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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Handschellen anlegen konnten, der Vierte stürmte zu ihr und nahm ihr das Messer ab.
    Daphne wandte sich wieder Welch zu, der inzwischen in die Nähe der Richterbank gekrochen war. Sein Arm blutete noch immer, aber nicht mehr so schlimm, was gut war. Sie machte sich mehr Sorgen wegen des Bluts, das sich unter seiner Hüfte sammelte. »Er hat Sie zweimal erwischt«, stellte sie fest.
    »Kann man wohl sagen.« Welch versuchte ein Grinsen, aber es sah eher nach Grimasse aus. »Tut höllisch weh.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Die Gerichtsreporterin hatte ihren Pulli über der Stuhllehne hängen lassen, als sie aus dem Saal geflohen war. Daphne nahm ihn an sich und drückte ihn auf Welchs Hüfte, während sie den Saal überblickte.
    Am Tisch der Staatsanwaltschaft trat und schlug Cindy noch immer um sich, obwohl man ihr Handschellen angelegt hatte. Auf der anderen Seite des Mittelgangs hatten die Deputys inzwischen den Taser eingesetzt und waren nun damit beschäftigt, Reggie Plastikschellen um die Füße zu legen. Abrupt hörte Cindy auf zu toben. Heftig atmend betrachtete sie ihren Sohn, das Gesicht verzerrt vor hilflosem Zorn.
    Und endlich begriff Daphne. Hinterhältiges Miststück. Sie hat mich angegriffen, damit Reggie im anschließenden Chaos abhauen konnte.
    Cindy blickte hasserfüllt zu Daphne hinüber. »Dafür wirst du bezahlen«, fauchte sie, als ein Deputy sie auf die Füße zerrte und sich anschickte, sie aus dem Saal zu entfernen. »Du hast uns unseren Sohn weggenommen. Und ich schwöre dir bei Gott, dass du erfahren wirst, wie sich das anfühlt.«
    Daphne wahrte die Fassung, obwohl ihr Herz wild hämmerte. Sie wusste sehr wohl, dass sie nur deswegen äußerlich ruhig bleiben konnte, weil Ford in Sicherheit war. Ein gut ausgebildeter Bodyguard passte auf ihren Sohn auf, ob es ihm nun gefiel oder nicht.
    Außerdem hatte sie auf die harte Tour gelernt, dass es sich nicht auszahlte, in Zeiten wie diesen die Beherrschung zu verlieren. Welch brauchte jemanden, der Druck auf die Wunde ausübte, und solange sie eine Aufgabe hatte, konnte sie sich zusammenreißen. Später war immer noch Zeit, um in aller Ruhe zusammenzubrechen.
    Die vier Deputys, die Reggie überwältigt hatten, zerrten ihn zurück in die Arrestzelle, während ein zweiter Schub Uniformierter den Zuschauerraum räumte und den Tisch vom Verteidiger hob.
    Als der Saal endlich leer war, kam das Rettungsteam hereingestürmt, und Daphne richtete sich auf und wich zurück, um Platz zu machen.
    Sie bemerkte nicht, wie steif sie sich hielt, bis Grayson sanft ihre Hände nahm. Seine Berührung ließ sie zusammenfahren.
    »Tut mir leid«, sagte Grayson. »Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber an deinen Händen klebt noch Welchs Blut.« Er begann, sie mit desinfizierenden Tüchern zu reinigen.
    »Er kommt doch wieder in Ordnung, oder?«, fragte sie.
    »Ich denke schon. Und wenn du wieder etwas lockerer bist, werde ich dich höllisch anschreien, dass du dir das Messer geschnappt hast. Du hättest dabei umkommen können.« Ihre Hände waren wieder sauber, und er ließ sie los.
    »Du hättest es nicht anders gemacht«, erwiderte sie zittrig.
    Grayson zuckte mit den Achseln. »Ich schreie dich trotzdem an. Sobald ich wieder richtig atmen kann.«
    »Willkommen im Club.« Mit bebender Hand strich sie sich über die Frisur, erleichtert, dass nicht mehr passiert war. Ein Glück, dass Cindy mir ihre Klauen nicht ins Haar geschlagen hat. Das hätte extrem peinlich werden können.
    Einer der Sanitäter kam zu ihnen herüber. »Braucht jemand von Ihnen Hilfe?«
    »Nein«, antworteten sie unisono.
    »Wird Deputy Welch es schaffen?«, fügte sie hinzu.
    »Bestimmt. Draußen wartet eine Trage. Der Herr Verteidiger hier wird auf die nächste warten müssen, aber sie kommt direkt hinterher.«
    Grayson hockte sich neben Reggies Anwalt. »Wie schlimm sind Sie verletzt?«
    »Der Arm ist hin«, presste Ellis mit zusammengebissenen Zähnen hervor. »Das Schwein hat ihn mir gebrochen. Den Fuß hat’s auch erwischt.«
    Daphne empfand wenig Mitleid mit Edward Ellis. Da er seine Verteidigung nicht auf vernünftigen Argumenten hatte aufbauen können, hatte er die guten Namen der Opfer in den Schmutz gezogen. Und weil ihr daher momentan keine einzige Nettigkeit für ihn einfallen wollte, hielt sie den Mund.
    Grayson schien es ähnlich zu gehen, denn auch er verstummte.
    Ellis bedachte sie beide mit einem feindseligen Blick. »Sie sind der Meinung, dass ich das verdient

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