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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Versprecher« beabsichtigt gewesen war und sie ihm bestimmte Informationen übermitteln wollte.
    »Das werde ich«, erwiderte Joseph. Er deutete auf einen kleinen Büroraum. »Aber vorher möchte ich etwas ungestörter mit Ihnen sprechen.« Sie betraten den Raum, und Joseph schloss die Tür. »Daphne steht unter Beschuss«, sagte er unumwunden. »Wir wissen nicht, wer dafür verantwortlich ist, aber vermutlich handelt es sich hier nicht nur um die Millhouses. Die Drohung auf der Stallwand ist sehr persönlich – sie ist in Blut geschrieben, Herrgott noch mal. Und es ist bereits das zweite Mal, dass wir sie sehen.«
    Maggie schnappte hörbar nach Luft und schlug sich die Hand vor den Mund.
    »Je mehr ich über Daphnes Vergangenheit weiß, umso besser kann ich mich darauf vorbereiten, sie zu beschützen. Erzählen Sie mir von der Scheidung. Bitte.«
    »Was für ein Alptraum! Also gut, die Scheidung. Das Gericht hätte wahrscheinlich nicht zugelassen, dass sie mittellos aus der Verhandlung herausgegangen wäre, wie Travis es ihr angedroht hatte, aber dessen war sich Daphne am Anfang einfach nicht sicher. Travis hat ihre schreckliche Lage noch schlimmer gemacht. Er würde dafür sorgen, dass sie mit nichts dastünde, drohte er, und dann würde er das Sorgerecht für Ford bekommen. Daphne hatte Angst. Sie war lange genug eine Elkhart gewesen, um zu wissen, welchen Einfluss Geld besitzt.«
    »Aber er ist doch mit seiner Sekretärin fremdgegangen.«
    »Richtig, und mit ungefähr hundert weiteren Frauen. Nur hatte sie ihn diesmal auf frischer Tat ertappt. Also hat er es so aussehen lassen, dass auch sie eine Affäre hatte.«
    »Aha? Und mit wem?«
    Maggie schnitt eine Grimasse. »Na, mit wem wohl? Natürlich mit Scott.«
    »Dem Scott, der gerade bei ihr ist?«
    »Ja. Daphne lernte ihn kennen, als sie Travis heiratete. Er kümmerte sich um die Pferde der Elkharts. Sie vermisste meine Pferde und verbrachte das bisschen freie Zeit, das Nadine ihr ließ, unten bei Scott im Stall. Scott war einer der wenigen echten Freunde, die sie während ihrer Zeit bei den Elkharts hatte. Später, als Ford alt genug war, trainierte er den Jungen im Springreiten. Scott war einer der besten Trainer in der Gegend, aber arm. Er war mit Geld groß geworden, aber sein Vater hatte sich von seiner Mutter getrennt und ihnen nichts gelassen. Scott nutzte seine früheren Kontakte, zum Beispiel ehemalige Schulfreunde wie Travis, um sich wieder etwas aufzubauen, aber viel Geld machte er damit nie.«
    »Hm. Und weiter?«
    »Was hat sie Ihnen über den Bruch mit Travis erzählt?«
    »Dass sie ihn in der Mittagspause in flagranti mit der Sekretärin ertappt hat.«
    »Aha. Dabei hat sie aber etwas Entscheidendes verschwiegen. Und zwar, dass sie ihn nie zuvor in seinem Büro besucht hat. An diesem Tag tat sie es, weil sie bis ins Mark erschüttert war. Travis’ Büro war nur zwei Blocks von ihrem Gynäkologen entfernt. Sie verließ die Praxis, ging einfach los und fand sich bei Travis wieder.«
    Joseph starrte sie an. »O nein.«
    Maggie hob die Schultern. »Es war wahrlich kein guter Tag. Jedenfalls ging sie rein, sah die zwei und machte kehrt. Und dann tat sie, was sie immer tut, wenn sie nicht mehr kann. Sie ging in den Stall.«
    »Warum? Warum Pferde?«
    Maggie sah weg. »Das ist etwas, das Sie sie selbst fragen müssen.«
    »Na gut, mach ich. Sie ging also in den Stall. Und?«
    »Scott fand sie dort, sie weinte heftig. Er tat, was jeder getan hätte, und nahm sie in den Arm, ohne zu wissen, dass Travis, der miese Kerl, schon seit Monaten einen Privatdetektiv auf Daphne angesetzt hatte. Travis konnte sich nicht von Daphne scheiden lassen, sofern er nicht bewies, dass sie ihm fremdging.«
    »Der Vertrag, den ihre Mutter mit Nadine geschlossen hat.«
    Maggie blickte überrascht auf. »Nun, sie hat Ihnen doch schon ziemlich viel erzählt. Travis war davon ausgegangen, dass sie ihn betrügen musste, da sie beide kein aktives Liebesleben hatten.«
    Joseph war nicht besonders stolz auf die kindische Freude, die ihn bei den letzten Worten durchfuhr, aber das Entsetzen überwog. »Er hat Bilder von einer schlichten Umarmung gegen sie eingesetzt, obwohl sie gerade ihre Krebsdiagnose bekommen hatte?«
    »Im Prinzip ja. In jeder anderen – also normalen – Welt hätte das, was der Detektiv zusammengetragen hatte, das Gericht höchstens zum Lachen gebracht. Aber die Elkharts bewegen sich in exklusiveren Kreisen. Travis ließ ein paar Bemerkungen fallen, und

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