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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Pflegeheim – wenn sie denn überhaupt auftaucht. Ich will wissen, warum sie den Ring in den Umschlag gesteckt hat, bevor wir uns erneut mit ihr unterhalten. Wir müssen ihre Lügen von der Wahrheit trennen, und alles, was wir an Hintergrundinformationen bekommen, kann uns dabei helfen.«
    »Schon, aber Stunden hast du nicht Zeit, genauer gesagt: weniger als eine halbe.« Er warf ihr einen Blick zu und bemerkte ihre Verwirrung. »Dinner mit meiner Mutter, vergessen?«
    Ihre Augen wurden groß. »Aber ich dachte, du hättest das abgesagt. Weil wir nicht … weil wir keine … na ja, du weißt schon. Beziehung haben werden.«
    Er presste die Kiefer zusammen. Diese Möglichkeit kam ihm zunehmend inakzeptabel vor. Wenn er sie je wirklich akzeptiert hätte – was, wie er sich jetzt eingestehen musste, nicht der Fall war. »Ein Nein lässt meine Mutter nicht gelten.« Außerdem hatte er etwas zu erledigen. Etwas, das ihm nun, da die Zeit endlich gekommen war, echte Bauchschmerzen verschaffte. »Es dauert ja nicht lange. Sie würde sich ungeheuer freuen.«
    Ihr Blick senkte sich auf den Bildschirm. »Und dich endlich in Frieden lassen?«
    »Nein«, sagte er trocken. »Nicht einmal eine Begegnung mit dir kann das bewirken.«

14. Kapitel
    Mittwoch, 6. April, 19.05 Uhr
    Die Eingangstür fiel lautstark zu, und Adele zuckte zusammen. Darren war zu Hause. Sie rief ihn nicht. Sagte kein Wort. Saß nur abwartend am Küchentisch und starrte in das Glas Wein, das sie sich vor zwei Stunden eingeschenkt, aber nicht angerührt hatte.
    Darren stellte seine Aktentasche auf den Tisch. Lockerte die Krawatte und setzte sich. Sie hatte gehofft, er wäre wieder der Alte, wenn er nach Hause zurückkam, aber er war noch immer wie ein Fremder. Und zornig.
    »Der Tierarzt hat angerufen«, sagte sie leise. »Rusty geht es besser. Ich habe versucht, dich auf Handy zu erreichen.«
    »Ich weiß.«
    »Dass es Rusty bessergeht?«
    »Auch das.«
    Sie schluckte und senkte den Blick. »Du hast also meine Anrufe ignoriert.«
    »Ich habe den Tierarzt von mir aus angerufen. Und ich habe noch diverse andere Anrufe getätigt.«
    Mehr sagte er nicht, und schließlich blickte sie wieder auf. »Mit wem hast du gesprochen?«
    Seine Miene war kalt. Hart. »Zum Beispiel mit der Kundin, mit der du angeblich gestern Nachmittag verabredet warst. Nur hat sie mir gesagt, dass ihr euch mittags getroffen habt und du um eins schon wieder gefahren bist. Du hast Allie aber erst um fünf abgeholt. Wo bist du den ganzen Nachmittag gewesen?«
    Sie war wie vom Donner gerührt. »Du spionierst mir nach? Warum?«
    Darrens Lippen verzogen sich verbittert. »Keine gute Antwort, Adele.«
    »Ich …« War beim Psychiater, weil ich Angst hatte, den Verstand zu verlieren. »Ich war einkaufen.« Was sie tatsächlich zu tun versucht hatte, als sie aus Dr. Theopolis’ Praxis gekommen war. Stattdessen war sie ziellos, und ohne etwas zu sehen, durch eine Mall gestolpert.
    »In welchem Laden?«, fragte er mit beißender Stimme.
    »Ich … ich weiß nicht mehr.« Was absolut stimmte.
    »Aha. Also – wer ist es, Adele?«
    Wieder blieb ihr vor Staunen der Mund offen stehen, aber nun packte auch sie der Zorn. »Du denkst, ich habe eine Affäre?«
    »Sei einfach ehrlich.«
    »Das bin ich. Ich habe keine Affäre. Dass du so etwas überhaupt denken kannst …«
    »Normalerweise gelingt dir die gekränkte Nummer besser«, sagte er. »Hör zu. Du behauptest, du wirst verfolgt, du behauptest, jemand will dir etwas antun. An jedem anderen Tag würde ich dir einen Termin beim Psychiater machen. Aber nun ist mein Hund vergiftet worden. Du wolltest die Pralinen nicht essen. Du wusstest, dass damit etwas nicht stimmte.«
    »Nein. Ich dachte es mir bloß. Aber ich dachte eine Menge.« Zum Beispiel, dass du mich liebst.
    »Meinetwegen. Ich frage dich, warum dir jemand etwas antun sollte, aber du behauptest, du hättest keine Ahnung. Adele, wir sind ein stinknormales Paar aus Baltimore. Wir sind keine Berühmtheiten. Wir haben keine Feinde. Zumindest war ich bis heute der Ansicht. Nun muss ich mich fragen, warum sich jemand dich als Zielobjekt aussucht. Ausgerechnet dich.«
    »Vielleicht reiner Zufall.«
    Er lachte harsch auf. »Stalker schlagen nicht einfach das Telefonbuch auf, um sich jemanden rauszupicken. So was passiert höchstens im Kino, Liebes. Nicht im echten Leben. Nicht in unserem Leben.«
    Er hatte »Liebes« immer zärtlich ausgesprochen. Nun klang es zynisch. »Also hast du deine

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