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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Jacques. Er sprach zwar gut genug Französisch, um das Pierre selbst zu sagen, aber er legte Wert auf eine klare Kommandostruktur. »Ich will nicht, dass jeder Dorfpolizist, der einmal in die Mülltonne schaut, erkennen kann, woher ihr kommt.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Jacques und überschüttete Pierre mit einem Schwall französischer Schimpfwörter.
    Jacques war ein guter Fang, dachte Doubenkian. Eigentlich war er ja Inhaber einer kleinen Metzgerei in Paris, aber in seiner Freizeit erledigte er für Doubenkian heikle Aufgaben, für die sich sonst niemand fand. Seine Kundschaft, die sich teilweise aus den reichen Familien der Stadt rekrutierte, hätte nie vermutet, dass der stets freundliche und sanftmütige Mann, dessen humorvolle Art sie sehr schätzten, noch eine zweite, ausgesprochen dunkle Seite hatte.
    Doubenkian war eines Nachts in einer zwielichtigen Spelunke auf ihn aufmerksam geworden, wo ein betrunkener Gast – ein Bär von einem Mann – Jacques mit einer Pistole bedroht und ihn mit der Waffe schließlich ins Gesicht geschlagen hatte. Jacques war ganz ruhig geblieben, aber er hatte rasch ein breites Messer gezogen und dem Angreifer mitten in den Bauch gerammt.
    Dann hatte er wortlos die Kneipe verlassen.
    Doubenkian war ihm hinterhergelaufen und hatte ihn angesprochen.
    »Ich zahle Ihnen fünfzigtausend Dollar im Jahr, wenn Sie für mich arbeiten«, hatte er gesagt. »Sie müssten bloß für mich bestimmte Personen aus dem Weg räumen. Für jeden, den Sie in meinem Auftrag umbringen, würde ich Ihnen noch einmal zwanzigtausend Dollar zahlen.« So hatte alles angefangen.
    Als er mit den beiden Franzosen beim Frühstück saß, dachte Doubenkian nicht nur an seine Anfangszeit mit Jacques zurück. Er machte sich auch Sorgen um Max, der sich eigentlich in regelmäßigen Abständen per Handy hätte melden sollen. Jetzt hatte er schon seit Stunden nichts mehr von ihm gehört.
    Vielleicht sollte er so bald wie möglich die Zelte hier abbrechen und das Cottage wieder verlassen. In diesem Augenblick klingelte sein Mobiltelefon.
    »Ja?«, fauchte Doubenkian in den Apparat.
    »Orion hier. Vor einer halben Stunde ist Tweed mit vier seiner Leute in Richtung Gladworth abgefahren.«
    »Warum kommt die Warnung erst jetzt?«
    »Weil ich erst jetzt telefonieren kann.« Der Empfang wurde zunehmend schwieriger. »Und noch etwas: Marshal Main hat ein Ferienhaus in …« Die Verbindung war so schlecht, dass Doubenkian nicht verstand, was die Stimme am anderen Ende der Leitung sagte.
    »Wie heißt das?«, fragte Doubenkian und zog sein Notizbuch heran.
    Der Anrufer wiederholte den Namen, und Doubenkian schrieb ihn sich auf, aber er konnte mit dem Ort nichts anfangen.
    »Wo soll das sein, dieses Sikow? Liegt es etwa in Bulgarien?«
    »Nicht Sikow«, sagte die Stimme. »Seacove! Das ist eine kleine Bucht in Cornwall…«
    »Ach so!« Doubenkian riss die Seite mit dem falsch buchstabierten Namen aus seinem Notizbuch, knüllte sie zusammen und warf sie in den Mülleimer. Die Verbindung, die während des ganzen Gesprächs schon schlecht gewesen war, brach ab.
    In einem Straßenatlas, der auf dem Küchenbuffet lag, schlug Doubenkian die entsprechende Seite auf und machte mit Kugelschreiber einen Kreis um die Gegend, in der die soeben genannte Bucht lag. Dann klappte er den Atlas zu und sprang auf.
    »Wir müssen sofort los!«, sagte er zu Jacques. »Tweed ist möglicherweise auf dem Weg hierher. Sag Pierre, er soll hier alle Spuren beseitigen und dann auf dem Motorrad nachkommen.«
    »Aber wir sind ja noch nicht einmal mit dem Frühstück fertig«, protestierte Jacques.
    »Egal. Verschwinden wir!«
    Der Franzose sprang auf und gab Pierre, der immer noch an einer seiner Würste herumkaute, auf Französisch ein paar Befehle. Dann rannte er Doubenkian hinterher, der bereits auf dem Weg zu seinem Wagen war. Erst als sie sich eine halbe Meile von dem Cottage entfernt hatten und auf einen Kreisverkehr zufuhren, fiel Doubenkian auf, dass er den Straßenatlas auf dem Küchenbuffet hatte liegen lassen.

14
    Als Tweed in Hengistbury Manor aus dem Wagen stieg, erwartete ihn bereits Chief Inspector Hammer, der mit vor der Brust gekreuzten Armen auf der Terrasse stand, ein triumphierendes Grinsen auf seinem fetten Gesicht. Er konnte es kaum erwarten, bis Tweed und seine Leute in Hörweite waren.
    »Sie können eigentlich gleich nach Hause fahren«, verkündete er großspurig.
    »Ich habe inzwischen den Fall für Sie gelöst. Die Mörderin

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