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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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wollen, dass die Dinge in ihrem Sinn laufen. Und sie versuchen es von innen heraus.«
    »Was meinst du? Was versuchen sie an sich zu reißen?«
    »Letzten Endes - alles.«
    »Sie sind also so etwas wie eine Organisation?«
    »Man könnte sie so nennen.«
    »Und wer hat die Verantwortung?«
    »Das weiß niemand. Es gibt kein Mitgliederverzeichnis. Es könnte jeder sein.«
    »Was bedeutet LP?«
    »Wir wissen nur, dass sie sich LP nennen«, antwortete Peter. »Was es bedeutet … wer weiß das? Wahrscheinlich ist es überhaupt nicht wichtig.«
    Quinn dachte einen Moment nach.
    »Warum hast du dein Büro verlassen, um mich zurückzurufen? Glaubst du, dass du infiltriert wurdest?«
    Er spürte Peters Zögern.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Peter. »Aber es wäre unsinnig, ein Risiko einzugehen. Schau mal, Quinn. Ich habe dir wahrscheinlich mehr gesagt, als ich hätte sagen sollen. Jetzt gebe ich dir nur noch einen Ratschlag: Wenn du denkst, dass LP darin verwickelt ist, dann lässt du am besten die Finger davon. Vertrau mir.«
    Quinn setzte zu einer weiteren Frage an, aber Peter hatte schon aufgelegt.

    Orlando sah ihn an, als er das Telefon weglegte.
    »Was hat er gesagt?«, fragte sie.
    »Er ist beinahe genau so verängstigt wie Blackmoore.« Dann wiederholte er, was Peter ihm gesagt hatte.
    »Er hätte ein bisschen hilfsbereiter sein können«, meinte Orlando.
    »Was du nicht sagst«, stimmte Quinn ihr zu. »Viel war es nicht. Im Grunde hat er mir geraten, die Finger davon zu lassen.«
    »Willst du das?«
    Quinn sah sie stirnrunzelnd an.
    »Seit wann lasse ich mich von etwas abschrecken, das Peter sagt?«
     
    Obwohl Singapur ein Ort ständiger Erneuerung war, hatte es sich während der achtzehn Monate seit Quinns letztem Besuch kaum verändert. Damals hatte sich der Job, für den er angeheuert worden war, in Luft aufgelöst, eine Situation, die ungefähr in dreißig Prozent der Fälle eintrat. Er wurde an einen Ort geschickt, bevor eine besondere Aktion durchgeführt werden sollte, und wenn etwas schiefging, musste er eingreifen, um das Durcheinander zu beseitigen. Manchmal aber, wenn alles gutging, bekam er alle Reisekosten ersetzt plus sein Honorar, das auf sein Konto überwiesen wurde, obwohl er nur herumgehangen hatte.
    Während seiner letzten Reise auf die Insel hatte er mehr Zeit im Kinokuniya Bookstore in der Orchard Road verbracht als damit, mit seinem Klienten seinen Auftrag durchzusprechen. Und am Ende wurde ihm gesagt: »Vielen Dank. Wir rufen Sie an, wenn wir etwas anderes haben.« Obwohl es durchaus etwas für sich hatte, mit Nichtstun Geld zu verdienen, war es Quinn viel lieber, wenn er in Aktion war. Schließlich war er
dafür ausgebildet worden. Er hasste es, sich mental auf etwas vorzubereiten, aus dem dann nichts wurde.
    Natürlich ergaben sich daraus andere Möglichkeiten, und während er wahrscheinlich viele Stunden damit verbracht hatte, die Regale des Kinokuniya Bookstore zu durchstöbern, hatte er die Zeit auch dazu genutzt, sein Wissen über die Insel zu vertiefen und seine lokalen Kontakte zu pflegen, die er sich über die Jahre aufgebaut hatte. Man wusste nie, wann sich so etwas bezahlt machte.
    Wie an diesem Morgen.
    Quinn und Nate nahmen ein Taxi vom Hotel zum westlichen Ende der Orchard Road und stiegen vor dem Kaufhaus OG Orchard Point aus.
    Die Orchard Road war die Champs-Élysées von Singapur. Auf dieser Straße war Shoppen die wichtigste Religion. Kaufhäuser, Einkaufszentren, kleine Läden, feine Restaurants, Fast Food. Auf der Orchard Road herrschte eine kunterbunte Mischung. Man fand Geschäfte, die auf den Geschmack des Rodeo Drive ausgerichtet waren, und auf der gegenüberliegenden Straßenseite winzige Läden mit Sonderangeboten für kleinere Geldbeutel.
    »Hier rüber«, sagte Quinn zu Nate und zeigte nach rechts auf eine kleine Seitenstraße beim Orchard Point. Es war ein mehrstöckiges Einkaufszentrum mit vielen Läden, die mit Rabatten und Sonderangeboten lockten. An der Straße befanden sich kleine Läden, die direkt auf den Gehsteig hinausgingen. Es gab Schneider und Läden, in denen Koffer und Taschen, Kameras oder Schuhe verkauft wurden. Die Preise, die man nicht immer herunterhandeln konnte, waren gut sichtbar. Oft stand der Besitzer oder ein Angestellter vor dem Laden und winkte potenzielle Kunden hinein.
    Quinn führte Nate zu einer breiten Treppe ungefähr in der
Mitte des Einkaufszentrums, und sie gingen in die erste Etage hinauf. Nach amerikanischen Maßstäben

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