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Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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blaß, und er brauchte sich nicht zu verstellen.
    „Was ist los?“ fragte Joyce ungeduldig, nachdem er den Schutzanzug abgelegt hatte.
    Eugenio schüttelte sich.
    „Beads liegt auf dem See. Er hat sein Helmventil aufgedreht. Warner ist etwa zweihundert Meter vom Seeufer entfernt gestorben; seine Sichtscheibe ist eingedrückt. Dufour scheint von einem zehn Meter hohen Felsen heruntergestürzt zu sein; sein Anzug ist völlig durchlöchert und sein Helm zertrümmert!“
    Joyces Augen wurden groß.
    „Haben Sie eine Ursache feststellen können?“
    Eugenio schüttelte den Kopf.
    „Es sieht aus, als seien sie verrückt geworden“, antwortete er leise und niedergeschlagen. „Ich würde in allen drei Fällen sagen, es sei Selbstmord; aber natürlich kann ich es nicht beweisen!“
    Joyce wandte sich ab.
    „Es ist gut“, sagte sie müde. „Von den Säcken, die die Männer bei sich hatten, haben Sie natürlich auch nichts gesehen, wie?“
    „Nein“, sagte Eugenio.
     
    *                     *
    *
     
    Eugenio brauchte lange, um diesen Vorfall zu überwinden. Er kam sich als hinterhältiger Mörder vor, und es bedurfte außer der Überzeugung, daß sein Zuschlagen die Richtigen getroffen habe, noch des Nachweises, daß Joyce nach dem Tod von Beads, Warner und Dufour alle Aktionen gegen Keefauver vorläufig einstellte, um ihn seines Lebens wieder einigermaßen froh werden zu lassen.
    Der Zwischenfall schien Joyce ein zwingender Beweis dafür zu sein, daß die Oberfläche des Neptun nicht so unbelebt sei, wie sie den Anschein erweckte. Joyce war sich darüber im klaren, daß der Tod der drei Männer auf unbekannte Lebewesen zurückzuführen sei; und sie beschränkte daher ihre Erlaubnis zum Verlassen der Zelte auf das unumgänglich notwendige Maß.
    Eugenio verdächtigte sie keinen Augenblick lang. Abgesehen davon, daß der kleine Italiener nicht das geringste Verdachtsmoment lieferte, wäre es ihr unmöglich gewesen, zu glauben, daß ein Mann in dieser feindlichen Umwelt soviel Mut aufbringen könne, drei andere Männer zu überfallen und zu töten.
    Eugenio jedoch verfolgten bis tief in den Schlaf die verzerrten Gesichter der drei Männer, die er getötet hatte – Beads, der auf dem Eis des Sees erstickt war, Warners, dem er die Sichtscheibe zertrümmert hatte, und Dufours, an den er sich geräuschlos angeschlichen und vom Felsen heruntergestürzt hatte, auf den er geklettert war.
    Es bedurfte vielen Überlegens und einiger Unterredungen mit Keefauver, um Eugenio wieder zur Ruhe kommen zu lassen.
    Aber die eigentliche Beruhigung seines Gewissens erfuhr Eugenio erst später, als Neptun die wahre Gefahr seiner Geheimnisse offenbarte und eindeutig darlegte, daß Eugenios entschlossene Handlungsweise die gesamte Expedition vor dem Untergang bewahrt hatte.
     
    *                     *
    *
     
    Das Sterben der Frauen hatte aufgehört, nachdem ihre Zahl auf zwölf gesunken war. Eugenio hatte es nicht anders erwartet, aber trotzdem machte er sich Gedanken darüber, warum Joyce kein einziges Mal auch nur das leiseste Zeichen von Übelkeit oder Ansteckung hatte erkennen lassen.
    Schließlich war mehr als die Hälfte der Frauen gestorben; und Eugenio mit seinen mangelhaften Kenntnissen der modernen, statistischen Mathematik versuchte vergebens zu ergründen, ob Joyces Überleben noch einem Zufall zugerechnet werden durfte, oder ob man, um es zu erklären, übergeordnete Argumente in die Rechnung einführen mußte.
    Dafür war mit den Männern eine seltsame Veränderung vor sich gegangen. Außer Eugenio, der sich noch völlig gesund fühlte und einen Eid darauf zu leisten bereit gewesen wäre, daß seit dem Verlassen des Schiffes keine Veränderung mit ihm vorgegangen sei, schienen sie alle mehr oder weniger geisteskrank zu sein.
    Zwar glaubte er zu wissen, woher das Übel komme; aber trotzdem bereitete es ihm einiges Kopfzerbrechen, warum die Reaktion der Männer so sehr verschieden von der der Frauen war.
    Als Eugenio eines Tages von einem seiner Ausflüge zurückkehrte, die Joyce ihm nur noch deswegen erlaubte, weil er sich inzwischen durch seine unveränderte Furchtlosigkeit den Ruf erworben hatte, gegen alle Gefahren des Neptun gefeit zu sein, standen in der Luftschleuse, durch die er sein Zelt betreten wollte, zwei Männer, Gwedlyn und ein anderer, den Eugenio unter dem Namen Howard kannte. Sie hatten ihre Helme aufgesetzt und machten den Eindruck, als wollten sie das Zelt

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