Todeskleid: Thriller (German Edition)
ungleichen Würgemale an ihrem Hals«, stellte Hyatt fest, »und die Tatsache, dass der Senator durch einen Schlaganfall eine schwächere Hand hat.«
Grayson nickte. »Das und die berechtigte Vermutung, dass an Crystals Tod zwei Personen beteiligt waren. Der Senator hat sie gewürgt, eine zweite Person hat ihr Stichwunden zugefügt. Wir haben bisher angenommen, dass der Senator auch bei den anderen Opfern Hilfe gebraucht hat. Aber nun … nun haben wir Mrs. McCloud, was alles ändert. Vielleicht war sie es, die auf Crystal eingestochen hat. Vielleicht hat sie die anderen Mädchen getötet, vielleicht war es auch der Senator.«
»Oder sie haben es zusammen gemacht. Tolles Team.«
»Aber Dianna brauchte mit Sicherheit trotzdem Hilfe, um die anderen Opfer zu betäuben und aufzuhängen, und dass der Senator dabei geholfen hat, kann ich mir nicht vorstellen. Wir wissen sehr wohl, dass sie versucht hat, Adele umzubringen, also können wir da ansetzen. Zunächst brauchen wir handfeste Beweise für den Mordversuch. Dann können wir uns einen Durchsuchungsbeschluss für das McCloudsche Anwesen besorgen und dort nach etwas die Augen offen halten, das sie mit diversen Taten in Verbindung bringt. Bis wir so weit sind, will ich nicht, dass sie auch nur eine Ahnung haben, wonach wir suchen, denn dann könnten sie alle möglichen Beweise vernichten.«
»Adeles Auto«, sagte Paige. »Wenn Dianna McCloud den Wagen mitgenommen hat, finden wir daran vielleicht Fingerabdrücke oder Blut. Vielleicht hat sie auch Adeles Tasche behalten.«
»Das würde uns auf jeden Fall einen Durchsuchungsbeschluss für McClouds Wohnung verschaffen. Mit dem richtigen Richter kommen wir sogar in die Villa.« Grayson nickte Paige zu. »Du hattest recht.«
»Womit?«, wollte Hyatt wissen.
»Paige dachte sich schon, dass Mrs. McCloud in irgendeiner Hinsicht an dem Missbrauch der MAC-Kinder beteiligt war. Allerdings hat wohl niemand von uns vermutet, dass diese Frau auch eine Mörderin ist.«
»Wir wissen bisher nur von einem Mordversuch«, erklärte Hyatt mit einem Stirnrunzeln.
Grayson zuckte die Achseln. »Sie hat Adele als Kind unter Drogen gesetzt. Auf diese Art wurde Shaffers Hund vergiftet, und so ist auch Betsy Malone gestorben.«
Das schien Hyatt zu beeindrucken. »Sehr gut, Staatsanwalt. Ich setze meine Leute auf Adele Shaffers Auto an. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
»Ich brauche noch einen Moment, bevor wir gehen«, sagte Paige zu Grayson, als Hyatt fort war. Sie trat an die Theke der Stationsschwester. »Ich möchte mich nach einem Patienten erkundigen. Logan Booker.«
»In welcher Beziehung stehen Sie zu dem Patienten?«
»Ich bin die Nachbarin«, sagte Paige, dann deutete sie auf Grayson. »Er hat ihm das Leben gerettet.«
Die Schwester lächelte. »Aha. Logan liegt auf dieser Station hier. Er ist außer Lebensgefahr.«
»Ich habe gehört, dass die Ärzte sein Bein retten konnten«, sagte Paige und hielt den Atem an.
»Ja, wenigstens das. Seine Tante ist aus Philadelphia gekommen, um sich um ihn zu kümmern und die Beerdigung ihrer Schwester in Angriff zu nehmen.«
»Logans Mutter«, murmelte Paige. »Armer Logan.«
»Ja. Seine Tante hat gesagt, sie nimmt ihn mit zu sich, sobald er reisen kann. Sie machte einen netten Eindruck. Wenn Sie wollen, können Sie zu ihm.«
Paige sah zu Grayson auf. »Haben wir die Zeit noch?«
»Na klar. Gehen wir.« Aber er regte sich nicht, sondern stand einfach nur da und starrte ins Leere.
»Was ist denn?«, fragte sie.
»Ich muss mit Ramon Muñoz reden. Ich habe es vor mir hergeschoben. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll, um es wiedergutzumachen. Aber ich muss mit ihm reden. Heute noch.«
Paige legte ihre Hand an seine Wange, um ihre Worte abzumildern. »Du kannst es nicht wiedergutmachen, Grayson. Er hat seine Mutter und seine Frau verloren und sechs Jahre seines Lebens. Davon kannst du ihm nichts zurückgeben. Aber du kannst ihm ein wenig Gerechtigkeit verschaffen, indem du dafür sorgst, dass die McClouds und Morton die höchstmögliche Strafe bekommen, die unser Gesetz vorsieht. Und das kannst du verdammt gut.«
Er holte bebend Luft und drehte sich zu ihr. »Du gehst mit mir.«
Es war keine Frage gewesen. »Komm«, sagte sie. »Besuchen wir Logan. Und dann Ramon.«
Freitag, 8. April, 10.35 Uhr
»Es ist nicht deine Schuld«, sagte Grayson leise, als er sich anschnallte. Sie waren gerade bei Logan gewesen, und nun war er an der Reihe, ihr Trost zu spenden.
»Ich
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