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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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dem Geräusch umdrehte, spürte er ein Klicken unter dem Fensterrahmen, als habe er eben … eine Art Schalter berührt.
    Hastig machte er drei Schritte vom Fenster zurück, doch weiter kam er nicht, dann explodierte das Haus hinter ihm.

6
    Quinn fand sich der Länge nach flach auf dem Boden liegend wieder, die Brust tat ihm von dem Aufprall weh. Das Handy war ihm aus der Hand geflogen. Es lag zerschmettert ein paar Meter weit entfernt.
    Er blickte über die Schulter. Das Haus war mit Rauch gefüllt. Irgendetwas war in der Mitte des Bauwerks explodiert und hatte großen Schaden angerichtet. Hinter den jetzt glaslosen Fenstern flackerten Flammen. Bald würden Feuerwehr und Polizei hier auftauchen. Er musste machen, dass er wegkam. Schnell.

    Er rappelte sich auf, blieb dann stehen.
    Das Geräusch hinten im Hof. Der Schock der Explosion hatte ihn fast vergessen lassen, dass dort etwas sein musste. Er blickte zum hinteren Zaun, doch da war nichts.
    Vergiss es , zwang er sich zu denken. Er musste hier raus. Das war jetzt am wichtigsten.
    Nur, welchen Weg sollte er nehmen? Inzwischen hatten sich wohl Leute aus der Nachbarschaft vor dem Haus versammelt. Wenn er auf demselben Weg verschwinden wollte, auf dem er gekommen war, würde er zweifellos entdeckt werden. Bestimmt würde man vermuten, dass er die Explosion verursacht hatte. Die Verzögerung konnte er nicht riskieren.
    Während er den Hinterhof nach einem zweiten Ausgang absuchte, bewegten sich die Sträucher wieder. Kein Opossum, wurde ihm klar, es sei denn, es war mindestens eins achtzig groß. Es war ein Mensch; er konnte seine schattenhafte Gestalt hinter den Zweigen gerade noch ausmachen.
    Quinn duckte sich, griff nach der Waffe, die er nicht dabeihatte, und fluchte dann leise vor sich hin. Geduckt lief er zum Gartenschuppen hinüber, so dass dieser sich zwischen ihm und der anderen Person im Hof befand. Er wagte es, einen Blick um die Ecke zu werfen. Nichts, außer den vagen Formen von Pflanzen und Gras, die im diffus flackernden Widerschein des größer werdenden Feuers fast nicht zu sehen waren.
    In der Ferne hörte man schwach die ersten Sirenen. Quinn begann, sich hinter den Schuppen zurückzuziehen, als plötzlich zwei Hände über die Pflanzen emporschossen und nach dem oberen Ende des Zauns griffen.
    Ohne nachzudenken, stürzte Quinn auf diese Hände zu.
    Die Person, die dort versteckt gewesen war, hatte sich fast schon über den Zaun geschwungen, als Quinn sie erreichte.
    Eine Frau, wurde Quinn klar. Schlank, wendig, das Haar zu
einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Wie Quinn war sie dunkel angezogen.
    Jenny? , dachte er und hielt einen Sekundenbruchteil inne.
    Er stürzte vorwärts, seine Hände griffen nach ihrem Fuß. Aber sein Zögern hatte ihn Zeit gekostet. Seine Finger streiften leicht ihre Schuhsohle, hatten keine Chance, sie festzuhalten.
    Es folgte ein dumpfer Aufprall auf der anderen Seite des Zauns und dann ein Stöhnen.
    Quinn schwang sich über das Hindernis und landete auf den Füßen.
    Die Frau lief schon durch den Hof auf ein Haus zu, eine Kopie desjenigen, das eben explodiert war. Es brannte kein Licht. Entweder war niemand zu Hause, oder das Haus stand leer. Die Explosion hätte die Bewohner aufschrecken müssen.
    Die Frau hinkte und kam nur langsam vorwärts.
    »Jenny!«, rief Quinn, doch die Frau blieb nicht stehen.
    Quinn sprintete über den Rasen. Das Jaulen der Sirenen kam näher.
    Als er nur etwa dreißig Zentimeter hinter ihr war, sagte er leise:
    »Bleiben Sie stehen!«
    Die Frau tat das Gegenteil und bewegte sich schneller auf das Haus zu.
    Quinn holte sie trotzdem ein, packte sie knapp unter den Schultern, und beide blieben stehen.
    Sie schlug nach ihm, wollte sich losreißen, doch er hielt sie fest. Als sie ihm das Gesicht zuwandte, erkannte er, dass er sich geirrt hatte. Es war nicht Jenny. Die Größe stimmte, und die Haarfarbe war annähernd so, wie er sie von Jenny in Erinnerung hatte, aber das Gesicht war ein anderes.
    »Bitte«, sagte sie, »lassen Sie mich gehen. Ich habe nichts
gesehen, okay?« Sie zuckte vor Schmerz zusammen, schrie jedoch nicht auf.
    »Was haben Sie dort hinten gemacht?«, fragte Quinn.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nichts.«
    »Haben Sie vielleicht versucht, dafür zu sorgen, dass die Bombe mich erwischt?«
    »Nein. Lassen Sie mich einfach gehen, bitte!«
    »Sie wollten mich töten, nicht wahr?«, sagte Quinn.
    »Bitte. Ich möchte nur weg.«
    »Wer sind Sie?«
    Als sie anfing zu sprechen,

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