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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Jahren Amtszeit von seinem Sitz, weil er sich lieber dem Golfspiel widmen wollte, aber ein leichter Schlaganfall sorgte dafür, dass seine Schlaghand zu schwach war, um den Schläger zu halten.«
    Grayson blinzelte unwillkürlich. »Wie hast du denn das mit dem Golfen herausgefunden?«
    »McCloud hielt im Jahr nach seinem Schlaganfall eine Rede vor Universitätsabsolventen, in der er den Vorfall erwähnte, um die Graduierten auf die kleinen Enttäuschungen des Lebens vorzubereiten.« Sie warf einen Blick auf ihre Notizen. »Er hat zwei Töchter, Claire von seiner verstorbenen Frau und Reba von seiner zweiten und jetzigen Frau, Dianna. Seine Töchter leiten inzwischen sowohl die Geschäfte wie auch die gemeinnützigen Unternehmen. Claire schafft das Geld heran, Reba gibt es wieder weg.«
    »Claire ist Rex’ Mutter«, fügte Grayson hinzu. »Ich habe sie kennengelernt, als wir Rex wegen der Party und seines Alibis verhörten. Sie war … heftig. Ein wahrer Kontrollfreak. Rex hatte eine Heidenangst vor ihr. Und ihr Mann auch – wie hieß der noch gleich?«
    »Louis Delacorte. Seit Claire in den Neunzigern die geschäftliche Leitung übernommen hat, konnte sie den Umsatz kontinuierlich steigern. Louis hat offenbar nicht ihr Midas-Händchen. Er war irgendein hohes Tier im europäischen Firmenableger, wurde aber versetzt, als die Umsätze drastisch sanken. Man unterstellte ihn Reba und brachte ihn in einem der Charity-Unternehmen unter.«
    »Wo er keinen Schaden anrichten konnte«, fügte Grayson hinzu.
    »Im Wesentlichen, ja. Es wurden allerdings anonym Mitarbeiter zitiert, die behaupteten, Louis sei versetzt worden, weil er in Europa mit einer hübschen Blondine erwischt wurde. Offenbar sind Blondinen sein Beuteschema – Rex’ Mutter ist ebenfalls blond. Es hieß außerdem, er würde trinken und wäre äußerst reizbar. Er ist wegen Körperverletzung vorbestraft. Kneipenprügelei hier in Baltimore.«
    »Wow«, sagte er, von ihrer Gründlichkeit beeindruckt. »Ja, er hat also definitiv eine Vorgeschichte.«
    »Wäre Ramon nicht angeklagt worden, hätte man womöglich Rex und Louis verdächtigt.«
    »Louis vielleicht. Er hatte zwar ein Alibi, aber das gründete auf das Wort eines Angestellten. Rex’ Alibi dagegen war wasserdicht, ich habe es selbst überprüft. Wenn wir von Ramons Unschuld ausgehen, kann Crystals Mörder ein beliebiger Partygast gewesen sein.«
    Sie zog die Brauen zusammen, als er Rex’ Alibi wie eine unabänderliche Tatsache darstellte, hakte aber nicht nach. »Laut Protokoll wurde keine Gästeliste eingereicht.«
    »Es hat keine richtige Gästeliste gegeben, bei solchen Partys weiß man, wenn man eingeladen ist. Rex hat der Polizei genug Namen genannt, um sein Alibi zu untermauern.«
    »Und welche Namen waren das? Andere Feierwütige mit einem Faible für Drogen?«
    »Einige davon, ja. Letztendlich war es jedoch das Überwachungsvideo, das seine Aussage bestätigte und ihn als Verdächtigen ausschloss. Er war die ganze Zeit am Pool, hat sich während des gesamten Abends nicht davon entfernt.«
    »Ich dachte, er hätte mit anderen Frauen rumgemacht«, sagte Paige. Als Grayson die Brauen hochzog, verzog sie angewidert das Gesicht. »Oh – Herrgott! Vor allen anderen? Vor der Kamera?«
    »Ein Alibi, dessen Überprüfung nicht zu den Highlights meiner Karriere gehörte. Jedenfalls hat die Polizei die anderen Gäste nicht besonders gründlich unter die Lupe genommen. Alles deutete schließlich auf Ramon.«
    »Die Verteidigung hat nie angeführt, dass man keine anderen Spuren verfolgt hat. Die Party war wüst gewesen, alles Mögliche hätte passieren können. Man hätte wenigstens berechtigte Zweifel anführen können.«
    »Hat man, und zwar bezüglich Ramons Alibi. Man hat versucht, Sandoval und Delgado kleinzukriegen, aber sie blieben bei ihrer Geschichte. Wir hatten die DNS von Ramons Haar, das auf der Toten gefunden wurde, und die Tatwaffe mit seinen Abdrücken und ihrem Blut in seinem Schrank. Todsicherer Fall. Dachten wir.«
    »Elena erzählte, dass sie und Ramon den Anwalt dazu bringen wollten, die Theorie von plazierten Beweisen zuzulassen. Sie wollten die Polizei beschuldigen, aber der Anwalt wollte davon nichts hören.«
    »Wäre ich der Anwalt gewesen, hätte ich dasselbe gesagt«, befand Grayson. »Den Cops zu unterstellen, Beweise manipuliert zu haben, ist die sicherste Methode, die Geschworenen gegen den Angeklagten aufzubringen. Das klingt so …«
    »So nach Verschwörungstheorie«,

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