Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
bestimmt einen abgelegeneren Ort als Unterschlupf gesucht.«
    Sie fuhren noch eine Meile weiter, ohne ein weiteres Haus zu entdecken. Auf einmal beugte sich Paula nach vorn und spähte nach halblinks durch die Windschutzscheibe.
    »Halten Sie an!«, sagte sie zu Marler, und Tweed gab dem Mercedes und dem Ford abermals ein Zeichen.
    »Da, sehen Sie das Haus hinter der Hecke da drüben?«, fragte Paula, nachdem Marler links rangefahren war.
    Tweed nickte und sah durch einen starken Feldstecher hinüber zu dem Haus.
    »Sie haben recht, Paula«, sagte er dann. »Auf einem Schild an dem Haus steht ›Heather Cottage‹!«
    »Das ist nicht leicht anzugreifen«, meinte Tweed, nachdem er das Haus eine Weile durch sein Fernglas studiert hatte. »Wenn man erst mal durch die Hecke ist, läuft man über offenes Gelände auf das Haus zu.«
    Der Audi parkte so hinter der Hecke, dass man ihn vom Haus aus nicht sehen konnte. Dahinter standen Newmans Mercedes und Butlers Ford, die beide ebenfalls hinter der Hecke versteckt waren. Das Heather Cottage war ein großes, einstöckiges Haus, dessen Mauern weiß gestrichen waren. Marler nahm seine Golftasche, die er neben Tweed auf den Rücksitz gelegt hatte, nach vorn und holte sein Armalite-Gewehr heraus. Er montierte das Zielfernrohr, justierte es und stieg aus.
    »Ich werde mich um das Grundstück herum hinter das Haus schleichen«, sagte er. »Wenn es eine Hintertür gibt, nehme ich sie ins Visier.«
    »Ich komme mit«, sagte Paula und zog die Browning aus ihrer Umhängetasche.
    Inzwischen war Butler aus seinem Ford gestiegen und hatte hinter der Hecke Stellung bezogen. Aus seiner Ledertasche hatte er zwei große Handgranaten geholt und zeigte sie den anderen.
    »Das sind Tränengasgranaten«, sagte er. Ich werde je eine durch die offenen Fenster im Erdgeschoss und im ersten Stock werfen, bevor ich durch das Fenster rechts unten ins Haus eindringe.«
    »Ich gebe Ihnen Feuerschutz«, sagte Newman.
    »Und ich nehme die Vordertür ins Visier«, beschloss Tweed. »Für den Fall, dass jemand herauskommt.«
    Butler schleuderte seine Granaten, die beide im Inneren des Hauses explodierten, und rannte dann, eine Gasmaske vor dem Gesicht, auf das Haus zu. Unbehelligt konnte er durch das Fenster rechts neben der Tür im Erdgeschoss klettern und gelangte in ein großes Wohnzimmer, in dem ein hagerer Mann mit bösartigern Gesichtsausdruck stand und mit einer Maschinenpistole auf ihn zielte.
    »Vorsicht! Hinter Ihnen!«, rief Butler.
    Der Mann mit der Maschinenpistole drehte sich instinktiv um, und als er sah, dass hinter ihm niemand war, rannte er aus dem Zimmer und hustend und keuchend einen tränengasverseuchten Gang entlang, der zur offen stehenden Hintertür führte. Als er draußen war, holte er tief Luft und blinzelte, bis er wieder etwas sehen konnte. Dann entdeckte er Paula, die gerade mit Marler auf den Hintereingang zukam, und hob sofort die Maschinenpistole, um sie niederzumähen. Paula schoss zweimal mit ihrer Browning und jagte dem Mann je eine Kugel durch die Brust und mitten durch die Stirn. Er sackte zusammen, rutschte an der Wand des Cottage hinunter und blieb dann reglos liegen.
    »Gut getroffen«, lobte Marler. »Ich hatte eine Ladehemmung bei meinem Armalite, sonst hätte ich ihn erledigt.«
    Paula rannte auf den Mann zu, bückte sich und fühlte seinen Puls. Gerade als sie sich kopfschüttelnd wieder aufrichtete, kam Tweed um die Hausecke.
    »Er ist tot«, rief Paula. »Seinem Aussehen nach zu schließen, müsste er eigentlich ein Franzose sein.« Sie zog einen Latexhandschuh an und untersuchte die Hosentaschen des Mannes. »Er ist ein Franzose«, sagte sie, als sie ein fast leeres Päckchen Gauloises zum Vorschein brachte. »Oder besser: Er war ein Franzose.«
    Aus einem Fenster im ersten Stock schaute Newmans Kopf hervor. »Alles in Ordnung da unten?«, fragte er. »Harry und ich haben das Haus komplett durchsucht. Hier ist niemand mehr. Aber was ist das für ein Motorrad, das da unten an der Hauswand lehnt?«
    »Mit dem hat er vermutlich fliehen wollen«, antwortete Marler und deutete auf den Toten. »Aber das geht nun nicht mehr.«
    »Die Küche ist ein ziemlicher Saustall«, sagte Newman.
    Tweed betrat, gefolgt von Paula, durch den Hintereingang die Küche. Auf dem Tisch standen drei halb leer gegessene Teller. Auf zweien von ihnen lagen Reste von Rührei und auf dem dritten eine angebissene, unappetitlich aussehende Wurst. In drei Tassen waren noch Reste von Kaffee, und

Weitere Kostenlose Bücher