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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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ich dem Thema wieder ausgewichen bin. Ich habe ihn unterschätzt. Er ist schlauer als ich. Und netter.
    Ich überquere die Straße, gehe den Bürgersteig hinunter und bleibe neben dem Volvo stehen, um mir die Schuhe zuzubinden. Die Scheiben sind getönt, aber auf der Innenseite kann ich kleine
Handabdrücke erkennen, und am hinteren Fenster klebt ein Garfield-Sticker.
    Ich drehe mich zu Dave um und deute mit der Faust ein Klopfen an. Er schüttelt den Kopf, aber ich ignoriere ihn, öffne das Tor und gehe die Treppe zur Haustür hinauf.
    Ich drücke auf die Klingel, und die Haustür öffnet sich einen Spalt. Ein etwa fünfjähriges Mädchen sieht mich sehr ernst an. Ihre Hände sind mit Farbe verschmiert, und ein rosafarbener Klecks ist auf ihrer Stirn getrocknet wie ein verrutschter Bindi.
    »Hallo, wie heißt du denn?«
    »Molly.«
    »Das ist aber ein schöner Name.«
    »Ich weiß.«
    »Ist deine Mama zu Hause?«
    »Sie ist oben.«
    Aus der Richtung höre ich jemanden rufen: » Wenn das der Boiler-Mann ist, der Boiler ist direkt den Flur hinunter in der Küche .«
    »Es ist nicht der Boiler-Mann«, rufe ich zurück.
    »Es ist eine indische Frau«, fügt Molly hinzu.
    Mrs. Gallagher erscheint auf dem Treppenabsatz. Sie ist Anfang vierzig und trägt einen Cordrock mit einem breiten, tief sitzenden Gürtel.
    »Entschuldigen Sie die Störung. Mein Mann und ich ziehen demnächst in diese Straße, und ich hatte gehofft, ich könnte sie kurz nach Schulen und Ärzten in der Gegend fragen.«
    Ich kann förmlich sehen, wie sie versucht zu entscheiden, was sie tun soll. Es ist mehr als natürliche Vorsicht.
    »Was für hübsche Locken du hast«, sage ich und streiche Molly über den Kopf.
    »Das sagen alle«, erwidert die Kleine.
    Warum kauft jemand, der schon ein Kind hat, ein Baby?
    »Ich bin im Moment ziemlich beschäftigt«, sagt Mrs. Gallagher und wischt ihre Ponyfransen aus der Stirn.

    »Das verstehe ich vollkommen. Tut mir leid.« Ich wende mich zum Gehen.
    »Welches Haus kaufen Sie denn?«, fragt sie, um nicht unhöflich zu erscheinen.
    »Oh, wir kaufen nicht. Noch nicht. Wir mieten die Nummer 68.« Ich weise die Straße hinunter auf das »Zu vermieten«-Schild. »Wir sind aus North London hergezogen. Mein Mann hat einen neuen Job. Wir arbeiten beide. Aber wir wollen bald eine Familie gründen.«
    Mrs. Gallagher ist mittlerweile auf der untersten Stufe angekommen. Es ist zu kalt, um die Haustür offen stehen zu lassen. Entweder sie bittet mich herein oder erklärt mir, dass ich gehen soll.
    »Im Augenblick passt es wirklich nicht so gut«, sagt sie. »Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer hierlassen, könnte ich sie später anrufen?«
    »Vielen Dank.« Ich taste nach einem Stift. »Haben Sie einen Zettel?«
    Molly steht wartend im Flur und hält immer noch die Haustür auf. »Wollen Sie eins von meinen Bildern sehen?«
    »Sehr gerne.«
    »Ich hol eins.« Sie rennt nach oben. Mrs. Gallagher ist in der Küche, wo sie einen alten Briefumschlag findet. Als sie zurückkommt, sieht sie sich suchend nach Molly um.
    »Sie ist nach oben gegangen, um eins von ihren Bildern zu holen«, erkläre ich. »Eine angehende Künstlerin.«
    »Leider landet meistens mehr Farbe auf ihren Sachen als auf dem Papier.«
    »Das ist bei meinem Freund ganz genauso.«
    »Sagten Sie nicht eben, Sie wären verheiratet?« Sie starrt mich mit einem unvermittelt stählernen Blick an.
    »Wir sind verlobt. Wir sind nur schon so lange zusammen, dass man das Gefühl hat, verheiratet zu sein.«
    Sie glaubt mir nicht. Molly ruft von oben.

    »Mummy, Jasper schreit.«
    »Oh, Sie haben noch eins.«
    Mrs. Gallagher greift nach der Tür. Ich bin schneller. Ich stelle meinen Fuß auf die Schwelle und drücke mit der Schulter gegen die Tür. Ich habe kein Recht, in das Haus einzudringen. Dafür bräuchte ich einen Durchsuchungsbefehl oder einen richtigen Anlass.
    Mrs. Gallagher steht am Fuß der Treppe und ruft, dass ich verschwinden soll. Sie packt meinen Arm, aber ich schüttele sie ab. Trotz und jenseits allen Lärms höre ich ein Baby schreien.
    Ich nehme zwei Stufen auf einmal und folge dem Geräusch. Die erste Tür im Obergeschoss führt ins Elternschlafzimmer, die zweite in Mollys Zimmer. Auf einem alten Laken steht eine kleine Staffelei. Ich probiere die dritte Tür. Hellbunte Fische kreiseln träge über einer weißen Wiege. Und darin bekundet ein fest in Windeln gepacktes Baby seine Unzufriedenheit mit der Schöpfung.
    Mrs. Gallagher drängt an mir vorbei und

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