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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sie in den Nachrichten dein Foto sah. Sie hat ausgesagt, dass du dir Material für die Scheidung verschaffen lassen wolltest.«
    »Nein, nicht für die Scheidung. Das habe ich Krissy weisgemacht. Ich habe den Ermittler engagiert, weil ich herausfinden wollte, wer mich umzubringen versucht. Ich musste Beweise haben, beweisen, dass ich nicht verrückt bin, denn sonst hättest du das im Sorgerechtsstreit gegen mich verwenden können. Du hättest mir doch nie geglaubt, dass ich keine Affäre habe.«
    »Was kann ich tun?«, fragte er leise. »Was kann ich tun, damit du mich wieder liebst?«
    »Nichts. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.«
    Er schluckte. »Und ich liebe dich, Adele. Ich kann dir nicht versprechen, mich nie wieder wie ein Mistkerl zu benehmen, weil ich manchmal einfach bescheuert bin. Aber ich verspreche dir, dass ich dich nie verlassen werde.«
    »Und wenn sie McCloud verhaften?«
    Seine Kiefermuskeln traten hervor. »Dann sagst du aus. Ich stehe dir bei. Sieh zu, dass er für das büßt, was er getan hat. Ich hoffe bloß, ich kann ihn ansehen, ohne ihm die verdammte Visage zu zertrümmern.«
    »Aber dann werden es alle erfahren«, flüsterte sie. »Sogar Allie wird es eines Tages herausfinden.«
    »Adele, du hast nichts Böses getan«, sagte er fest. »Du bist das Opfer. Und es gibt nichts – rein gar nichts –, dessen du dich schämen müsstest. Allie wird eines Tages erfahren, dass ihre Mutter stark genug war, um zu überleben, und dass sie nicht nur sich selbst Gerechtigkeit verschafft hat, sondern auch den fünfzehn anderen Missbrauchsopfern.«
    »Also gut«, sagte sie. »Ich tue es. Und alles wird wieder gut?«
    »Mehr als nur gut. Du bist am Leben.«
    »Und nicht verrückt.«
    In seinem Lachen waren Tränen zu hören. »Morgen kommt auch Rusty nach Hause.«
    Sie lachte leise, auch wenn es in ihrer Brust schmerzte. »Nie wieder kriegt er Schokolade.«
    Freitag, 8. April, 11.10 Uhr
    Hyatt und Drew Peterson von der Spurensicherung waren nur ein paar Minuten hinter ihnen, daher mussten sie nicht lange in der Eingangshalle der Bank warten.
    »Haben Sie den Schlüssel?«, fragte Hyatt.
    Grayson hielt ihn hoch. »Hier ist er.«
    Der Bankmanager studierte die Anweisung des Richters und führte sie anschließend in den Tresorraum. Dort holte er eine Schatulle aus dem Bankfach und stellte sie auf einen Tisch. Grayson steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete den Deckel. Im Innern der Box lag ein großer, dicker Briefumschlag.
    Drew, der bereits Handschuhe trug, öffnete ihn. Und runzelte die Stirn.
    »Was ist denn drin?«, fragte Hyatt ungeduldig, und der Kriminaltechniker sah verwirrt auf.
    »Blauer Stoff«, sagte er.
    Paige zog den Umschlag ein Stück zu sich, so dass sie hineinsehen konnte. »Mein Gott«, hauchte sie. Sie sah zu Grayson auf. »Crystals Kleid. Das sie damals zu der Eiscremeparty getragen hat. Die MAC-Feier. Die Bibliothekarin hat doch gesagt, es sei blau gewesen, erinnerst du dich? Das ist das Kleid!«
    Hyatt drehte sich zu dem Bankmanager um. »Würden Sie uns bitte allein lassen?« Sobald der Mann gegangen war, sagte Hyatt zu Drew: »Überprüfen Sie es.«
    Drew holte einen UV-Lichtstab aus seinem Instrumentenkoffer und richtete ihn auf das Innere des Umschlags. Der Stoff begann zu leuchten.
    »Ich sehe keine Blutflecken«, sagte er. »Könnte sich um Sperma handeln. Wir werden die DNS extrahieren und nachsehen, ob wir Haare oder Hautfetzen oder etwas anderes von Crystal auf dem Stoff finden.«
    »Kaum zu glauben, dass sie das Kleid behalten hat«, sagte Hyatt. »Wie ist sie bloß auf die Idee gekommen?«
    »Damals, als es geschah? Wer weiß.« Paige zuckte die Achseln. »Aber später, vor sechs Jahren, hatte sie vor, die McClouds damit zu erpressen. Und deswegen hat man sie umgebracht.«
    »Sie hat gedroht, alles zu verraten«, murmelte Grayson. »Deshalb ist sie auf der Party gewesen. Sie muss ihm gesagt haben, dass sie Beweise hat. Hat ihre Schwester sich den Inhalt des Fachs angesehen?«
    »Ja«, sagte Hyatt. »Laut Manager war sie vor sechs Jahren hier, dann nie wieder.«
    »Sie wusste von dem Kleid, also wusste sie vermutlich auch, wer ihre Schwester missbraucht hatte«, sagte Grayson. »Brittany wollte, dass wir alles über das MAC-Programm herausfinden.«
    »Und warum ist sie damit nicht sofort zur Polizei gegangen?«, wollte Drew wissen.
    »Wenn wir dahinterkommen würden, gerieten die McClouds unweigerlich ins Licht der Öffentlichkeit«, überlegte Grayson.

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