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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sich nicht dazu durchringen, die Seite wegzuklicken. Der Artikel, der auf dem Bildschirm erschien, war einfach zu verlockend.
    Paige scrollte zur Schlagzeile hinunter: Lehrerin von St. Ignatius mit Sohn verschwunden – wahrscheinlich tot. Ihr Herz begann, wild zu hämmern, während sie las. Und las.
    Und dann verstand sie.
    Oh, Grayson. Er hatte all die Jahre damit leben müssen. Er war doch nur ein kleiner Junge gewesen. Fassungslos starrte sie auf den Bildschirm und spürte, wie ihr das Herz brach.
    Der Wagen hielt an. »Paige?«
    O Gott. Und nun verstand sie auch, warum er nicht riskieren konnte, sich jemandem anzuvertrauen.
    »Paige?« Er fasste ihre Schulter und knetete sie sanft. »Wir sind da. Beim Restaurant.«
    Sie klappte den Rechner zu und bemühte sich, eine ausdruckslose Miene aufzusetzen. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. »Okay, ich bin bereit.«
    Er legte ihr einen Finger unters Kinn und strich ihr mit dem Daumen über die Lippen. »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen. So schlimm ist meine Mutter wirklich nicht.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Moment. Ich lege kurz etwas Lippenstift auf. Ich bin einfach schrecklich nervös.« Mit zitternden Händen trug sie ein wenig Farbe auf.
    »Du brauchst keinen Lippenstift.« Er berührte ihr Gesicht so zärtlich, dass ihr Herz gleich noch einmal brechen wollte. »So wie du bist, bist du wunderschön.«
    Sie schloss die Augen und versuchte, sich zu beruhigen. »Danke.«
    Er schob seine Hand in ihr Haar und massierte sanft ihren Nacken. »Meine Mutter beißt nicht. Du brauchst keine Angst vor ihr zu haben.«
    Sie ließ die Berührung zu und verspürte so etwas wie Trost. »Wir sollten gehen. Ich möchte sie nicht warten lassen.«
    Mittwoch, 6. April, 19.55 Uhr
    Grayson hatte nicht erwartet, dass Paige so nervös reagieren würde. Aber schließlich war es ja immer eine ziemlich große Sache, die Mutter eines Mannes kennenzulernen. Er stieg aus dem Wagen, bat den Parkservice, sein Auto stehen zu lassen, da er gleich weiterfahren würde, und half Paige hinaus.
    Sie sah mit großen Augen zu ihm auf. Sie war noch immer blass. »Du bleibst nicht?«
    »Ich muss noch mit Peabody raus, bin aber bald zurück.«
    »Peabody kann ein Weilchen warten. Bleib hier. Bitte.«
    Ihre Bitte tat ihm im Herzen weh, aber er musste ein paar Dinge erledigen. Er und seine Mutter hatten das hier abgesprochen, als er sie vom Hotel angerufen hatte, kurz nachdem Anderson die Bombe hatte hochgehen lassen. »Vielleicht haben wir nachher keine Zeit, ihn rauszulassen. Wir müssen doch rechtzeitig zu Brittanys Schicht im Pflegeheim sein.«
    »Oh. Stimmt ja.« Sie nickte verunsichert, als er sie unter die Markise führte. Sie wirkte benommen, und er begann, sich Sorgen zu machen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Sie blickte fast verwirrt auf. »Ja, sicher.«
    Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar und legte ihr die Hand auf den Hinterkopf. »Bleib ganz ruhig. Sie wird dich mögen. Und ich komme ja bald dazu, versprochen.«
    Seine Lippen strichen beruhigend über ihre. Sie schauderte und stellte sich auf die Zehenspitzen, damit er den Kuss nicht abbrach. Und plötzlich vergaß er, wo sie sich befanden, schob auch die andere Hand in ihr Haar und küsste sie, tief und innig. Es fühlte sich perfekt an.
    »Grayson?«
    Eine vertraute Stimme drang an sein Ohr, und er hob den Kopf und öffnete die Augen, um Paige zu betrachten, ihre geschlossenen Augen, die vollen Lippen, ihre Wangen, die leicht gerötet waren von seinem Bartschatten. Sie gehört mir. Mir allein.
    »Grayson!«
    Abrupt ließ er von ihr ab. Seine Mutter stand hinter Paige und betrachtete sie beide in einer Mischung aus Vergnügen und Verzweiflung. »Mom.«
    »Mom?«, krächzte Paige. Sie wirbelte herum und versetzte ihm einen Stoß mit ihrem Rucksack. »Oh, ver…« Sie unterbrach sich hastig und wurde tiefrot.
    Graysons Mutter streckte ihr mit einem kleinen Lächeln die Hand entgegen. »Sie sind Paige. Ich bin Judy.«
    »Entschuldigen Sie«, platzte es aus Paige heraus. Sie ergriff Judys Hand. »Ich … Wir haben nur …«
    »Schon gut, schon gut. Ich habe sowieso gerade meinen Lippenstift aufgefrischt und gar nichts gesehen.« Ihre Augen funkelten. Oh, seine Mutter genoss die Situation nur allzu sehr. »Ich habe einen Tisch bestellt, meine Liebe. Könnten Sie vielleicht schon Platz nehmen? Ich muss kurz etwas mit Grayson besprechen, falls es Ihnen nichts ausmacht.«
    Paige bedachte ihn mit einem

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