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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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sie?«
    »Woher kennen Sie sie?«, wiederholte er ungeduldig.
    Schweigen.
    »Aus dem College«, sagte sie, als sei sie wütend, dass sie den Mund aufmachen musste. »Wir hatten die gleichen Hauptfächer. Und jetzt sind Sie dran.«
    Quinn war nicht sicher, ob ihre Geschichte stimmte, aber sie hatte ihm genug gesagt, dass er sie überprüfen konnte.
    »Steigen Sie aus«, sagte er.
    »Was?«
    »Steigen Sie aus. Sie können hier einen Wagen anhalten. Oder ein Taxi rufen. Mir egal.«
    »Nein.«
    »Jetzt«, sagte er.
    »Ich gehe nicht, ehe Sie mir nicht gesagt haben, wer Sie sind und warum Sie Jenny suchen.« Sie sagte es trotzig, herausfordernd.
    Quinn starrte sie einen Moment an.
    »Gut.«

    Er öffnete die Tür und stieg aus.
    »Wohin gehen Sie?«
    Er antwortete nicht.
     
    Er ging zu seinem gemieteten Lexus zurück. Die Frau war ihm einen Block lang gefolgt und dann stehen geblieben. Als er über die Schulter zurückblickte, sah er sie auf die Woodway Avenue zugehen. Er war nicht sicher, ob sie wirklich eine Freundin von Jenny war. Aber ihre Angst schien aufrichtig. Dennoch warf sie ungelöste Fragen auf. Sobald er ein sicheres Telefon fand, würde er sie von Nate überprüfen lassen.
    Als er beim Lexus ankam, sah er, dass die Straße vor Jennys Haus voller Polizeiautos und Feuerwehrfahrzeuge war. In der Einfahrt waren Scheinwerfer aufgestellt worden und beleuchteten das schwelende Haus wie ein Fußballspiel am Montagabend. Feuerwehrleute kämpften gegen die restlichen Flammen, während die meisten Cops die Umstehenden befragten.
    Quinn stieg still und heimlich in seinen Wagen. Er blickte starr geradeaus, als er den Motor anließ, achtete darauf, ob jemand in seine Richtung blickte.
    Er wartete eine volle Minute, ehe er mit ausgeschalteten Scheinwerfern vom Bordstein abfuhr. Rasch wendete er und fuhr zur Woodway Avenue zurück.
    Wenn er, bevor er nach Houston kam, wegen Jenny nur leicht beunruhigt gewesen war, war er jetzt tief besorgt. Und solange er keine anderen Beweise hatte, musste er annehmen, dass Markoffs Tod und das Verschwinden seiner Freundin irgendwie zusammenhingen.
    Er fühlte, wie seine Schultern sich strafften.
    Nate hatte Recht gehabt. Das war einer dieser Jobs, für den sie kein Geld sehen würden. Solange Quinn nicht wusste, dass es Jenny gutging, würde er nicht aufhören, nach ihr zu suchen.
Dass mit ihr dasselbe geschah wie mit Markoff, war das Letzte, was er wollte.
    Er hoffte nur, dass es nicht zu spät war.

7
    Den spärlichen Informationen zufolge, die er hatte, war D. C. der letzte Ort gewesen, an dem Jenny gesehen worden war. Daher musste seine Rückkehr nach L. A. warten. D. C. ging vor.
    Der schnellste Weg wäre, zum Bush Intercontinental zu fahren und den nächsten Flug zu nehmen. Hobby Airport wäre auch eine Möglichkeit. Doch beide Flughäfen brachten potenzielle Risiken mit sich. Die Männer, die ihn mit dem Volvo verfolgt hatten, wussten nicht, dass er beim Haus gewesen war, als es explodierte. Vielleicht versuchten sie noch immer, ihn zu finden. Es war daher durchaus möglich, dass auf den Flughäfen Beobachter nach ihm Ausschau hielten. Da er es nicht hundertprozentig wissen konnte, wollte er lieber auf Nummer sicher gehen.
    Quinn nahm die Interstate 10, die ostwärts nach Louisiana führte. Der Verkehr nach Mitternacht bestand hauptsächlich aus großen Lastzügen, die Gott weiß was ins Herz des Südens beförderten. Dazwischen verstreut vereinzelte Autos, in denen fast immer nur eine Person saß.
    Die Nacht war dunkel, mondlos. Am Straßenrand wuchsen verschiedene Pflanzen, aber Quinn sah nur Silhouetten und konnte nichts Genaues erkennen.
    Kurz vor Beaumont verließ er die Autobahn und hielt an einer rund um die Uhr geöffneten Tankstelle. Er betankte den Lexus und kaufte sich einen großen Becher Kaffee.

    »Haben Sie ein Münztelefon?«, f ragte er den Angestellten.
    Der Mann sah ihn zuerst ein wenig komisch an.
    »Oh … äh … Draußen ist eins, glaube ich. Hinten, bei den Toiletten. Falls es überhaupt noch da ist.«
    »Danke«, sagte Quinn.
    Er ging zu seinem Wagen zurück und fuhr um die Ecke, wo das besagte Telefon sein sollte. Es erwies sich, dass der Angestellte ein gutes Gedächtnis hatte. Das Telefon war da, sah aber so aus, als sei es eine ganze Weile nicht mehr benutzt worden.
    Quinn zog wieder seine Lederhandschuhe an, nahm dann eine der Servietten, die er mitgenommen hatte, und stieg aus dem Wagen. Er wischte das Telefon schnell ab und entfernte die dicke

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