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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ist. Sie macht sich bestimmt Sorgen. Ich will nicht, dass sie glaubt, sie hätte Grund dazu.«
    »Hast du sie mit ihm bekannt gemacht?«
    »Nein, sie hat David über ihre Familie kennengelernt. Und ich unabhängig davon in meinem alten dojo, als ich noch Kurse gab«, erklärte sie und legte das Schulterholster ab. »Er war mein uke. «
    »Was ist denn ein uke? «
    Paige entlud die Glock und legte sie in den Safe. »Im Kampfsport einer, der einsteckt. Meine Schülerinnen durften an ihm üben. Er wusste immer, wie man ihnen ein gutes Gefühl gibt.«
    »Er fehlt dir, oder?«
    Sie ließ sich auf ein Knie sinken und lockerte den Stiefel weit genug, um die kleine Pistole herauszuziehen, die dort versteckt war. »Und wie. Er, Olivia und Brie sind meine besten Freunde.«
    »Und wo war er, als dieser Kerl euch überfallen hat?«
    »In den Flitterwochen. Olivia und er haben den Urlaub abgebrochen, als sie davon hörten.«
    »Und warum bist du weggezogen? Wenn doch all deine Freunde in Minneapolis sind?«
    Ihre Miene verhärtete sich, und einen Moment lang stand sie stocksteif da. »Ich dachte, ich ersticke dort.«
    Der Teekessel pfiff. Paige schloss den Waffenschrank, bevor sie in die Küche lief. Ihm fiel auf, dass sie die dritte Waffe, die in ihrem Hosenbund steckte, nicht in den Schrank gepackt hatte. War es normal, dass sie auch zu Hause bewaffnet blieb, oder lag es nur an den beängstigenden Ereignissen des Tages?
    Vermutlich Ersteres. Was – oder wer – würde wohl nötig sein, damit sie sich wieder sicher fühlte?
    Dienstag, 5. April, 21.20 Uhr
    Paige wählte Olivias Handynummer, während sie die Herdplatte unter dem Kessel ausmachte. Sie wappnete sich gegen die kommende Schimpftirade und wurde nicht enttäuscht.
    »Du rufst nicht an, schreibst keine SMS«, stellte Olivia mit beißender Stimme fest.
    »Mir geht’s gut«, erwiderte Paige und hoffte, dass wenigstens ihre Stimme ruhig klang. Grayson Smiths Anwesenheit machte sie nervös.
    »Wie viele Stiche?«, verlangte Olivia zu wissen, und Paige wurde klar, dass sie den Parkhausbeitrag gesehen hatte.
    »Fünfzehn.«
    Olivia seufzte. »Hat man das Schwein erwischt?«
    »Noch nicht, und ehrlich gesagt, war ich zu beschäftigt, um mir deswegen Sorgen zu machen.«
    Olivia schwieg, dann fragte sie: »Was zum Teufel ist da bei euch los, Paige?«
    Paige rieb sich die Stirn und erzählte ihr alles. Von dem Moment an, als Maria auf sie zugekommen war, bis zur Entdeckung des toten Delgado.
    »Ich kann schon morgen bei dir sein«, sagte Olivia. »Noah meint, er würde unsere Fälle auch allein schaffen, und David hat die Flugtickets für Brie und mich quasi schon gekauft.«
    Allein bei der Erwähnung der Namen ihrer Freunde verspürte Paige ein derartiges Heimweh, dass ihr der Bauch weh tat. Noah war Olivias Partner bei der Polizei, und seine Frau Eve war eine von Paiges besten Schülerinnen gewesen. Olivia und Brie hier zu haben wäre … wie in alten Zeiten.
    Und dann auch wieder nicht. Hätte sie dieses Angebot vor dem vergangenen Sommer bekommen, hätte sie augenblicklich ja gesagt, doch dann hatte Paige nur noch die Besorgnis in den Augen ihrer Freundinnen gesehen. Und genau das war eines der vielen Dinge gewesen, weswegen sie geglaubt hatte, ersticken zu müssen. »Noch nicht, danke. Ich sage dir, wenn ich euch brauche.«
    »Nein, tust du nicht«, sagte Olivia barsch. »Du spielst Schildkröte, und zwar schon seit neun Monaten. Du ziehst den Kopf unter deinen Panzer und schließt uns alle aus. Was soll das? Warum lässt du dir nicht helfen?«
    Olivia hatte recht. Was nicht hieß, dass Paige etwas daran ändern konnte. »Mir geht’s gut. Und ich habe Hilfe.«
    »Den Staatsanwalt. Ja, man konnte sehen, wie wunderbar er dir geholfen hat.«
    Paige wurde rot. »Wäre er nicht da gewesen, dann wäre ich nicht so glimpflich davongekommen.«
    »Fünfzehn Stiche. Ich habe das Band gesehen, danke. Warum hast du mir eigentlich nichts von ihm erzählt?«
    Paige konnte den gekränkten Unterton in ihrer Stimme hören, was ihr in der Seele weh tat. »Ich habe ihn heute erst kennengelernt, ob du es mir glaubst oder nicht.«
    »Oh. Also, das ist … Keine Ahnung, was das ist.«
    »Ich auch nicht.« Sie blickte durch die offene Küchentür zu Grayson hinüber, der am Wohnzimmerfenster stand und durch die Jalousien auf den Parkplatz starrte. Er trug immer noch Anzugjacke und Mantel, obwohl er die Krawatte gelockert hatte, und wirkte angespannt, bereit – nur wofür?
    Dummerweise

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