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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Minnesota«, antwortete sie gepresst. Sie wusste, dass er sie einerseits von den Schmerzen ablenken wollte, sie andererseits aber auch auszuhorchen versuchte. Eines musste man ihm lassen: Er war gut. Wirklich gut.
    »Peabody auch?«
    »Ja. Eine Freundin hat ihn mir geschenkt. Sie bildet Hunde aus und nennt sie nach …« Sie stöhnte vor Schmerz, als Burke zu fest zupfte. »Autsch, das tat weh! «
    Burke entschuldigte sich und fügte hinzu: »Ich hab Sie ja gewarnt.«
    »Also«, meldete sich Grayson wieder zu Wort. »Ihre Freundin nennt die Hunde nach …?«
    »Nach Trickfilmfiguren. Peabody wie in Mr. Peabody and Sherman. «
    »Die Serie habe ich immer geliebt«, erklärte Burke. »Bullwinkle und Rocky und Boris und Natasha.«
    »Und warum hat Ihre Freundin Ihnen einen Hund geschenkt?«, hakte Grayson nach.
    Paige nahm sich einen Moment Zeit, um sich eine Antwort zu überlegen, die ihn zufriedenstellen würde. »Sie meinte, ich brauchte Gesellschaft.«
    »Wegen der Sache im vergangenen Sommer?«, fragte Burke, und Paige sah aus dem Augenwinkel, wie sie sich gleich darauf auf die Lippe biss. Offenbar bereute sie, das Thema angesprochen zu haben.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Paige.
    »Nach heute Morgen habe ich ein paar Erkundigungen angestellt«, gab sie zu. »Es war nicht schwer herauszufinden. Ist doch klar, dass Sie sich unter diesen Umständen einen Schutzhund zugelegt haben.«
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, bat Grayson. »Wenn es ohnehin so leicht herauszufinden ist.«
    Paige stieß einen leisen Fluch aus. »Ich bin angeschossen worden«, brummte sie schließlich.
    Eine Zeitlang herrschte Stille, während Burke weiternähte.
    »Und?«, hakte Grayson schließlich ruhig nach.
    »Ihre Freundin ist umgebracht worden«, antwortete Burke ebenso ruhig, und Paige schloss die Augen, als die plötzliche Enge in ihrer Brust den Schmerz der Nadel überlagerte.
    Grayson strich ihr eine Strähne aus der Stirn, und Paige fühlte wieder, wie ihr ein Kloß in die Kehle stieg. Mit Furcht konnte sie umgehen, mit körperlichen Schmerzen auch. Mit Zärtlichkeit tat sie sich nicht so leicht.
    »Es tut mir leid«, murmelte er. »Wie hieß sie?«
    »Thea«, antwortete Paige rauh. »Ich kann das jetzt nicht. Ich kriege keine Luft mehr.«
    »Worüber möchten Sie dann sprechen?«, fragte er. »Baseball? Hockey? Können Sie pokern?«
    »Schon gut«, sagte Burke. »Ich bin jetzt fertig. Ich habe gelesen, was Sie in Minnesota beruflich gemacht haben. Und ich habe über Ihre Freundin gelesen. Ich bewundere sehr, was Sie getan haben, vergangenen Sommer und heute Morgen.«
    Paige schob Theas Bild in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins. Sie konnte später an sie denken, aber nicht jetzt, nicht hier. Sie fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Ich will jetzt nicht zusammenklappen. »Heute Morgen habe ich überhaupt nichts getan.« Genauso wenig wie vergangenen Sommer. Und genau das war das Problem.
    »Und ob Sie etwas getan haben«, widersprach Grayson schroff. »Die meisten Leute wären beim Anblick des durchsiebten Wagens abgehauen oder wenigstens in Deckung gegangen. Sie dagegen sind hingelaufen, um zu helfen. Das ist verdammt viel.«
    »Damit hat er recht.« Burke klebte ein großes Pflaster über die Naht. »Versuchen Sie, weitere Überfälle zu vermeiden, okay?«
    »Ich werde mein Bestes tun«, erwiderte Paige trocken. »Darf ich mich jetzt hinsetzen?«
    »Klar. Die Schwester wird Ihnen Anweisungen geben, wie die Wunde zu versorgen ist.« Burke wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Wenn Sie wieder anfangen wollen, andere zu trainieren, sagen Sie mir Bescheid. Ich kenne ein paar Leute, die sich freuen würden, mit Ihnen zu arbeiten.« Sie winkte, verschwand und ließ Grayson mit Paige allein.
    »Was meinte sie damit?«, fragte Grayson.
    »Sie arbeitet offenbar mit misshandelten Frauen«, antwortete Paige und ließ seine Hände los.
    »Das haben Sie also auch getan.«
    Sie zuckte die Achseln. »Unter anderem, ja.« Vorsichtig setzte sie sich auf und schluckte, als ihr schwindelig wurde. Dann fragte sie mit gesenkter Stimme: »Sie sind mir gefolgt. Warum?«
    »Sie wollten mich sprechen – das haben Sie im Gericht so deutlich gemacht, als hätten Sie Brotkrumen ausgestreut.«
    »Verfolgen Sie jede Frau, die Sie im Gericht anstarrt?«
    »Nur wenn sie wenige Stunden zuvor Zeugin eines Mordes geworden ist.« Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Was will Elena gefunden

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