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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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gesehen?«
    Der alte Mann holte tief Luft.

    »Er ist nicht hier. War hier, aber jetzt nicht.«
    »Wann war das?«
    Sie erreichten den Bordstein und betraten den Gehsteig. »Erinnere mich nicht. Vor einer Woche, zwei Wochen, einem Monat? Weiß nicht, wo jetzt ist.«
    »Er ist tot.«
    Ne Win reagierte einen Augenblick zu spät.
    »Sie haben es gewusst, nicht wahr?«
    Ne Win sah Quinn an. Er schien nicht erschrocken, nur verärgert. Hinter Quinn näherten sich Schritte.
    »Wir haben Gesellschaft«, sagte Nate.
    Die Schritte blieben knapp einen Meter hinter ihnen stehen. Aber Quinn drehte sich nicht um, konzentrierte sich stattdessen weiter auf den alten Mann.
    »Sag ihnen, alles ist okay«, sagte Quinn, die Augen noch immer auf den Alten gerichtet.
    Ne Win lächelte Quinn zu.
    »Ist alles okay?«
    »Haben Sie Markoff getötet?«
    Der alte Mann blickte Quinn starr in die Augen.
    »Nein.«
    »Haben Sie etwas mit dem Mord an ihm zu tun?«
    »Nein.«
    Keiner der beiden bewegte sich oder sagte etwas für einen Moment. Endlich meinte Quinn:
    »Wenn das die Wahrheit ist, ist alles in Ordnung.«
    »Aber Sie sind nicht sicher, ob Sie mir glauben«, sagte Ne Win.
    Quinn trat einen Schritt zur Seite und wandte den Blick ab.
    »Ich glaube Ihnen.«
    »Okay, okay«, sagte Ne Win zu denjenigen, die hinter Quinn standen. »Alter Freund. Kein Problem.«

    Zuerst geschah nichts. Dann hörte Quinn, wie die anderen sich entfernten. Er riskierte einen Blick zurück. Es waren drei Männer, groß und muskulös. Keiner lächelte, aber sie waren wenigstens ein paar Meter zurückgeblieben.
    »Neue Wachmänner«, sagte Quinn zu Ne Win.
    »Neffen. Zu faul, um in meinem Unternehmen mitzuarbeiten.«
    Quinn wandte sich wieder dem alten Mann zu.
    »Sie kennen nicht zufällig Jorge Albina?«
    »Name kommt mir bekannt vor, aber ich kenne Menge Leute.«
    »Sind Sie derjenige, der ihm Markoffs Leichnam geschickt hat?«
    »Sie haben mir doch gesagt, dass er tot ist«, sagte Ne Win. »Ich Ihren Freund gesehen, als er hier war. Er war nicht vorsichtig. Hat sich umgesehen an falschen Orten, Sie verstehen? Ich habe versucht, ihm zu sagen, er soll vergessen, aber er nicht zugehört. Was ihm passiert ist, das ist seine Sache.«
    »Er war also bei Ihnen?«
    »Alle kommen zu mir, wenn sie etwas brauchen.«
    »Was hat er gebraucht?«
    »Wie Sie, ein bisschen Ausrüstung.«
    »Was noch?«
    Ne Win lächelte.
    »Wie Sie«, wiederholte er, »ein bisschen Information.«
    »Sie haben gewusst, dass er tot ist.«
    Ne Win sagte nichts.
    »Jemand hat ihn zum Sterben in einen Schiffscontainer gelegt und den Container in die Staaten geschickt.«
    Ne Wins Gesicht wurde feuerrot.
    »Sie denken, ich habe ihn getötet? Markoff war ein Klient.
     
    Ich töte keine Klienten. Er bringt mir auch andere Geschäfte. Er hat Sie mir vorgestellt, Sie erinnern sich?«
    »Natürlich erinnere ich mich«, sagte Quinn.
    »So? Sie versuchen, mich herabzuwürdigen.«
    »Ich will ihm nur die Ehre erweisen, herauszufinden, was geschehen ist.«
    Ne Win verzog spöttisch die Lippen.
    »Versuchen Sie nicht, mich zum Narren zu halten.«
    »Aber ganz bestimmt nicht«, sagte Quinn.
    Ne Win musterte Quinn abschätzend.
    »Okay, ich glaube Ihnen. Und jetzt Sie glauben mir. Ich habe mit seinem Tod nichts zu tun.«
    »Wissen Sie, wer es getan hat?«
    Ne Win schwieg ein paar Sekunden. Er blickte an Quinn vorbei zu seinen Männern und sagte etwas auf Burmesisch. Einer der Männer nahm ein Stück Papier heraus, schrieb etwas darauf und reichte es dem alten Mann.
    »Gehen Sie jetzt was essen«, sagte Ne Win zu Quinn und gab ihm das Papier. »Sie und Ihr Assistent kommen dorthin in einer Stunde. Dann Sie bekommen Ihre Bestellung.«
    Quinn warf einen Blick auf das Papier. Darauf stand: »Le Meridien Hotel, Georges Lounge«.
    Als Quinn aufsah, entfernte Ne Win sich schon mit seinen Bodyguards.
    »Er hatte etwas mit dem Tod deines Freundes zu tun«, sagte Nate. Auch er schaute Ne Win nach.
    »Absolut«, sagte Quinn.
    »Er hat den Container geschickt, nicht wahr?«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    »Also hat er Markoff entweder selbst getötet, oder er weiß, wer es getan hat?«
    »Er hat Markoff nicht getötet.«

    »Du glaubst ihm?«
    Quinn nickte.
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Nate. »Ich trau ihm nicht. Du hättest ihn mehr unter Druck setzen sollen.«
    »Wie denn?«, fragte Quinn. »Hätte ich die Waffe ziehen und sie ihm an den Kopf halten sollen?«
    »Ich weiß nicht. Irgendetwas.«
    Ne Win verschwand in der

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