Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
die Beine half, „daß ich einen Empfänger habe, mit dem ich weiter hören kann als sie mit ihren Helmgeräten! Trotzdem war es eine ziemlich knappe Sache. Was ist mit Ihnen?“
    Eugenio schüttelte den Kopf. „Später!“ keuchte er.
    „Gut, alter Junge! Kommen Sie zuerst einmal mit ins Schiff!“
     
    *                     *
    *
     
    Die acht Schwerverwundeten, außerdem die vier Krankenpfleger hatten sich entschlossen, auf dem Schiff zu bleiben. Keefauver wußte, daß dieses Bündnis keines von der festen Sorte war; denn zumindest die geheilten Verletzten blieben wohl nur aus Wut über die Frau, die sie nahezu in den Tod geschickt hatte; aber er nahm es an.
    Die Aufgaben, die draußen auf ihn warteten, schienen so vielfältiger Natur, daß er über jede Hilfskraft froh sein mußte.
    Eine der Krankenpflegerinnen, Joan McDundee, ein hübsches Mädchen von vierundzwanzig Jahren, stellte sich im Laufe der Tage als besonders geschickt und hilfsbereit heraus. Keefauver machte sie zu seiner Assistentin.
    Auf der Erde hatte Joan als Köder bei Raubüberfällen fungiert; aber die Tatsache, daß sie es ernsthaft bereute, genügte Keefauver völlig, um sie als gleichwertigen Menschen anzuerkennen.
    Am Tage, nachdem er Eugenio vor seinen Verfolgern gerettet hatte, unternahm er mit Joan zusammen einen Versuch, dem Geheimnis des Sees auf die Spur zu kommen.
    „Wir brauchen noch einen Träger, Joan“, sagte er. „Wen würden Sie vorschlagen?“
    Joan hob die Schultern und lächelte.
    „Sie sind einer wie der andere. Aber vielleicht nehmen wir Mac? Er ist der Dümmste!“
    Keefauver lachte.
    „Gut! Nehmen wir Mac!“
    Mac hatte nichts dagegen. Er belud sich mit dem Stativ und einem schweren Stapel hochempfindlicher Platten. Keefauver selbst trug den Photoapparat.
    „Wollen Sie das Geheimnis photographieren?“ fragte Joan mit leisem Spott in der Stimme.
    „So ungefähr“, antwortete Keefauver. „Wissen Sie, das ist eine komplizierte Sache. Sicherlich können Sie sich daran erinnern, daß man Ihnen in der Schule beigebracht hat, der erste Nachweis der Radioaktivität des Urans sei durch eine photographische Platte erbracht worden. Becquerel hatte ein Stück Pechblende über Nacht auf einer Platte liegen lassen, und am nächsten Morgen fand er sie belichtet.“
    Joan nickte.
    „Das ist an sich schon alles. Jede Form ausgestrahlter Energie läßt sich auf Platten nachweisen, wenn nur die Platten geeignet präpariert sind. Unsere Fotoleute verstehen etwas von ihrer Arbeit, und sie haben mir garantiert, daß ich mit dem Plattensortiment, das Mac sich über den Rücken gehängt hat, jede bis jetzt bekannte Energieform nachweisen kann, sofern sie nur in ausreichender Stärke auftritt!“
    „Aha!“ sagte Joan nur.
    In gemütlichem Schritt erreichten sie den Einschnitt in der Hügelkette.
    „Joan, passen Sie auf! Es kann sein, daß wir Joyces Leuten begegnen!“
    Joan griff ihre Waffe fester und starrte in die Halbfinsternis. Niemand war zu sehen. Auch über die Helmempfänger kamen nur die Geräusche, die sie selbst verursachten.
    „Wir gehen auf den rechten Hügel hinauf!“ befahl Keefauver. „Und ab sofort wird nur noch leise gesprochen; sonst hört man uns bis zu den Zelten!“
    Mac murmelte etwas Unfreundliches; aber er begann willig zu klettern.
    Sie brauchten eine halbe Stunde, um den Kamm der Kette zu erreichen.
    Keefauver deutete wortlos auf die Stelle, an der Mac das Stativ aufstellen sollte. Vorsichtig schraubte er den Apparat auf.
    „Erste Platte!“ sagte er leise.
    Mac hatte das Paket abgestellt, Joan zog die Platten heraus und reichte sie Keefauver. Mac kletterte auf den Steinen herum.
    Das Sortiment umfaßte zwanzig Platten – zwei von jeder Sorte. Keefauver notierte sich sorgfältig nach jeder Aufnahme Plattennummer und Belichtungszeit.
    Bei einer der Aufnahmen taumelte ihm Mac vor das Objektiv, nachdem er von einem Stein abgerutscht war.
    „Passen Sie doch auf, Mac!“ fluchte Keefauver unterdrückt. „Sie verderben mir die ganze Aufnahme!“
    Nachdem er die Platte belichtet hatte, zog er sie aus dem Apparat und notierte:
    Platte 9 wahrscheinlich verdorben (durch Mac)!
    Sie brauchten zwei Stunden, um alle Platten zu belichten. Dann kehrten sie gemächlich zum Schiff zurück.
    In der Zwischenzeit war der verwaschene Lichtfleck der Sonne hinter dem Horizont verschwunden; die achtstündige Nacht des Neptun brach an.
     
    *                     *
    *
     
    Eugenio

Weitere Kostenlose Bücher