Todeskind: Thriller (German Edition)
Doug bereits gefunden haben. Er wollte Sie nicht von der Situation mit Daphne ablenken. Und was das Wie angeht – Sie erinnern sich an die Liste der von Cops gestohlenen Gegenstände? Eine der Pistolen aus einem Raubzug wurde gestern bei einem Überfall benutzt. Der kleine Mistkerl hat behauptet, er hätte sie von einem Jungen aus seiner Schule – Cole Lynch. Cole hat Dougs privates Lager gefunden. Der Sheriff besorgte die Adresse von der Schule, und nun ist J.D. auf dem Weg, um sich mit ihm zu treffen. Aber wichtig ist das hier: Cole glaubt zu wissen, dass Pamela in einem geheimen Raum in Mitchs Haus gefangen gehalten wird. Er sagt, die Kammer sei vor ein paar Tagen plötzlich mit einem Vorhängeschloss gesichert gewesen. Er will uns zeigen, wo genau der Raum ist. Sobald die Sanitäter hier sind und Kimberly abholen, fahren wir ebenfalls hin.«
»Das sind gute Nachrichten. Aber dass ihr Cole gefunden habt … das kann ich vielleicht zu unseren Gunsten verwenden.«
»So was Ähnliches hat sich Kim wohl auch gedacht«, sagte Clay. »Sobald sie Cole gefesselt hatte, hat sie Doug eine SMS mit angehängtem Foto geschickt – genau wie Doug ihr ein Foto von ihrer Schwester geschickt hat. Sie hatte Coles Handy in ihrer Tasche. Aber Doug hat die Nachricht wohl noch nicht gesehen. Jedenfalls hat er bislang nicht darauf reagiert.«
»Okay.« Joseph wurde schwindelig, als er sich klarzuwerden versuchte, wie er diese Informationen am effektivsten einsetzen konnte. »Tun Sie mir einen Gefallen und sorgen Sie dafür, dass der Junge jederzeit bereit ist, mit seinem Bruder zu sprechen. Es könnte wichtig werden. Und, Clay – großartige Arbeit. Danke.«
27. Kapitel
Donnerstag, 5. Dezember, 15.15 Uhr
»Wissen Sie, Doug«, sagte Daphne, die keine Sekunde Schweigen mehr ertragen konnte. »Wir müssen unbedingt über Ihre Mutter reden.«
»Schnauze! Du redest nicht über meine Mutter!« Er griff ihr ins Haar und riss sie zu Boden.
Sie stöhnte vor Schmerz, als ihr Schädel auf den Beton krachte. »Aber Ihre Mutter hat damals etwas missverstanden.«
»Schnauze!«
»Ich hatte nichts mit Hal.«
»Du hast sie ausgelacht«, sagte Doug finster. »Hast dich über sie lustig gemacht. Du hast sie in den Selbstmord getrieben.«
»Falls ich das getan habe, dann haben Sie jedes Recht der Welt, mich zu hassen.«
Doug verengte die Augen. »Du willst mir etwas einreden.«
»Nein. Ich versuche nur, Ihnen die Wahrheit zu erklären.«
»Ach ja? Und deine ›Wahrheit‹ soll ich glauben? Du würdest doch alles behaupten, nur um dein mieses Leben zu retten.«
»Stimmt.« Sie setzte sich wieder auf und legte die Finger an die Schläfen. »Aber ich glaube, dass Sie entweder Ihre Mutter missverstanden haben oder Ihre Mutter die Situation. Wahrscheinlich war es ein bisschen von beidem.«
Er griff in die Innentasche seiner Jacke und holte ein in Leder gebundenes Buch heraus. »Das hier ist die einzige Wahrheit, die ich brauche.« Er gab ihr das Tagebuch, das beim letzten Eintrag aufgeschlagen war. »Lies das, und wenn du einen Fleck auf die Seite machst, schneid ich dir die Kehle durch.«
Sie tat, was er befohlen hatte, und ihr Herz wurde schwer. Sie hatte Mitleid mit Jane Lynch, aber noch mehr mit dem Jungen, der diese Zeilen gelesen und jedes Wort für wahr gehalten hatte.
Schließlich klappte sie das Buch mit einem Seufzer zu. »Sie müssen wissen, dass ich Ihre Mutter niemals ausgelacht habe. Als sie an diesem Abend vor mir stand und mich beschuldigte, eine Affäre mit ihrem Mann zu haben, habe ich gelacht, aber nicht über sie. Der Gedanke war einfach zu absurd. Ich hatte gerade die Diagnose Brustkrebs erhalten, und mein Mann behauptete, ich würde mit einem ganz anderen Mann fremdgehen, mit dem mich aber auch nicht mehr verband als eine freundschaftliche Beziehung.«
Dougs Blick fiel auf ihre Brüste. »Ich glaub dir kein Wort.«
»Das ist schade, denn es ist wahr. Es tut mir leid, dass Ihre Mutter glaubte, ich hätte über sie gelacht, während ich tatsächlich über meine elende Situation lachen musste. Und es tut mir auch leid, dass sie glaubte, ich hätte etwas mit Hal – wirklich. Als sie an jenem Abend vor der Tür stand, war ich völlig schockiert zu erfahren, dass es sich um ihr Haus handelte. Ich bin noch am selben Tag gegangen.«
»Und sie hat sich am nächsten Tag umgebracht«, setzte Doug verbittert hinzu.
»Und auch das tut mir furchtbar leid. Aber das wusste ich nicht. Ich habe versucht, ihr klarzumachen,
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