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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sich mit Thorne zu treffen, um Informationen über Bob Bonds ehemalige Kanzlei einzuholen?«
    »Er sollte eigentlich herkommen«, antwortete Grayson. »Ich rufe ihn an, um einen anderen Treffpunkt auszumachen. Wenn Sie uns jetzt nicht mehr brauchen, schauen wir noch mal eben nach Stevie und gehen dann nach Hause.«
    Hyatt sah ihn prüfend an. »Wo werden Sie wirklich sein?«
    Die Frage überraschte Grayson nicht. »Bei meinem Bruder. Joseph Carter.«
    »Gut. Ich brauche Ihre schriftlichen Aussagen, aber das können wir auch später erledigen. Rufen Sie mich an, sollten Sie etwas Neues zu diesem Anwalt in Erfahrung bringen. Es könnte unsere beste Spur sein, um Silas’ Tochter zu finden.«
    »Ich melde mich, sobald wir etwas wissen«, versprach Grayson. »Paige? Lass uns gehen.«

23. Kapitel
    Donnerstag, 7. April, 19.00 Uhr
    »Das war hart«, sagte Paige, als sie mit Peabody auf der Rückbank davonfuhren.
    »Ja, das war es«, gab Grayson zurück. Sie hatten Stevie und Cordelia am Küchentisch der Nachbarn vorgefunden. Cordelia hatte sich an ihre Mutter geklammert, und Stevie, das Gesicht fleckig und aufgedunsen, die Augen rot und geschwollen, hatte sich wie in Trance unaufhörlich mit dem Kind im Arm vor und zurück gewiegt.
    Sie hatte einen weiteren Weinkrampf bekommen, als sie beide eingetreten waren, und Grayson hatte sie in einen anderen Raum geführt, damit sie um den Silas Dandridge trauern konnten, den sie zu kennen geglaubt hatten.
    Paige und Peabody waren bei Cordelia geblieben, die ebenfalls wieder zu weinen begonnen hatte. »Sie hat Peabodys Kopf getätschelt, wie ich es immer mache, wenn ich mich irgendwo erden muss«, murmelte Paige.
    »Ein Wunder, dass dein Hund noch keine kahle Stelle hat«, bemerkte Grayson traurig. »Ich habe Stevie seit Pauls Tod nicht mehr so weinen sehen.« Ihr niedergeschmettertes Gesicht hatte ihm die Erinnerung an einen anderen Tag zurückgebracht, als er in Cordelias Alter gewesen war. »So hat meine Mutter ausgesehen, als sie den Vater des Opfers mit dem Baseballschläger außer Gefecht gesetzt hat.« Weil er mich sonst umgebracht hätte. »Es ist rund dreißig Jahre her, aber ich kann ihr Gesicht nicht vergessen.«
    Paige sah über die Schulter. »Wo wir gerade von deiner Mutter sprechen … Als wir Stevies Haus verlassen haben, sind wir von den Nachrichtenleuten gefilmt worden, hast du das gesehen? Wir werden also wahrscheinlich wieder die Meldung der nächsten Stunden sein, und es ist bestimmt nicht gut, wenn sie noch einmal von Phin Radcliffe erfahren muss, wie knapp du dem nächsten Anschlag entgangen bist. Du solltest sie anrufen.«
    »Du hast recht.« Er reichte Paige sein Handy und nannte ihr die Nummer seiner Mutter. »Könntest du für mich wählen?« Seine Mutter ging beim ersten Klingeln dran. »Mir geht’s gut«, sagte er, bevor sie noch einen Ton von sich geben konnte. »Ich bin am Leben und vollkommen unversehrt. Sogar meine Unterwäsche ist noch sauber.«
    Seine Mutter lachte, aber er hörte ein Schluchzen heraus. »Ich weiß schon«, sagte sie. »Ich habe dich und Paige aus Stevies Haus kommen sehen. Ihr seid schon wieder in den Nachrichten. Ich bin so froh, dass dieser Mann tot ist. Beide Männer. Ich hab auch schon gehört, dass dein Chef, dieser schreckliche Kriecher, sich selbst umgebracht hat.«
    »Ja, das hat er.«
    »Dann ist es vorbei.«
    Es war nicht vorbei, noch nicht einmal ansatzweise, doch er wollte verdammt sein, wenn er ihr das erzählte. »Es gibt da noch ein paar ungeklärte Dinge.«
    »Dann klär sie. Am besten schnell. Holly wollte ins Zentrum und fragt, ob Paige immer noch vorhat, sie zu begleiten.«
    »Kann sie nicht bis nächste Woche warten? Wir werden es heute Abend nicht schaffen, und mir gefallen diese Typen, die sie belästigen, gar nicht.«
    »Dann werde ich heute mit ihr hingehen«, sagte seine Mutter. »Ich kann ja zur Not eine Aktentasche mitnehmen.«
    Grayson musste lächeln. »Na ja, ich bin mir sicher, du wirst sie gut beschützen.«
    Schließlich legte er auf.
    Eine Weile schwiegen sie beide, dachten an die schrecklichen Ereignisse, die hinter ihnen lagen, dann sagte Paige: »Hyatt schien wütend auf Detective Morton zu sein.«
    »Den Eindruck hatte ich auch. Morton hätte nicht auf Silas’ Kopf zielen müssen.«
    »Vielleicht hat sie gesehen, wie Silas auf dich zielte, und blitzschnell eine Entscheidung gefällt, aber …«
    »Aber du fragst dich wieder einmal, ob nicht etwas anderes dahintersteckt«, schloss Grayson.

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