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Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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empfing sie in der Lastschleuse, als sie die Solar erreichten. Er grinste fröhlich; aber hinter seinem Blick steckte etwas, was Keefauver nicht gefiel.
    „Haben Sie keine Angst, Kommandant“, fragte Eugenio, „zehn Mann alleine im Schiff zurückzulassen?“
    Keefauver schüttelte den Kopf.
    „An die Waffen können sie nicht heran, ebensowenig an den Proviant. Und was wollten sie sonst tun?“
    „Sie haben recht, Sir. – Haben Sie Erfolg gehabt?“
    „Das wollen wir erst sehen. Sie können mir helfen, die Platten auszuwerten. Möchten Sie?“
    „O ja, gerne!“
    Sie kletterten die Leiter zum Kommandostand hinauf, Keefauver als erster, gefolgt von Eugenio.
    „Wie geht es Ihnen, Eugenio?“ fragte der Kommandant.
    „Danke. Ich fühle mich wieder großartig!“
    Eugenio hielt es nicht für nötig, Keefauver zu gestehen, daß er sich in Wirklichkeit erbärmlich fühlte. Die Wirkung des un-gekochten Wassers schien erst nach ein bis zwei Tagen voll einzutreten; auf jeden Fall war das, was er unmittelbar nach dem Trinken ausgestanden hatte, nichts im Vergleich mit dem ständigen, harten Kampf, den er jetzt gegen die fremde Beeinflussung führte.
    Da er jedoch hoffte, der Sache selbst Herr zu werden, schwieg er darüber. Vielleicht gelang es ihm, sich selbst so zu beobachten, daß er zum Gelingen des Kampfes gegen die fremde, unbegreifliche Macht seinen Teil beitragen konnte.
     
    *                     *
    *
     
     
    „Sehen Sie sich das an!“
    Keefauvers Stimme klang belegt, als er die Platte gegen das Licht hob. Eugenio und Joan stellten sich so, daß sie etwas sehen konnten.
    Auf der Platte zeigten sich zwei Trübungen.
    „Das ist Platte neun“, erklärte Keefauver. „Die Platte, die Mac verdorben hat. Auf der Parallelplatte ist nur ein Fleck zu sehen!“
    Eine Weile hörten sie nur ihr eigenes, heftiges Atmen.
    „Und was bedeutet das?“ fragte Joan.
    Keefauver hob die Schultern.
    „Ich möchte es selbst gerne wissen. Ich habe eine Vermutung; aber im Augenblick scheint sie mir noch zu phantastisch!“
    „Was ist mit den anderen Platten?“ fragte Eugenio.
    „Nichts! Von den zehn Plattenpaaren haben nur Nr. 9 und 10 auf das rätselhafte Etwas angesprochen, das von dem See ausgeht!“
    Er legte die Platte nachdenklich auf das Schaltpult.
    „Wir werden den Versuch wiederholen!“ sagte er leise.
    „Noch einmal hinaus?“
    „Nein, hier!“
    Der Apparat wurde wieder auf das Stativ geschraubt. Dann gab Keefauver seine Anweisungen.
    „Joan, besorgen Sie noch ein paar Neuner- und Zehner-Platten! Eugenio, Sie setzen sich hier vor das Objektiv!“
    Joan schleppte einen Stapel Platten herbei. Vorsichtig führte Keefauver die erste in den Apparat ein. Dann verglich er die Aufzeichnungen:
    Belichtungszeit hundertundfünfzig Sekunden!
    Mac hatte nicht so lange vor dem Objektiv gestanden; aber wenn Keefauvers Vermutung der Wirklichkeit entsprach, dann konnte eine längere Zeitdauer nicht schaden.
    „Ende!“ sagte Keefauver.
    Eugenio stand auf. Der Captain zog die Platte aus dem Apparat und reichte sie Joan zum Entwickeln.
    Joan leistete schnelle, präzise Arbeit. Nach einer Minute war die Platte entwickelt und fixiert.
    „Hier, bitte!“
    Keefauvers Hände zitterten vor Spannung, als er die Platte gegen das Licht hielt.
    „Nichts!“
    Enttäuscht ließ er die Arme sinken. Joan und Eugenio bestürmten ihn mit Fragen; aber er antwortete nicht.
    „Neuer Versuch!“ bestimmte er nach einer Weile. „Eugenio – Sie setzen sich wieder auf den Stuhl. Bemühen Sie sich, an etwas Konkretes zu denken. Denken Sie intensiv, versuchen Sie, das, woran Sie denken, bildlich zu erfassen! Verstanden?“
    „Jawohl!“
    Keefauver belichtete die doppelte Zeit. Eugenio saß mit verkrampftem Gesicht; man sah ihm an, daß er sein Gehirn anstrengte.
    „Ende!“
    Wieder zog Keefauver die Platte aus dem Apparat und reichte sie Joan.
    „Machen Sie schnell! Ich sterbe vor Ungeduld!“
    Ruhelos ging er im Kommandostand auf und ab, zündete sich eine Zigarette an, obwohl hier nicht geraucht werden durfte, und warf sie nach wenigen Zügen wieder fort.
    „Hier!“ sagte Joan schweratmend.
    Keefauver hob die Hände mit der Platte gegen das trübe Licht der Notbeleuchtung. Als er sah, was er erwartet hatte, fiel mit einem Schlage die unerträgliche Spannung von ihm ab.
    „Das ist es!“
    Joan und Eugenio postierten sich hinter ihm. Eugenio mußte die Augen zusammenkneifen, um die schwache Trübung zu erkennen.
    Er war

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