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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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dem Jungen unbedingt beibringen, wie man sich weniger aufdringlich benimmt.
    »Also schön«, sagte Clay, als auch Gargano Platz genommen hatte. »Ich denke, die Frage des Tages ist doch, wie Ihre Taser-Kartuschen nach Baltimore in eine kleine Seitenstraße gelangt sind. Der Mann, der getötet wurde, hieß Isaac Zacharias. Er sollte einen jungen Mann namens Ford Elkhart beschützen. Ford wurde zum letzten Mal in Baltimore gesehen, als er mit seiner Freundin nach dem Kinobesuch zu ihrem Wagen ging. Der Weg führte durch die Gasse, in der ihr Entführer wartete. Von Zacharias hat er allerdings nichts gewusst.«
    »Und dieser Zacharias wurde mit dem Taser lahmgelegt.«
    »Und dann betäubt. Der Mörder hat ihm die Kehle mit einem nichtmetallischen Messer aufgeschnitten.«
    »Das Messer ist nicht von mir, das kann ich mit Sicherheit sagen. Ich habe keine Messer im Haus.«
    »Kennen Sie vielleicht einen gewissen Doug?«
    »Nein.« Gargano zuckte nicht mit der Wimper.
    »Eine Kimberly?«
    »Nein.« Er zog die Stirn in Falten. »Der Agent hat mich auch nach Kimberly gefragt, nicht aber nach Doug.«
    »Wahrscheinlich wusste er zu dem Zeitpunkt noch nichts davon. Ich nehme an, er wird noch einmal wiederkommen. Was haben Sie ihm erzählt?«
    »Nur das, was im Polizeibericht steht. Mehr gibt es nämlich nicht zu erzählen.« Er klang frustriert.
    »Da muss mehr sein«, sagte Clay. »Wir sind nur noch nicht darauf gestoßen. Hat Novak Ihnen gesagt, warum er sich nach Kimberly erkundigt hat?«
    »Nur, dass sie mit dem Jungen entführt worden ist.«
    »Sie ist wegen Diebstahls vorbestraft. Sie hat für ein Reinigungsteam gearbeitet und in einem Haus einen Ring mitgehen lassen.«
    »Novak hat mich tatsächlich gefragt, ob wir eine Putzfrau hätten. Ich habe ihn ausgelacht. Wir kommen mehr schlecht als recht über die Runden, weil eine Tochter gerade auf dem College ist und wir für die zweite sparen.«
    »Und dann kürzt man Ihnen das Gehalt«, sagte Clay und bemerkte das wütende Aufblitzen in Garganos Augen.
    »O ja. Verdammte Bürokraten«, knurrte er verbittert. »Ich war ein guter Cop. Neunzehn Jahre, ohne dass ich mir auch nur eine Kleinigkeit zuschulden kommen lassen habe, und dann hauen sie mich derart in die Pfanne.«
    »Daddy?«, erklang eine ängstliche Stimme von oben. »Ist alles in Ordnung?«
    Gargano versteckte die Pistole zwischen den Polstern und sah sich mit einem Lächeln um. »Geh wieder in dein Zimmer, MeiMei«, sagte er liebevoll. »Mit Daddy ist alles okay.«
    Clay merkte auf. MeiMei? Das war ein chinesisches Kosewort, das »kleine Schwester« bedeutete.
    »Wer sind denn die Leute?«, fragte sie weiter und kam noch ein paar Schritte weiter herunter. Sie war ungefähr neun Jahre alt, hatte schwarzes Haar und war eindeutig chinesischer Herkunft.
    Clay warf rasch einen Blick durch den Raum, auf der Suche nach Fotos, doch er konnte keine entdecken. War Mrs. Gargano Asiatin, oder war das Mädchen adoptiert worden? Wie Kimberly MacGregor?
    Neben ihm setzte sich Alec etwas gerader auf. Auch er hatte die Verbindung geknüpft. Schlauer Junge.
    »Nur Besuch, Liebling. Nun geh wieder hoch und mach die Hausaufgaben zu Ende. Mom kommt bald von der Arbeit heim, und dann will sie sehen, was du geschafft hast.« Das kleine Mädchen gehorchte, und Garganos Waffenhand tauchte wieder auf. Noch immer lag der Finger am Abzug, aber Clay merkte es kaum. Seine Gedanken rasten.
    »Sie haben Ihre Tochter MeiMei genannt.«
    »Ja. Na und?«
    »Sie ist Chinesin. Ist sie adoptiert?«
    »Ja. Wir haben sie zu uns genommen, als sie sechs Monate alt war.« Sein Blick verfinsterte sich. »Warum?«
    »Ihre ältere Tochter«, sagte Clay. »Die auf dem College ist. Ist sie auch chinesischer Herkunft?«
    Gargano stand auf. »Was soll der Mist? Verschwinden Sie jetzt.«
    »Tut mir leid. Moment.« Clay hob beschwichtigend die Hand. »Kimberly MacGregor ist ebenfalls eine adoptierte Chinesin. Gibt es nicht Gruppen für Familien, die Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt zu sich genommen haben? Wäre es möglich, dass Ihre Tochter Kimberly bei einem solchen Treffen kennengelernt hat?«
    Das machte Gargano nur noch wütender. »Wollen Sie damit andeuten, dass meine Tochter mich beklaut hat?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Aber vielleicht kannte sie Kimberly, vertraute ihr, lud sie hierher ein und verschaffte ihr unwissentlich Zugang zu Ihrem Waffenschrank. Wir wissen, dass Kimberly einmal gestohlen hat. Vielleicht ist es nicht bei dem einen Mal

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