Todeskleid: Thriller (German Edition)
Senator getan hat, könnten wir die Familienmitglieder vielleicht gegeneinander ausspielen.«
»Das funktioniert nur im Fernsehen«, gab er zurück. »Aber da ist eine Sache, die mich stört.«
Sie hob den Kopf, zog eine Braue hoch und sah ihn an. »Nur eine?«
Er lächelte flüchtig. »Brittany Jones. Wir wüssten nichts von der Verbindung zum MAC-Programm, hätte sie uns nicht die Medaille gegeben.«
»Sie wollte, dass wir es herausfinden. Gerechtigkeit für Crystal?«
»Warum hat sie es uns dann nicht einfach erzählt? Warum hat sie uns das Kontobuch gegeben? Im Prinzip hat sie uns damit erklärt, dass ihre Schwester eine Diebin und Erpresserin war, die den großen Coup landen wollte. Und warum hat sie Lippman angerufen, der, wie ich annehme, Kapansky dafür bezahlt hat, uns in die Luft zu jagen?«
»Wenn wir sie finden würden, könnten wir sie fragen.«
»Wenn wir sie finden würden, würde ich sie wegen Verabredung zum Mord verhaften«, sagte er säuerlich. »Und warum gibt sie uns den Schlüssel zu einem Bankfach?«
»Wie wär’s, wenn wir uns anziehen, hinfahren und nachsehen?« Sie machte Anstalten, aufzustehen, doch er hielt sie fest.
»Eigentlich eine gute Idee, aber dafür brauche ich erst einen Durchsuchungsbeschluss, und ich mag dich einfach noch nicht aus dem Bett lassen. Komm, nur noch ein paar Minuten.«
Sie ließ sich zurücksinken und kuschelte sich an ihn. »Das haben wir uns wohl verdient.«
Er fand, dass er sich weit mehr als das verdient hatte. Aber zuerst … »Wir müssen über etwas reden. Über mein Geheimnis, das gar nicht besonders geheim gewesen ist. Es wird rauskommen, und es kann unangenehm werden.«
»Fürchtest du dich davor?«
»Nein«, sagte er und stellte fest, dass es stimmte. »Aber du vielleicht.«
»Nach allem, was geschehen ist, fragst du mich ausgerechnet so was? Glaubst du wirklich, ich fürchte mich vor ein bisschen mieser Presse?«
»Anderson meinte, ich könnte nicht mehr als Ankläger arbeiten, wenn meine Geschichte öffentlich würde. Weil der Interessenkonflikt zu ausgeprägt wäre.«
»Anderson war ein Schwein.«
»Aber vermutlich hat er damit recht. Meine Karriere als Staatsanwalt wäre beendet.«
»Das wäre ausgesprochen unfair. Aber du schaffst das schon. Du wirst einen anderen Weg finden, dich für Opfer einsetzen.«
»Du klingst, als wärst du dir da sicher.«
»Bin ich. So bist du eben. Dein Beruf ist nur Mittel zum Zweck. Wenn du deine Geschichte erzählen willst, dann tu das. Meine Rückendeckung hast du. Wenn du allerdings meinst, dass sie niemanden etwas angeht, dann lass es.«
»Ich will nicht, dass jemand meint, er hätte mich in der Hand.«
»Grayson, du hast bei Rex angeklopft, obwohl du genau wusstest, dass Anderson dann alles verraten würde. Du hättest dich umdrehen und gehen können.«
»Nein, das hätte ich nicht. Das wäre falsch gewesen.«
»Sag ich doch.« Sie beugte sich vor und strich mit ihren Lippen über seine. »Ich denke, du denkst zu viel.«
Er streichelte ihr mit der Hand den Rücken. »Ich habe auch nachgedacht.«
»O nein«, neckte sie ihn.
»O ja. Darüber, dass ich diese Nacht viel zu hastig vorgegangen bin.«
Ihre dunklen Augen verdunkelten sich noch mehr. »Mir hat’s gefallen. Aber wenn du meinst, dass du es besser kannst …«
Die geschnurrte Herausforderung brachte sein Blut in Wallung. Er zog sie an sich und küsste sie langsam und leidenschaftlich. Als sie nach ihm greifen wollte, hielt er sie auf, schob seine Finger in ihre und drückte sie auf den Rücken.
»Tut das weh?«, flüsterte er. »Dein Rücken?«
»Nicht so sehr, dass du aufhören sollst. Lass mich dich berühren.«
Ein Schauder durchfuhr ihn. »Noch nicht. Ich will dich haben.«
»Dann nimm mich.« Sie hob ihm die Hüften entgegen. »Grayson, bitte. Nimm mich.«
»Nein. Heute Morgen nicht. Ich will dich ganz.« Er senkte den Kopf zu ihren Brüsten, und ihr Seufzen wurde zu einem Stöhnen. »Jeden Zentimeter von dir.«
Er ließ sich Zeit, genoss und sorgte dafür, dass ihr der Atem stockte. Als sie ihn drängte, sie endlich zu nehmen, ging er noch gemächlicher vor, bis sie vor Verlangen wimmerte. Mit Küssen bahnte er sich seinen Weg abwärts und wieder zurück nach oben und fragte sich, ob er wohl je genug von ihr bekommen konnte.
»Bitte«, flüsterte sie heiser. »Ich brauche …«
Er glitt in sie und schloss die Augen. »Das?«
»Dich. Ich will dich, wer immer du sein willst.«
»Sieh mich an.« Sie schlug die
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