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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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geblieben.«
    Garganos Miene, gerade noch voller Zorn, veränderte sich zu verblüfftem Unglauben. »Keine Ahnung.«
    »Könnten wir vielleicht mit ihr reden? Mit Ihrer älteren Tochter? Bitte – es ist wirklich wichtig.«
    »Nun … na ja, warum nicht. Sie wohnt im Studentenwohnheim.«
    »In Baltimore?«, fragte Clay.
    »Nein – warum?«
    »Weil Kimberly dort eingeschrieben ist.«
    »Mein Tochter ist geht hier in Philadelphia zur Uni, wohnt aber auf dem Campus. Es ist ihr erstes Jahr an der Drexel. Sie hat kein Auto, also müssen wir zu ihr hinfahren. Wenn es da tatsächlich eine Verbindung gibt, dann kann ich die Degradierung anfechten.«
    »Nachdem ich meine Collegekids gefunden habe.«
    »Natürlich. Tut mir leid.« Gargano steckte die Waffe ins Holster und trat an die Treppe. »Jessica, wir müssen mal eben weg. Hol deinen Mantel und nimm die Hausaufgaben mit.«
    »Clay«, sagte Alec. »Schau mal.«
    Clay erhob sich und warf einen Blick über die Schulter. Und blinzelte verdattert. Alec hatte sich auf einen Stuhl vom Esstisch gestellt und starrte nun durch die Lamellen des Heizungsgitters in der Decke. »Alec! Was soll das?«
    »Meine Güte!«, fuhr Gargano ihn an. »Wie bist du denn erzogen worden! Sofort runter!«
    »Moment«, sagte Alec und holte ein Taschenmesser aus seiner Hose. »Das ist die Sache wert.«
    »Sie haben behauptet, er sei nicht bewaffnet«, sagte Gargano vorwurfsvoll.
    »Das ist nur ein Multitool.« Alec hielt es Gargano hin, damit er es begutachten konnte. »Befand sich Ihr Waffenschrank ursprünglich dort an der Wand?«, fragte er und deutete auf eine große Einbauschrankwand mit Regalen. Mittendrin war ein leerer, rechteckiger Bereich.
    »Ja. Ich hab ihn nach dem Diebstahl rausgeschmissen. Warum?«
    Alec schraubte das Lüftungsgitter ab und grinste. »Schauen Sie mal hier in dem Rohr. Eine Kamera.«
    »In der Heizleitung? Warum bitte schön sollte ein Dieb eine Kamera in meiner Heizung installieren?«
    »Um Sie bei der Einstellung der Safekombination zu beobachten«, sagte Alec. »Ich hab von so etwas schon gehört, aber normalerweise geht es dabei immer um außergewöhnlich wertvolle Dinge wie Diamanten oder Industriegeheimnisse. Offenbar wusste der Täter genau, dass Sie etwas in Ihrem Safe lagern, das er haben wollte.«
    »Aber wieso ausgerechnet ich?«, fragte Gargano verwirrt.
    »Das fragen wir am besten Kimberly – wenn wir sie finden«, erwiderte Clay. »Im Augenblick erklärt das schon eine Menge.«
    »O ja«, stimmte Gargano hoffnungsvoll zu. Auf der Treppe ertönten leichte Schritte. Lächelnd drehte sich der State Trooper zu seiner Tochter um. »Wir machen einen kleinen Ausflug, MeiMei. Wir müssen mit deiner Schwester reden.«
    Baltimore, Maryland
Dienstag, 3. Dezember, 19.30 Uhr
    Im Konferenzraum war es still bis auf Daphnes Schritte, die in ihren schweren Stiefeln auf und ab ging. Paige war im Flur und versuchte, sich ein bisschen zu entspannen, indem sie eine Kata, einen stilisierten Kampf aus festgelegten Schrittfolgen gegen imaginäre Gegner, durchführte. In Stresssituationen wie dieser half ihr Karate stets am besten, die innere Ruhe zu bewahren.
    Daphne blieb an der offenen Tür stehen, um ihr einen Moment zuzusehen. Es war ein wenig wie Ballett, fand Daphne, flüssig, geschmeidig und kraftvoll.
    Und dann entdeckte sie am Ende des Flurs Grayson, der Paige ebenfalls beobachtete. Paige bemerkte ihn, wirbelte mit einem gesprungen Tritt herum, landete knapp vor ihm und warf sich direkt in seine Arme.
    Daphne wandte sich ab. Ihre Kehle war plötzlich so eng, dass sie kaum Luft bekam. Das will ich auch. Ich will jemanden, der mich so ansieht, als sei ich sein Ein und Alles. Das kann doch nicht zu viel verlangt sein. Oder doch?
    Sie schloss die Tür zum Konferenzraum und trat ans Fenster, wo sie die Stirn ans kühle Glas legte und versuchte, sich nicht von der Angst niederdrücken zu lassen. Aber die Mauern, die sie in ihrem Inneren errichtet hatte, waren längst eingestürzt, und nun konnte sie an nichts anderes mehr denken als an Ford.
    Wo bist du? Lebst du noch? Tut dir jemand etwas an? Ich will nicht, dass du Schmerzen erleiden musst. Sie schlug die Augen auf und starrte hinaus. Es hatte zu schneien begonnen. Ich will nicht, dass du frierst.
    Die Tür ging auf, und Grayson und Paige traten gemeinsam ein. In der Scheibe sah Daphne, dass keiner von beiden lächelte. Mit dem Gefühl, ihr Blut erstarre plötzlich zu Eis, drehte sie sich um. Sie klappte den Mund auf,

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