Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Augen auf, und er wusste genau, wer er sein wollte. Er hielt ihren Blick fest und begann, sich zu bewegen. »Ich will dir gehören, dein sein.«
    Ohne die Augen von ihr zu nehmen, steigerte er sein Tempo, bis sie sich unter ihm wand, sich ihm entgegenwölbte und in einem langen, wunderbaren Orgasmus kam, der ihn mit sich riss.
    Er drehte sich mit ihr auf die Seite, und sie hielten einander fest und sahen sich tief in die Augen. Die Minuten verstrichen, und er wollte sie nie wieder loslassen, doch dann zerriss das Läuten des Telefons diesen Moment der Innigkeit.
    Widerwillig griff Grayson danach. »Hallo?«, meldete er sich mürrisch.
    »Morgen, Mr. Smith.«
    Grayson rollte mit den Augen. »Morgen, Lieutenant Hyatt.«
    »Mrs. Shaffer hat das Bewusstsein wiedererlangt. Wir kriegen fünf Minuten, um mit ihr zu sprechen. Wie schnell können Sie im Krankenhaus sein?«
    Plötzlich war er hellwach. »Dreißig Minuten. Vielleicht weniger.«
    »Dann warte ich auf Sie.«
    »Was ist?«, fragte Paige.
    »Adele Shaffer ist wach.« Grayson mühte sich aus dem Bett, sah aus dem Fenster und segnete seinen Bruder. Irgendwann in den frühen Morgenstunden hatte sich der Escalade vor seinem Haus materialisiert. »Wir haben dreißig Minuten, um uns anzuziehen, den Hund rauszulassen und zum Krankenhaus zu fahren.«
    Freitag, 8. April, 9.45 Uhr
    Adele Shaffer lag auf der Intensivstation, ihr Mann saß an ihrer Seite. Adele starrte an die Wand, ihr Gesicht war so weiß wie der Kissenbezug. Darren erhob sich, als Paige, Grayson und Hyatt eintraten, seine Frau drehte sich mühsam um.
    »Mrs. Shaffer?«, sagte Hyatt. »Ich bin Lieutenant Peter Hyatt von der Mordkommission. Das sind Staatsanwalt Grayson Smith und seine Assistentin Paige Holden. Sie ermitteln zum MAC-Programm. Und den McClouds.«
    Grayson überließ Paige den Stuhl und ging neben dem Bett in die Hocke, um auf Augenhöhe mit Adele zu kommen. »Hi«, sagte er mit einem Lächeln. »Wir brauchen Ihre Hilfe. Ihr Mann hat uns gesagt, dass Sie glaubten, man wolle Sie umbringen. Damit hatten Sie recht.«
    Adeles Augen weiteten sich nur kurz, zu mehr fehlte ihr die Kraft.
    »Das MAC-Programm lief sechzehn Jahre«, fuhr Paige fort. »In jedem Jahr gab es ein Mädchen, das genau wie Sie damals blonde Ringellocken hatte. Von den sechzehn Frauen sind Sie die Einzige, die noch lebt.« Hinter ihr schnappte Darren Shaffer nach Luft.
    Adele schloss kurz die Augen. »Sie haben mir gesagt, es würde mir niemand glauben.«
    »Doch, wir glauben Ihnen«, sagte Grayson. »Das verspreche ich Ihnen. Erzählen Sie uns, was passiert ist.«
    »Sie haben mir gedroht, meine Familie umzubringen.« Eine Träne rollte ihr über die Wange, und Paige tupfte sie mit einem Papiertaschentuch ab. »Mein Vater war weg, meine Mutter immer high. Aber ich hatte drei kleine Brüder, und ich hatte solche Angst um sie. Sie haben gesagt, wir bekämen Geld für Essen, wenn ich nichts verraten würde. Meine Brüder hatten Hunger, also habe ich geschwiegen.«
    »Aber jetzt müssen Sie nicht länger schweigen«, sagte Paige. »Sie waren 1994 ein MAC-Kind. Sie waren zwölf.«
    »Ich dachte, es würde der tollste Tag in meinem Leben«, flüsterte sie. »Ich bekam ein neues Kleid geschenkt. Es gab Eis und Kuchen und so viele leckere Sachen. Dann wurden die Kinder von den anderen Schulen nach Hause gebracht, immer mehrere auf einmal. Schließlich war ich allein dort. Dann kam sie und fragte, ob ich mich mal oben umsehen wollte.«
    »Wer ist ›sie‹, Mrs. Shaffer?«, fragte Hyatt ruhig.
    »Mrs. McCloud. Seine Frau. « Ihre Stimme war schwach, doch die Verachtung war deutlich herauszuhören. »Das Zimmer war ganz in Rosa. Seitdem kann ich Rosa nicht mehr ausstehen.« Sie schluckte. »Und dann kam er rein. Der Senator.« Wieder lief ihr eine Träne über die Wange, wieder tupfte Paige sie ab.
    »Es tut mir sehr leid, Mrs. Shaffer«, sagte Hyatt. »Aber wir müssen Sie fragen, was genau er getan hat.«
    »Ich wollte es unbedingt vergessen, aber ich konnte nicht. Er schob mir das Kleid hoch …« Sie begann zu weinen. »… und vergewaltigte mich. Ich wollte mich wehren, aber er war zu stark und zu groß. Er hielt mich einfach fest, drückte mir eine Hand auf den Mund. Ich dachte, ich müsste sterben. Und am liebsten wäre ich auch gestorben.«
    Paige nahm ihre Hand. »Es tut uns so leid, Adele. Es tut uns so leid, dass Ihnen das passiert ist. Aber bitte sagen Sie uns, wie es weiterging.«
    »Er bedankte sich bei mir. Das

Weitere Kostenlose Bücher