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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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überlegte, wie er nun vorgehen sollte. Frau und Kind würde er zunächst noch in Ruhe lassen. Silas in dem Glauben zu lassen, dass er nicht wusste, wo sich die beiden aufhielten, würde seinen ehemals vertrauenswürdigen »Mitarbeiter« mit Zuversicht erfüllen, wenn nicht gar mit Erleichterung.
    Er wusste, dass Silas ihn aufsuchen würde. Ich kann ihn identifizieren. Und er mich. Es war an der Zeit, diese Geschäftsbeziehung aufzukündigen.
    Mittwoch, 6. April, 9.45 Uhr
    Adele traf Darren im Wartezimmer an, wo er unruhig auf und ab schritt. »Kommt er … durch?«, fragte sie.
    »Er lebt noch. Aber es geht ihm sehr schlecht.« Darren schauderte. »So oft habe ich gedroht, ich würde ihn zum Mond schicken, aber das habe ich doch nie so gemeint!«
    »Natürlich hast du das nicht so gemeint.« Wenn ich dir die Wahrheit sage, dann meine es bitte auch bei mir nicht so.
    Die Tierarzthelferin winkte sie ins Zimmer. »Der Doktor möchte mit Ihnen sprechen.«
    Der Arzt trug einen Kittel, sein Mundschutz hing ihm um den Hals. Er wirkte erschöpft. »Ihr Hund ist sehr krank. Haben Sie ihn längere Zeit draußen gelassen?«
    »Gestern hat es geregnet«, sagte Adele. »Er war die ganze Zeit drinnen.«
    »Und wieso überhaupt?«, fragte Darren. »Es war doch der Müll in der Küche, an dem er sich den Magen verdorben hat.«
    »Ich denke nicht«, sagte der Arzt. »Der Hund zeigt Symptome einer Vergiftung.«
    Eine Vergiftung. Adele tastete blind hinter sich und bekam die Kante des Untersuchungstischs zu fassen. Die Pralinen. Die an sie adressiert gewesen waren.
    Oh, mein Gott. Sie waren für mich.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Mrs. Shaffer?«
    Adele nickte betäubt. »Gift? Was für ein Gift? Wie kann das passiert sein?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber wenn er das durchsteht, dann nur wegen seines empfindlichen Magens. Er hat das meiste erbrochen.« Der Arzt klopfte Darren auf die Schulter. »Fahren Sie nach Hause, und ruhen Sie sich aus. Wir melden uns, wenn eine Veränderung eintritt. In welcher Hinsicht auch immer.«
    »Okay.« Darren legte ihr einen Arm um die Taille. »Lass uns nach Hause gehen, Schatz.«
    Adele ließ sich von ihm hinausführen. Ihre Beine waren wie Gummi.
    Nun war es eindeutig. Sie hatte sich nicht geirrt. Jemand versucht wirklich, mich umzubringen.
    Mittwoch, 6. April, 10.05 Uhr
    »Danke.« Grayson nickte Joseph zu, der Paige zu dem Hotel gebracht hatte, in dem sie sich mit Polizei und der Abteilung für Innere Angelegenheiten treffen sollte. »Wo wartest du?«
    »Hier in der Halle«, sagte Joseph. »Ruf mich, wenn du mich brauchst.«
    Grayson wandte sich zu Paige um, die auf die Tür vor ihr starrte, als würde sie all ihre Kraft zusammennehmen. Er atmete ihren Duft ein. Inzwischen wusste er, dass er von der Lavendelseife in ihrer Dusche stammte.
    Als sie heute früh im Bad gewesen war, hatte er sich selbst damit gequält, sie sich unter dem warmen Wasserstrahl vorzustellen. So viel nackte, schöne, goldene Haut. Das Wissen, dass er sie nicht haben würde, hatte ihn in extrem schlechte Laune versetzt. Dabei war es seine eigene Schuld. Sie hatte ein Recht auf weit mehr, als er ihr bieten konnte. Als er ihr bieten wollte, dachte er.
    »Alles okay?«, murmelte er. Sie zuckte die Achseln.
    »Warum sind wir hier? Mir gefällt der Name des Hotels, aber warum überhaupt ein Hotel?«
    Er hatte zwei Suiten im Peabody Hotel gebucht. Die Suite nebenan würde ihre werden. Die andere, die ihnen jetzt als Treffpunkt dienen sollte, würde später von der Person genutzt werden, die er als Bodyguard anheuerte. Ihre Wohnung würde nicht ausreichend Schutz bieten, egal, wie viele Riegel sie an der Eingangstür anbrächte.
    Selbst bei ihr bleiben wollte er nach der vergangenen Nacht auf keinen Fall mehr.
    Er begehrte sie mit einer Verzweiflung, die er noch nie verspürt hatte und die ihm eine Heidenangst einjagte. Er konnte sich tatsächlich vorstellen, ihr alles zu erzählen, und das machte ihm sogar noch mehr Angst.
    »Das Peabody hat einen Aufzug von der Tiefgarage bis zu den Zimmern«, erklärte er. »Das heißt, man kann ungesehen kommen und gehen.« Er würde ihr erst nach der Besprechung sagen, dass sie hierbleiben musste, um nicht schon vor der Befragung für Unmut zu sorgen.
    Sie blickte wieder zur Tür. »Wie haben sie die Nachrichten aufgenommen?«
    »Wie du es vorhergesehen hast. Sie sind nicht gerade froh über Elena Muñoz’ Anschuldigung, zumal man sie nicht mehr befragen kann.«
    Paige runzelte

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