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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sich sofort auf der Fahrbahn verteilt. Im selben Moment öffnet auch Paula ihr Fenster und schüttet die Reißnägel aus.
    Sind Sie bereit?«
    »Ja«, antworteten Tweed und Paula fast gleichzeitig.
    »Dann wollen wir mal.« Cardon trat das Gaspedal voll durch, und der Landrover machte einen Satz nach vorn.
    »Jetzt!«, schrie Cardon.
    Der erste Streifenwagen war mit infernalisch laut kreischender Sirene direkt hinter ihnen. Tweed drückte auf den Knopf der Spraydose, und aus dem Schlauch schoss ein dicker Strahl schwarz glänzenden Öls, das die Straße hinter ihnen binnen Sekundenbruchteilen in eine tückisch glatte Rutschbahn verwandelte. Gleichzeitig purzelten Paulas Metalldornen aus dem Fenster auf die Straße und bohrten sich sofort in die Reifen des Streifenwagens, der heftig zu schlingern begann und mit einem lauten Krachen gegen die Leitplanke knallte. Der zweite Polizeiwagen kam auf dem Ölfilm ins Rutschen und rammte, ohne auf die verzweifelten Lenkmanöver des Mannes am Steuer zu reagieren, den ersten am Heck. Dadurch wurde er seitlich herumgewirbelt, und der dritte Streifenwagen, der keine Chance hatte zu bremsen, fuhr ihm mit voller Wucht in die Flanke.
    Paula blickte nach hinten auf das Chaos und sah, wie Newman und Butler die Unfallstelle umfuhren, indem sie mit ihren allradgetriebenen Fahrzeugen einen kleinen Abstecher in das frisch gepflügte Feld neben der Straße machten.
    »Das hat geklappt«, meinte Paula, während sie ihr Fenster wieder hochfuhr.
    Eiskalte Luft war ins Innere des Landrover gedrungen, und Philip Cardon musste die Heizung auf vollen Touren laufen lassen, bis ihnen wieder warm wurde.
    »Die hätten wir abgehängt«, freute sich Tweed mit einem zufriedenen Grinsen. »Das wird Commissaire Benlier gar nicht gefallen.«
    »Aber das war nur der Auftakt«, gab Cardon zu bedenken.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Warten Sie ab, bis wir am Château les Rochers in den Ardennen sind, in dem sich Doubenkians Hauptquartier befindet. Dort geht es dann erst richtig los.«

34
    »Ich biege jetzt von dieser Straße ab«, verkündete Philip Cardon nach einer guten Stunde Fahrt. »Dann fahren wir auf einer kleinen Straße quer durch die Ardennen, die zu den ödesten und verlassensten Gegenden in ganz Europa gehören. Hierher verirrt sich praktisch nie ein Tourist.«
    »Und deshalb sind sie der ideale Ort für Doubenkians Hauptquartier«, bemerkte Tweed.
    »Richtig. Das Schloss liegt mitten in den Ardennen an der Grenze zwischen Belgien und Luxemburg. Auf diese Weise kann Doubenkian rasch zwischen den beiden Ländern hin und her wechseln, je nachdem, was gerade günstiger für ihn ist.«
    »Wieso schaukelt der Wagen denn auf einmal so?«, fragte Paula.
    »Weil wir nicht mehr auf der Straße sind«, erwiderte Cardon. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir die Polizei immer noch nicht los sind.«
    Paula blickte hinaus auf ein von einigen größeren Felsen unterbrochenes Geröllfeld, durch das Cardon den Landrover steuerte. Auf einmal hörte sie etwas und drehte sich um. Drei Mercedes-Geländewagen kamen mit eingeschaltetem Blaulicht und laut heulenden Sirenen um eine Kurve und verließen ebenfalls die Straße.
    »Schon wieder die Polizei!«, rief Cardon.
    »Was für Idioten«, bemerkte Tweed. »Hätten wenigstens Blaulicht und Sirene abschalten können.«
    Paula hob ihr Fernglas, das sie in ihrer Umhängetasche aus England mitgebracht hatte, an die Augen und stellte auf das erste der Fahrzeuge scharf, die hinter ihnen den steilen Geröllhang hinauffuhren.
    »Da schaut ein dünner Mann aus einer Luke im Dach!«, bemerkte sie. »Er hat eine Uniform mit goldenen Tressen an.«
    »Das muss Commissaire Benlier sein«, erklärte Cardon. »Wahrscheinlich schickt er so seine Leute in die Schlacht.«
    »Der hält sich wohl für Napoleon«, bemerkte Tweed trocken.
    Der Abhang, den sie hinauffuhren, wurde immer steiler. Paula drehte sich wieder nach vorn und blickte mit ihrem Fernglas nach oben. »Da droben liegen ein paar riesige Felsbrocken«, sagte sie. »Sieht aus, als hätte es dort vor Kurzem einen Erdrutsch gegeben.«
    »Das ist richtig«, sagte Cardon. »Ich habe davon in der Zeitung gelesen.«
    »Zwischen zwei der Brocken ist eine schmale Lücke«, sagte Paula. »Sieht so aus, als würde gerade ein Landrover hindurchpassen. Fahren Sie dort hin!«
    »Was meinen Sie?«, wandte Cardon sich an Tweed. »Soll ich das tun?«
    »Paula weiß, was sie sagt«, erwiderte Tweed. »Folgen Sie ihren Anweisungen.«
    »Ist

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