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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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auf einem am Rand des Tisches liegenden Einwickelpapier entdeckte Paula den Schriftzug einer Metzgerei in Paris.
    »Aus Frankreich«, sagte sie. »Was ist hier wohl geschehen?«
    »Bestimmt wurde Doubenkian von seinem Spion in Hengistbury Manor gewarnt, dass wir auf dem Weg zu ihm sind«, sagte Tweed mit grimmiger Stimme. »Er ist geflohen und hat den Mann, der jetzt tot draußen vor der Tür liegt, die Stellung halten lassen.«
    »Dieser Doubenkian wird nicht einfach zu fassen sein«, meinte Paula.
    »Aber wir müssen ihn aus dem Verkehr ziehen«, erwiderte Tweed. »Oder töten. Nach dem, was Buchanan uns über ihn erzählt hat, wird Letzteres vielleicht sogar das Beste sein. Calouste Doubenkian gehört zu den skrupellosesten und kaltblütigsten Verbrechern, mit denen ich es jemals zu tun hatte. Am besten sehen wir uns dieses Haus hier jetzt von oben bis unten ganz genau an. Es kann gut sein, dass Doubenkian etwas Wichtiges vergessen hat, schließlich hat er völlig übereilt fliehen müssen.«
    Newman und Tweed nahmen sich den ersten Stock des Hauses vor, während Marler und Butler sich im Erdgeschoss umsahen. Paula blieb in der Küche und fing an, diese systematisch zu durchsuchen.
    Im Mülleimer, der ansonsten völlig leer war, fand sie einen zerknüllten Zettel, den sie vorsichtig herausnahm und auf dem Tisch glatt strich. An einer Seite des Zettels war eine Perforierung zu sehen, was darauf schließen ließ, dass jemand ihn aus einem Notizbuch herausgerissen hatte. Auf dem Blatt stand mit schwarzem Kugelschreiber ein einziges Wort geschrieben: Sikow.
    Klingt irgendwie osteuropäisch, dachte Paula. Sie ließ den Zettel auf dem Tisch und sah sich weiter um. Auf dem Küchenbuffet lag ein Straßenatlas, den sie langsam Seite für Seite durchblätterte. Es war ein ziemlich neuer Atlas, der offenbar noch nicht lange in Benutzung gewesen war. Nur auf einer einzigen Seite hatte jemand eine bestimmte Gegend an der Küste von Cornwall mit einem schwarzen Kugelschreiberkringel gekennzeichnet. Als Paula den Atlas nachdenklich ein Stück von sich schob, kamen Newman, Marler, Tweed und Butler herein.
    »Im ganzen Haus ist keine einzige Spur zu finden«, sagte Tweed in einem Ton, als hätte er mehr erwartet.
    »Stimmt nicht«, erwiderte Paula und zeigte ihm die beiden Dinge, die sie gefunden hatte.
    »Sikow?«, las Tweed laut vor, während er die Seite aus dem Notizbuch genau betrachtete. »Das sagt mir gar nichts. Aber den Kringel im Atlas finde ich sehr aufschlussreich. Vielleicht ist Doubenkian ja unterwegs nach Cornwall.«
    »Das Gebiet, das auf der Karte markiert ist, kenne ich«, sagte Newman. »Ist eine ziemlich zerklüftete Küstenregion. Da wird er nicht leicht zu finden sein.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Paula.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Butler. »Ich frage mich immer noch, wie Doubenkian gewarnt wurde.«
    »Ich bin mir sicher, dass er einen Spion in Hengistbury Manor hat, der ihn per Handy anruft«, entgegnete Tweed. »Eine andere Erklärung gibt es nicht.«
    »Ich habe Ihnen doch erzählt, dass ich Snape am Waldrand mit einem Handy gesehen habe«, sagte Marler. »Vielleicht ist er der Spion.«
    »Aber woher wusste er, wohin wir fahren?«, gab Tweed zu bedenken. »Wenn er die ganze Zeit im Wald war, kann er uns nicht auf der Terrasse belauscht haben.«
    »Stimmt, das ist unmöglich«, gab Marler zu. »Ich gehe mal hinaus zu Newman und helfe ihm mit dem Toten. Wir müssen ihn entfernen und das Blut von der Hauswand waschen.«
    »Ja, tun Sie das. Und dann fahren wir zurück nach Hengistbury Manor.«
    Eine Viertelstunde später kamen die beiden zurück. Sie hatten die Leiche unter einer dichten Hecke versteckt und das Blut so weit von der Hauswand entfernt, dass man es auf den ersten Blick nicht mehr erkennen konnte.
    Auf dem Weg hinaus zu den Autos drehte sich Tweed noch einmal zu dem Cottage um und sagte: »Wer weiß, was hier alles schon vorgefallen ist…«
    Ein paar Stunden zuvor hatte Doubenkian noch mit den beiden von ihm angeheuerten französischen Ganoven, die tags zuvor vom Festland angekommen waren, am Frühstückstisch gesessen und Rührei gegessen, das Jacques, der kleinere der beiden, zubereitet hatte. Sein Kumpan Pierre, ein übel dreinblickender, hagerer Kerl aus einem Pariser Vorort, aß dazu seine fetten Knoblauchwürste, die er sich aus Frankreich mitgebracht hatte.
    »Nach dem Frühstück soll er das Wurstpapier mit der französischen Aufschrift verbrennen«, sagte Doubenkian zu

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