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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Es käme zu einem Skandal, den sie um jeden Preis zu vermeiden versuchen würden.«
    »Und dann hätte Brittany sie sehr effektiv erpressen können«, schloss Paige. »Wenn man erst einmal die McClouds mit dem Missbrauch von Kindern in Zusammenhang gebracht hätte, wäre sie in einer hervorragenden Position gewesen. Und hätte richtig großes Geld machen können.«
    »Nur wusste sie nicht, dass alle außer Adele inzwischen tot waren«, fügte Grayson hinzu.
    »Warum hat sie Ihnen den Schlüssel letztendlich doch gegeben?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie Angst bekommen hat, als wir fast in die Luft gesprengt wurden«, antwortete Grayson. »Wenn wir das Kleid gefunden und die McClouds damit festgenagelt hätten, statt nur vorsichtig Zusammenhänge herzustellen …«
    »… dann würde sie das entlasten«, beendete Hyatt den Gedanken grimmig. »Nun, wenn wir sie in die Finger kriegen, dann wird sie sich noch wundern, wer hier wen ent- oder belastet. Geben Sie das ins Labor, Peterson. Ich muss die Ergebnisse haben, so schnell es menschenmöglich ist. Wenn wir McCloud verhaften, will ich, dass er richtig ins Schwitzen kommt.«
    »Mach ich«, sagte Drew. »Aber ich brauche etwas, womit ich es vergleichen kann.«
    »Verschaffe ich Ihnen«, versprach Hyatt.
    Als sie aus dem Bankgebäude traten, hielt Hyatt den Zeigefinger hoch, damit sie warteten. »Wunderbar«, sagte er in sein Handy. »Setzen Sie auf beide jemanden an.« Er drückte das Gespräch weg und wandte sich zu Paige und Grayson um.
    »Was gibt’s?«, fragte Grayson.
    »Wir haben Adele Shaffers Wagen am Flughafen entdeckt. Und nun raten Sie mal, wen die Sicherheitskamera beim Aussteigen gefilmt hat?«
    Graysons Puls begann zu jagen. »Dianna McCloud?«
    Hyatts Kahlkopf nickte zufrieden. »Höchstpersönlich. Als wir eben aus dem Krankenhaus kamen, habe ich Detective Perkins angewiesen, einen Durchsuchungsbeschluss zu beantragen. Er ist bereits mit einem Team unterwegs zu den McCloudschen Residenzen.«
    »Wohnung und Anwesen?«, fragte Paige.
    »Ja, schließlich war das Villengrundstück Schauplatz des ursprünglichen Verbrechens. Ich halte Sie auf dem Laufenden, Mr. Smith.«
    Grayson sah Hyatt nach, dann wandte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen zu Paige um.
    »Mit Adeles Aussage und der DNS auf dem Kleid können wir McCloud wegen mehrfacher Vergewaltigung wegsperren und seine Frau wegen Beihilfe. Und wenn wir echtes Glück haben, bringen wir die beiden dazu, dass sie sich gegenseitig belasten, was die Morde angeht.«
    Paige erwiderte das Lächeln. »Ganz wie im Fernsehen. Nur sieht der Staatsanwalt im wahren Leben besser aus.«

26. Kapitel
    Cumberland, Maryland, Freitag, 8. April, 16.00 Uhr
    Grayson klemmte sich den Besucherausweis ans Revers. Er war in seiner Karriere als Anwalt schon oft in der Justizvollzugsanstalt North Branch gewesen, und jedes Mal hatte der Besuch einen wichtigen Grund gehabt. Jedes Mal war er hier seinem Bestreben, den Opfern Gerechtigkeit zu verschaffen, einen Schritt näher gekommen.
    Aber heute … Noch nie hatte er einem solchen Termin mit derartiger Furcht entgegengesehen.
    »Bleib ruhig«, sagte Paige leise. »Was kommt, das kommt.« Auch sie klippte den Ausweis an ihre Bluse. »Ich fühle mich zwanzig Pfund leichter.«
    »Was nicht weiter verwunderlich ist«, sagte Grayson. »Das war ungefähr das Gewicht an Metall, das du abgelegt hast.« Die Augen des Wachmanns waren mit jeder Waffe, die sie auf die Theke gelegt hatte, größer geworden.
    »Ich fühle mich im Augenblick aber auch ziemlich verwundbar«, murmelte sie.
    Und ich fühle mich, als müsste ich mich gleich übergeben.
    Sie wurden in ein kleines Besprechungszimmer gebracht, wo bereits ein Mann im orangefarbenen Overall wartete. Er saß stumm am Tisch und blickte auf seine gefalteten Hände in Handschellen hinab.
    »Ramon«, sagte Paige. »Mein Name ist Paige Holden. Ich war eine Freundin von Elena.«
    Ramon blickte auf, und Grayson zuckte zusammen. Das Gesicht des Mannes war zerschlagen und entstellt von Prellungen in den unterschiedlichsten Stadien der Heilung. Ein Auge war von einem ziemlich frischen Hieb fast zugeschwollen, doch es reichte nicht aus, um den trostlosen Blick verbergen zu können.
    Ramons Augen schienen wie tot. Bis auf das Heben des Kopfes deutete nichts darauf hin, dass er Paige überhaupt wahrnahm. Ramon Muñoz hatte die Augen eines Mannes, der aufgegeben hatte. Den man zur Unterordnung geprügelt hatte. Dem nichts mehr wichtig

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