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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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es?«, fragte Quinn.
    »Haben Sie mir eben nicht zugehört?«
    »Doch«, sagte Quinn. »Es ist mir nur egal.«
    »Das ist Ihre Sache. Ich kann Ihnen nur sagen, was ich weiß.«

    »Sie könnten mir die Wahrheit sagen.«
    Albina hob resignierend die Hände.
    »Sie wollen mir nicht glauben, also werden Sie mir nicht glauben.« Er hielt inne. »Hören Sie, es gibt etwas, das ich Ihnen sagen kann. Der Container ist nicht mit einem Schiff gekommen, er wurde eingeflogen.«
    »Eingeflogen?«
    »Soviel ich weiß, war dieser Container in den letzten drei Wochen auf keinem Schiff.«
    Quinn verarbeitete diese neue Information schnell, begriff beinahe sofort, was sie zu bedeuten hatte. Markoffs Körper war nicht durch eine Woche auf See aufgedunsen und farblos geworden, das war vielmehr an Land geschehen, während der Container dort gestanden hatte. Irgendwo, wo es heiß war, wo die Sonnenhitze das metallene Grab in einen Glutofen verwandelt hatte und Markofflangsam zu Tode schmorte. Quinn war sicher, dass sein Freund noch gelebt hatte, als er in diese Metallbox gesteckt worden war. Die Botschaft an der Wand war der Beweis dafür. Natürlich konnte auch jemand anders sie geschrieben haben, aber sein Instinkt sagte Quinn, dass es Markoff gewesen war.
    Und letzten Endes hieß Albinas Geständnis nichts anderes, als dass sich während Markoffs langem Sterben Menschen in seiner Nähe aufgehalten hatten, die ihn hätten retten können.
    »Warum wurde er in den Hafen gebracht?«
    »Sie hätten eine Menge Fragen gestellt, wäre es irgendwo anders gewesen.«
    »Ich stelle die Fragen jetzt.«
    »Klar, aber Sie machen diesen Job schon ein paar Tage, nicht wahr?«
    Die Andeutung in Albinas Worten überraschte Quinn.
    »Ihr Klient wollte, dass ich Markoffs Tod untersuche?«

    »Was er wollte, weiß ich nicht, doch er hat Ihnen die Möglichkeit offengehalten.«
    »Also hat es nichts zu bedeuten, dass der letzte Hafen, den die Riegle 3 anlief, Singapur war?«
    »Das habe ich nie gesagt.«
    Quinn versuchte, Albinas Gesichtsausdruck zu deuten.
    »Sie sagen mir, Ihr Klient habe mit Markoffs Tod nichts zu tun gehabt. Dass der Container eingeflogen wurde. Dass Singapur zufällig noch mit im Spiel ist. Aber Sie sagen mir nicht, wer Ihr Klient ist?«
    Albina trank den Kaffee aus und stellte die Tasse auf den Tisch.
    »Jetzt kapieren Sie es langsam.«
     
    »Wir müssen noch heute Abend die Stadt verlassen«, sagte Quinn.
    Er und Nate waren eben wieder in Tante Jays Haus angekommen. Orlando saß in derselben Haltung am Computer, in der sie gesessen hatte, als sie gegangen waren.
    »Ich bin dir schon ein paar Schritte voraus«, sagte sie.
    »Du hast bereits die Tickets?«
    »Ist erledigt«, sagte sie.
    »Aber ich hab dir nicht gesagt, wohin.«
    »So blöd bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Wie viele?«
    Orlando sah Nate an und dann wieder Quinn.
    »Drei«, sagte sie, als sei das offensichtlich.
    »Du musst nicht mitkommen.«
    »Halt den Mund.«
    »Ich meine es ernst«, sagte er.
    »Ich auch.« Sie blickte wieder auf ihren Computer, die Diskussion war beendet.

    Quinn schenkte sich ein Glas kaltes Wasser ein und trank. »Wir sollten nicht von San Francisco abfliegen«, sagte er.
    »Das tun wir auch nicht.«
    »Auch nicht von Oakland.«
    »Nein.«
    »Dann ist es okay.« Er blickte zu Nate hinüber, der an der Küchentür stand. »Gehen wir packen.«
    »Also«, entgegnete Nate mit gerunzelter Stirn, »wohin genau fahren wir?«

22
    Es regnete, als sie in Singapur ankamen - das Überbleibsel eines Sturms, der mit Gewalt über den Süden Indonesiens hinweggebraust war. Die Landebahn vor den Fenstern des Flugzeugs war überschwemmt, und der Tag war grau, aber Quinn wusste, dass die Wolken im Handumdrehen weiterziehen und einem blauen Tropenhimmel Platz machen würden.
    Orlando hatte beschlossen, die Reise in Abschnitte aufzuteilen, um es für etwaige Verfolger schwieriger zu machen. Es war prinzipiell eine gute Strategie, jedoch in der Praxis die Hölle.
    Sie waren von Sacramento abgeflogen, hatten die Air Alaska via Seattle nach Vancouver genommen. Von da ging es weiter mit Cathay Pacific nach Hongkong, mit der Thai Air nach Bangkok und schließlich mit AirAsia nach Singapur.
    Das einzig Gute daran war, dass Quinn auf dem größten Teil der Reise schlafen konnte. In der ersten Klasse zu fliegen war ein eindeutiger Vorteil bei internationalen Reisen.
    Der Changi Airport von Singapur war Quinn einer der liebsten auf der ganzen Welt. Sauber, effizient,

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