Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
Menge auf der Orchard Road.
    »Du magst ihm nicht vertrauen«, sagte Quinn. »Ich tu’s.«

26
    Zwei Stunden später saßen Quinn und Nate in einem Taxi und fuhren mit einer Tasche und der Ausrüstung von Ne Win zurück zum Pan Pacific Hotel, als Quinns Telefon vibrierte. Er schaute auf das Display. Orlando.
    »Hei«, meldete er sich. »Wir müssten bald da sein.«
    »Das wäre keine so gute Idee«, sagte Orlando. »Wir sind hier nicht mehr allein.«
    »Was heißt das?«
    »Ich bin hinuntergegangen, um mir eine Zeitung zu holen und ein bisschen frische Luft zu schnappen«, sagte sie. »Als ich wieder hinaufging, kam ich an der Rezeption vorbei. Da standen zwei von den Männern, die du in Houston fotografiert hast.«
    Quinn hielt inne.
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Sie haben eingecheckt.«
    »Bleib dran«, sagte er. Er beugte sich nach vorn zum Taxifahrer. »Unsere Pläne haben sich geändert. Zum Esplanade Park, bitte.«

    Der Fahrer knurrte zustimmend. An der nächsten Kreuzung wich das Taxi von seinem bisherigen Kurs ab und fuhr nach Osten zum Esplanade Park.
    Quinn hielt sich das Telefon wieder ans Ohr. »Wir müssen raus aus dem Hotel«, sagte er.
    »Ach ja? Das war in etwa der Grund meines Anrufs.«
    »Kannst du unsere Sachen packen?«
    »Schon geschehen.«
    Quinn musste trotz der unangenehmen Situation lächeln. »Großartig. Halte die Stellung. Ich rufe dich bald zurück.«
    »Warte«, sagte Orlando. »Ich wollte dir noch etwas sagen. Jenny hat eine neue Nachricht geschickt.«
    »Sie ist hier?«
    »Ich weiß nicht. Du sollst sie anrufen.« Es folgte eine Pause. »In achtzehn Minuten.«
     
    Quinn ließ Nate auf dem Weg zum Esplanade Park die lederne Umhängetasche mit den Waffen und anderen Utensilien tragen. Der Park lag an der Nordwestecke von Marina Bay, wobei die öffentliche Grünanlage einen wunderschönen Blick auf die Innenstadt jenseits des Wassers bot. Ein Hauptweg führte durch den ganzen Park von West nach Ost und mündete in die Marina Promenade. Eine beliebte Strecke bei Radfahrern, Joggern und allen, die einen ruhigen Spaziergang machen wollten. Quinn und Nate gingen ein paar Minuten den Weg entlang, bis sie eine leere Bank fanden.
    Quinn schaute auf seine Uhr. Es war drei Minuten vor sechzehn Uhr, die für den Anruf abgesprochene Zeit.
    »Dir ist doch klar, dass ich in den Knast kommen könnte, wenn die Cops mich mit dieser Tasche erwischen«, sagte Nate.
    »Wir sind in Singapur«, erklärte ihm Quinn. »Du kämst nicht nur in den Knast. Du würdest nach ein paar Monaten gehängt.«

    Der Gedanke schien Nate nicht sonderlich zu behagen.
    »Dann solltest du sie vielleicht tragen.«
    »Ich trage das hier«, sagte Quinn und hielt sein Handy hoch.
    Punkt sechzehn Uhr wählte er wieder Jennys Nummer.
    Es läutete zweimal.
    »Quinn?«
    »Ja. Wo bist du?«
    »Ich werde heute Abend da sein. Wir treffen uns am Far East Square. Kennst du das?«
    »Hm, ja«, sagte Quinn. Es war eine offene Mall in Chinatown.
    »Am Eingang Water Gate. Um halb neun.«
    »In Ordnung. Ist dort …« Er brach ab. Anscheinend gewöhnten sich alle seine Gesprächspartner an aufzulegen, ohne sich zu verabschieden.
     
    Ne Win sah überrascht aus, als Quinn und Nate den Kleiderladen betraten. Aber als er merkte, dass Nate die altbekannte Ledertasche über der Schulter trug, änderte sich sein Verhalten, er war nicht mehr überrascht, sondern zornig.
    »Was machen Sie hier?«, flüsterte er Quinn ins Ohr.
    »Ich brauche etwas«, sagte Quinn.
    »Ich habe Ihnen schon etwas gegeben.« Der alte Mann konnte nicht anders und warf einen kurzen Blick auf die Tasche.
    »Ich brauche eine Unterkunft.«
    Ne Win hielt einen Finger an die Lippen. Dann packte er Quinn beim Arm und ging mit ihm aus dem Laden, wobei er Nate zunickte, er solle ihnen folgen. Er führte sie durch den Korridor zum hinteren Teil des Gebäudes. Als sie an einem der kleinen Läden vorüberkamen, rief Ne Win einer Frau etwas
zu und zeigte dann zurück in die Richtung, in der sein Geschäft lag.
    »Ihre Tochter?«, fragte Quinn.
    »Geht Sie nichts an«, sagte Ne Win.
    Zwischen zwei Läden am Ende des Flurs war eine Metalltür, in derselben Farbe gestrichen wie die Mauer. Mit einem Schlüssel, den er in der Tasche hatte, sperrte Ne Win auf. Dahinter lag ein etwa fünfzehn Meter langer Korridor, zu dem nur das Personal Zugang hatte, mit einer weiteren Tür am Ende. Die Wände waren verschrammt, nachdem jahrelang dagegengeschlagen worden war.
    Ne Win ging sehr schnell weiter.

Weitere Kostenlose Bücher