichtlicher. »Shanghai.«
    »Interessant.«
    »Nicht, was du erwartet hast?«
    »Ich habe keinen besonderen Ort erwartet.« Tatsächlich ergab Shanghai einen Sinn. Die meisten Schiffe von der West Coast stammten aus Asien, und Shanghai war eine der belebtesten Hafenstädte, nicht nur des Pazifischen Ozeans, sondern der ganzen Welt.
    Gleich neben der Glasschiebetür befand sich ein kleineres Fenster aus Mattglas. Ein Badezimmer. Und es war offen.
    Der Spalt war nur wenige Zentimeter breit, zweifellos um die Feuchtigkeit zu reduzieren, die sich jedes Mal an den Wänden bildete, wenn jemand duschte. Aber auch wenn es geschlossen gewesen wäre, wäre es Quinn nicht schwergefallen, das Fenster aufzustemmen.
    »Ich habe ein paar Fotos an deine E-Mail-Adresse geschickt«, sagte Quinn, während er durch das Fenster in den leeren Raum blickte. »Schau, ob du von jedem der drei Typen ein gutes Bild bekommst. Du weißt doch noch, wie man die entsprechende Software bedient?«
    »Das fragst du mich jedes Mal.«
    »Nun, weißt du’s noch?«
    »Ja. Ich weiß, wie’s geht.«
    Mit einer Hand drückte Quinn das Fliegenfenster heraus.
    »Gut. Nachdem du damit fertig bist, musst du für mich ein Nummernschild überprüfen. Hast du was zum Schreiben da?«
    »Ja.«
    Quinn diktierte ihm die Nummer des Volvo. Er bezweifelte,
dass sie ihm nützlich sein würde. Bei Leuten, die sich so ungezwungen in der Öffentlichkeit bewegten, waren entweder der Wagen oder die amtlichen Kennzeichen gestohlen.
    »War’s das?«, fragte Nate.
    »Nein«, sagte Quinn und gab Nate Jennys Adresse. »Ich möchte, dass du so detailliert wie möglich herausfindest, wer in diesem Haus schon gewohnt hat, jeden Eigentümer und so weiter. Du wirst wahrscheinlich ein bisschen graben müssen.«
    »Verstanden«, erwiderte Nate. »Ich schätze, du hast deine Freundin immer noch nicht gefunden.«
    Quinns Unterkiefer spannte sich an.
    »Bisher noch nicht«, sagte er.
    Als er mit der Hand das Fenster aufzustoßen begann, bewegte sich etwas hinter ihm in den Sträuchern beim hinteren Zaun. Während er sich nach

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