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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Schlüsse gezogen.«
    »Richtig. Wenn jemand dich verfolgt, musst du irgendwie die Aufmerksamkeit dieser Person auf dich gezogen haben. Ich habe dich gefragt, ob es einen anderen gibt.«
    »Und ich habe nein gesagt.«
    »Und das unglaublich überzeugend. Machst du dich über mich lustig, Adele?«
    Sie starrte den Mann, den sie zu kennen geglaubt hatte, fassungslos an. » Nein. Ich sage die Wahrheit.«
    »Was auch immer. Ich glaube dir sowieso kein Wort mehr.«
    »Du bist also überzeugt, dass ich dir fremdgehe«, sagte sie und musste mit den Tränen kämpfen. »Und was hat das deiner Meinung nach mit den Pralinen zu tun?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat seine Frau es rausgefunden. Vielleicht ist er eine männliche Glen Close und will dich nicht aufgeben, aber du willst mich wegen Allie nicht verlassen. Was weiß ich!« Er ballte die Fäuste. »Und dann baut er Mist und schickt Gift in mein Haus. Allie hätte was davon essen können, Herrgott noch mal! Was denkst du dir eigentlich?«
    »So ist es nicht. Du irrst dich.«
    »Meine Mutter hatte recht, was dich angeht. Ich übernachte heute bei ihr. Wenn ich morgen früh wiederkomme, bist du weg.«
    Schockiert riss sie die Augen auf. »Was?«
    »Du hast richtig gehört. Wer betrügt, muss gehen. Das ist mein Haus. Dieses Mal werde ich nicht ausziehen.«
    Sie öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Seine Ex-Frau hatte ihn betrogen, das wusste Adele. Bei der Scheidung hatte sie bis auf den Hund nahezu alles bekommen. Aber dass er nun auch ihr unterstellte, sie hätte ihn betrogen … So bin ich doch nicht!
    Er wartete. »Keine Lügen mehr, Adele.«
    Endlich fand sie ihre Stimme wieder. »Ich bin nicht fremdgegangen.«
    »Dann sag mir, wo du gewesen bist.« Er beugte sich vor. »Bitte.«
    »Das habe ich schon«, erwiderte sie schwach. »Ich war einkaufen.«
    Er richtete sich wieder auf. »Schön. Wenn du das Spiel so spielen willst.«
    »Ich spiele nicht«, sagte sie verzweifelt, und plötzlich packte sie eine neue Angst. »Du wirst mir Allie nicht wegnehmen.«
    »Warte ab. Ich habe mir bereits einen Anwalt gesucht. Den, der meine Ex-Frau damals vertreten und mich ausgenommen hat wie eine Weihnachtsgans. Ich werde um das Sorgerecht kämpfen.«
    Panik schnürte ihr die Kehle zu. »Ich habe nichts Böses getan. Du kannst nichts beweisen.«
    Schmerz huschte über sein Gesicht. »Dann beweis mir das Gegenteil. Ich will mich doch irren, Adele. Sag mir, wo du gestern warst.«
    Ihre Gedanken rasten. Wenn sie ihm von Theopolis erzählte, würde er mehr wissen wollen. Und alles herausfinden. Und dann würde er ihr wirklich Allie abnehmen. »Ich war einkaufen.«
    Er stieß den Atem aus. »Ist das dein letztes Wort?«
    Sie nickte. Sie hatte das Gefühl, zu ersticken.
    »Dann geh. Ich will dich nicht mehr hier sehen.« Er nahm seine Aktentasche und ging zur Küchentür, wo er sich noch einmal umdrehte und sie zutiefst verletzt ansah. »Ich habe dich wie eine Königin behandelt. Wie kannst du mir das antun? Unserer Familie das antun?«
    Adele versteifte sich. Auch sie hatte ihren Stolz. »Wie kannst du so was von mir glauben?«
    Er schüttelte den Kopf und sagte nichts mehr. Dann verließ er das Haus und zog ganz leise die Tür zu. Es war still. Sie war allein.
    Er hatte ihr das Herz herausgerissen. Wenn du ihm die Wahrheit sagst, wird alles wieder gut. Oder noch viel schlimmer. Sie musste unbedingt überlegen, was zu tun war. Sie musste überlegen, wie sie Allie behalten konnte.
    Sie zwang sich aufzustehen. Obwohl sie keinen Schluck von dem Wein getrunken hatte, taumelte sie die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Aus ihrem Schrank zerrte sie einen Koffer und warf wahllos Kleidung hinein. Wohin sollte sie gehen? Sie schob ein paar Kartons zur Seite und suchte die Fotoalben, die sie weggepackt hatte, als sie zum letzten Mal umgezogen waren.
    Ihre Hände verharrten, als sie das Kistchen im hintersten Winkel des Schranks entdeckte. Fast wie ferngesteuert kippte sie den Inhalt aus und fand die kleinere Schachtel, die sich darin befand. Sie hatte die Größe ihrer Hand. Eine lange Weile starrte sie darauf, ohne sich dazu durchzuringen, den Deckel anzuheben.
    In dieser Schachtel befanden sich Geheimnisse. Dinge, an die sie sich nie hatte erinnern wollen. Dennoch hatte sie sie behalten. Wie bescheuert muss man sein, dachte sie verbittert. Sie rief sich den schwarzen Wagen von gestern Abend in Erinnerung und schüttelte zornig den Kopf. »Jetzt dreh nicht durch.«
    So oft hatte sie

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