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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Polizist ihre Aussage aufnahm, und war auch noch geblieben, als Detective Perkins erschien und sie zum zweiten Mal befragte.
    Nun stand er mit verschränkten Armen im Eingang des kleinen Krankenzimmers, in das man sie geschoben hatte, und schien Wache zu halten. Er beschützt mich.
    »Genau wie Peabody«, murmelte sie.
    Die Blutung war gestoppt, doch man hatte Paige angewiesen, still auf dem Rücken liegen zu bleiben, bis die Wunde am Hals genäht werden konnte. Während sie auf den Arzt wartete, betrachtete sie den Staatsanwalt. Ihr Eindruck im Gerichtssaal hatte nicht getäuscht: Er war ein großer Mann mit breiten Schultern.
    Der Kerl, der sie überfallen hatte, war noch größer gewesen. Was hätte ich bloß getan, wenn Grayson Smith nicht im richtigen Moment vorbeigekommen wäre? Dann wäre ich jetzt tot. Aber natürlich war er nicht einfach »vorbeigekommen«. Er war ihr gefolgt, und sie wusste noch nicht, was sie davon halten sollte.
    »Wer ist Peabody?«, fragte Grayson.
    »Mein Hund.«
    Er zog die Brauen hoch. »Und wieso bin ich wie Ihr Hund?«
    »Er steht zwischen mir und der Welt.«
    Seine grimmige Miene wurde sanfter, die Antwort schien ihm zu gefallen. Er hat mein Haar gestreichelt. Mich getröstet. Mir die Hand gehalten. Mir das Leben gerettet. Sie wollte ihm so gerne trauen.
    »Warum haben Sie einen Hund, der Sie beschützt?«, fragte er.
    »Das ist eine lange Geschichte.« Und eine, die sie nicht noch einmal erzählen wollte.
    Nachdenklich kniff er die Augen zusammen. »Na schön. Warum mögen Sie keine Krankenhäuser?«
    »Aus demselben Grund«, antwortete sie ruhig, aber bestimmt.
    »Entschuldigung«, erklang eine betont gelassene Frauenstimme. Paige erkannte sie sofort. Grayson trat zur Seite, um Dr. Burke durchzulassen. Die Frau bedachte Paige mit einem leicht zynischen Blick. »Ihr Leben ist wohl nicht gerade langweilig, scheint es.«
    Paige verzog das Gesicht. »Und dabei wollte ich heute Morgen nur meinen Hund ausführen und danach ein Nickerchen machen.«
    Burke ließ sich auf einem Hocker nieder und rollte damit zu Paiges Bett, dann warf sie einen Blick über die Schulter.
    »Das ist aber nicht derselbe Bursche, der heute Morgen bei Ihnen war, oder?«
    »Das ist Grayson Smith«, stellte Paige vor und sah, wie Smith die Kiefer zusammenpresste. »Ein Staatsanwalt.«
    »Netter Kerl«, bemerkte Burke augenzwinkernd. »Wollen Sie beide behalten?«
    Paige lachte, dann zog sie scharf die Luft ein, als die Ärztin mit einem Ruck den provisorischen Verband abriss. »Aua! Das haben Sie mit Absicht getan.«
    »Lachen und Schreien gleichzeitig geht nicht«, erwiderte sie. »Ich betäube die Stelle lokal, aber es wird dennoch weh tun.«
    Paige kämpfte ihre Furcht nieder, bis Burke eine Spritze mit einer Nadel hervorholte, die mindestens sieben Zentimeter lang zu sein schien. »Ich … ich will nicht … ich muss jetzt gehen.« Sie versuchte, sich aufzusetzen.
    Burke drückte sie sanft zurück aufs Bett. »Liegen geblieben, Ninja-Girl. Es wird ziepen.«
    »Sehen Sie mich an«, sagte Grayson, hockte sich an ihre Seite und reichte ihr seine Hände. »Drücken Sie fest zu, wenn es nötig wird.«
    Paige konzentrierte sich auf seine Augen, die unter dem grellen Licht grüner wirkten als vorhin im Parkhaus. Ein Gedanke nagte an ihr, doch er war vergessen, sobald die Nadel ihre Haut durchstach. Sie drückte Graysons Hände und versuchte, nicht zu weinen. Es war nicht der Schmerz. Nicht der Schmerz.
    Sie hatte Angst. Und sie hasste es, Angst zu haben. Mühsam unterdrückte sie ein Wimmern. Nicht weinen!
    »Ich weiß«, murmelte er. »Es ist gleich vorbei. Halten Sie sich an mir fest. Und atmen Sie gleichmäßig.«
    Ohne Graysons Hände loszulassen, schloss Paige die Augen, dann fragte sie die Ärztin mit zusammengebissenen Zähnen: »Sind Sie suspendiert worden?«
    »Ja«, sagte Dr. Burke im Plauderton. »Nach dieser Schicht bin ich hier bis Donnerstagmorgen eine Persona non grata.« Trotz dieser so unbekümmert klingenden Worte packte Paige das schlechte Gewissen.
    »Das tut mir leid. Ich hätte antworten sollen, als der Rettungssanitäter mich heute Morgen angesprochen hat.«
    »Sie standen unter Schock, also seien Sie nicht so hart mit sich, Ninja-Girl.«
    »Hören Sie auf, mich so zu nennen«, presste Paige hervor. »Au. Sind Sie bald fertig?«
    »Nein«, gab Dr. Burke munter zurück. »Ich habe gerade mal die Hälfte.«
    »Paige«, sagte Grayson sanft. »Sehen Sie mich an. Woher kommen Sie?«
    »Aus

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