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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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verkündete er, als er fertig war.
    »Und Sie alle kommen mit.«
    »Was ist eigentlich mit Pete Nield, der noch immer in der Park Crescent die Stellung hält?«, fragte Harry Butler.
    »Den nehmen wir auch mit.«
    »Das ist gut«, sagte Butler zufrieden. »Pete passt auf mich auf, und ich passe auf ihn auf.«
    »Solange wir nicht hier sind, wird Chief Inspector Hammer die Ermittlungen in Hengistbury Manor fortführen«, sagte Tweed. »Allerdings habe ich Buchanan gesagt, dass er auf keinen Fall Crystal verhaften darf, denn wir haben bei Weitem nicht genügend Beweise gegen sie.«
    »Hat Buchanan etwas über Snape gesagt?«, fragte Paula. »Ist er inzwischen geständig?«
    »Im Gegenteil, er sagt kein Wort. Scheint ein ziemlich harter Brocken zu sein.«
    »Wenigstens hat jetzt Doubenkian keinen Spion mehr im Haus«, sinnierte Paula.
    »Da wäre ich mir mal nicht so sicher«, erwiderte Tweed. »Ich bin davon überzeugt, dass er außer dem Butler noch einen weiteren Informanten hier hat. Und der ist vermutlich der wichtigere Spion.«
    »Haben Sie eine Idee, wer das sein könnte?«
    »Keine Ahnung. So, und jetzt werde ich Main, Chance und Lavinia sagen, dass wir zurück nach London müssen und heute Nacht nicht im Haus sein werden. Ach ja, und noch was: Philip hat gesagt, dass es in Belgien sehr kalt ist. Sie sollten sich also warme Sachen mitnehmen.«
    Gerade als sich alle in der Halle versammelt hatten und hinaus zu den Autos gehen wollten, kam Leo die Treppe herunter und zog Tweed am Arm. »Dürfte ich mit Ihnen noch kurz unter vier Augen sprechen?«, fragte er. »Ich bin gerade auf etwas sehr Wichtiges gestoßen.«
    »Sagen Sie es mir, wenn wir wieder da sind. Jetzt habe ich leider keine Zeit mehr.«
    »Ich frage mich, was er Ihnen wohl sagen wollte«, bemerkte Paula, als sie die Stufen hinabstiegen.
    »Vermutlich ging es wieder um eines seiner Hirngespinste.«
    »Nun ja, eigentlich kann hier ja nichts Schlimmes mehr passieren.« Später sollte sie diese Bemerkung bitter bereuen.

33
    »Der letzte Eurostar heute fährt um Viertel nach sieben ab«, erinnerte Tweed sein Team, als es in der Park Crescent vollständig vor seinem Schreibtisch versammelt war. »Wir fahren mit separaten Taxis zum Bahnhof und treffen uns im Zug. Vielleicht sollten wir uns vorher noch einmal aufs Ohr legen. Es wird bestimmt eine lange Nacht.«
    »Darf ich meinen Werkzeugkoffer mitnehmen?«, fragte Butler.
    »Auf keinen Fall!«, erwiderte Tweed. »Haben Sie denn die speziellen Instruktionen schon wieder vergessen, die uns Philip Cardon gegeben hat? Doubenkian hat einen Teil der belgischen Polizei unter dem korrupten Commissaire Balouster Benlier bestochen. Wenn die uns mit verdächtigen Gegenständen erwischen, landen wir sofort im Gefängnis.«
    »Also müssen wir uns eben auf unsere bloßen Hände verlassen«, neckte Pete Nield seinen alten Partner.
    Dann verließen alle außer Paula und Tweed, die mit sehr wenig Schlaf auskamen, das Büro, um sich noch für ein paar Stunden hinzulegen.
    Bevor er als Letzter hinausging, sagte Pete Nield: »Ich habe mir in der Zwischenzeit mal die Berichte unserer Agenten in Europa angesehen. Am meisten macht mir unser Hauptagent in Marseille Sorgen, der glaubt, dass man ihn enttarnt hat.«
    »Was für Anweisungen haben Sie ihm gegeben?«
    »Dass er sich an Bord eines Kreuzfahrtschiffs als Steward verdingen und in Gibraltar aussteigen soll. Das hat er in der Zwischenzeit getan. Wir können es uns nicht leisten, Roger zu verlieren. Jetzt müssen wir seine Sicherheit in Gibraltar garantieren. Immerhin ist er einer unserer besten Agenten.«
    »Das haben Sie gut gemacht, Pete«, lobte Tweed. »Sorgen Sie dafür, dass er rund um die Uhr beschützt wird. Aber jetzt müssen wir uns um unsere Fahrt nach Belgien heute Abend kümmern. Das wird eine interessante Expedition.«
    »Meinen Sie?«, fragte Paula skeptisch, als Nield die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Dieser Calouste Doubenkian hat uns in letzter Zeit ziemlich genervt, und so etwas kann ich im Augenblick gar nicht gebrauchen«, erwiderte Tweed.
    »Schließlich habe ich zwei Morde aufzuklären.«
    »›Genervt‹ ist gut«, sagte Paula. »Der Mann hat vier Mal versucht, Sie umzubringen.«
    »Genau das meine ich mit nerven.« Tweed stand auf. »Ich schlage vor, dass Sie jetzt nach Hause fahren und sich warme Sachen holen. Wenn Philip uns schon davor warnt, dass es kalt werden könnte, müssen dort drüben geradezu sibirische Verhältnisse herrschen. Ich

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