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Todesküste

Todesküste

Titel: Todesküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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»Ha! Da haben wir die aber
ganz schön verarscht. Viel haben die nicht verstanden. Dafür wissen die aber
nun, wann Holstein trainiert und wer von meinem Kumpels mit zum Training
kommt.«
    Lüder schmunzelte, während Große Jäger anerkennend den
Daumen in die Höhe streckte.
    »Klasse. Gut gemacht. Dafür hast du etwas gut bei mir,
Friedhof.«
    Der junge Mann strahlte. »Geil. Ich denke darüber
nach.« Er zögerte einen Moment, dann fiel ihm noch eine Frage ein. »Habt ihr
die Typen geschnappt?«
    »Logisch. Aber ohne den kleinen Trick, bei dem du
mitgemacht hast, wäre es uns nicht gelungen«, vereinfachte Lüder die
Geschehnisse.
    Friedjof griff sich sein Handy, startete einen
vergeblichen Versuch, zu pfeifen, und verließ strahlend den Raum.
    Große Jäger schlürfte vernehmlich an seinem
Kaffeebecher. »Nun wird es wohl Zeit«, sagte er über den Rand hinweg.
    Lüder nickte und griff zum Telefon. Es dauerte ewig,
bis sich der Teilnehmer meldete.
    »Hallo, Herr Lüders. Ich bin nicht überrascht, Sie zu
hören.«
    »Sie sind in Polen?«
    »Das werden Sie sicher feststellen können. Doch
überlassen wir das Ihren Technikern. Das verschafft mir einen kleinen
Zeitvorsprung.«
    »Wir haben Weintraub verhaftet. Damit hat es sich
endgültig ausgespukt zwischen den Küsten.«
    »Kompliment. Ich bin ehrlich. Das hätte ich Ihnen und
Ihrem Kollegen nicht zugetraut. Die ganze Aktion war eigentlich eine Nummer zu
groß für eine Landespolizei. Ihnen standen Staatsinteressen entgegen. Nicht nur
die der Vereinigten Staaten. Auch Ihre Regierung ist involviert.«
    »Das wissen wir auch. Weintraub ist sicher ein
beklagenswerter Mensch. Es wird sich kaum jemand vorstellen können, was er an
seinem Schicksal zu tragen hat. Aber selbst bei Verständnis für den inneren
Hass, der sich bei ihm aufgestaut haben mag, gibt es keine Rechtfertigung
dafür, mordend durch die Lande zu ziehen.«
    »Sie legen eine große Messlatte an die Ethik.«
    »Dafür bin ich Polizist. Nicht nur, weil ich mein Brot
damit verdiene, sondern weil es meine innere Überzeugung ist. Nach dem Krieg
war uns Ihr Land ein leuchtendes Vorbild für Demokratie und Freiheit. Das haben
die Väter unseres Grundgesetzes beherzigt. Es sind nicht die dümmsten Menschen,
die im alten Europa leben.«
    Der Amerikaner schluckte heftig. Der Zorn war ihm
deutlich anzumerken, als er antwortete: »Sie wollen doch nicht unterstellen,
dass Weintraub im Namen der USA gemordet hat?«
    »Ich lade Sie nach Kiel ein. Ihr diplomatischer Status
schützt Sie. Trotzdem möchte ich Ihnen von Angesicht zu Angesicht
gegenübersitzen, um Ihre Antwort nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen.«
    »Haben Sie jemals in Erwägung gezogen, dass auch ich
den Geist, wie Sie ihn nannten, gejagt habe? Dass auch ich daran interessiert
war, unsere Männer zu schützen, selbst wenn sie sich illoyal gegenüber ihrer
Heimat verhalten haben?«
    »Hören Sie auf mit Ruhm und Ehre. Das sind schlechte
Argumente für hinterhältigen feigen Mord.«
    »Wenn jemand feige ist, dann ist es Ihre Bundeswehr.
Die kneift, wenn es brenzlig wird. Nehmen Sie die Beispiele Irak und den Süden
Afghanistans. Da müssen andere ihr Leben riskieren.«
    »Das ist eine Frage politischer Vernunft. Das hat die
Eskalation des Irakkrieges bewiesen. Schließlich kam er unter falschen
Vorzeichen zustande. Hier hat sich die zurückhaltende deutsche Politik doch
bewährt.«
    »Aber auf Kosten anderer, zulasten der Solidarität der
Weltgemeinschaft im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus.«
    »Der Irak war nie ein Zentrum des Terrorismus, auch
wenn die dortigen Machthaber gegen alle Menschenrechte verstoßen haben.«
    »Es bringt nichts, mit Ihnen vernünftig zu reden, Herr
Lüders. Ihnen fehlt der Wille, global zu denken.«
    »Wenn alle wie Menschen denken würden, gäbe es solche
Verbrechen wie diese nicht.«
    »Und? Wollen Sie mich verhaften?«, fragte Hunter
lachend ins Telefon.
    »Ich werde dafür sorgen, dass Sie gejagt werden. Wenn
man Sie jemals auf deutschem Boden erwischt, wird es unbequem für Sie. Glauben
Sie mir das.«
    »Da bin ich anderer Meinung als Sie. Machen Sie es
gut, Herr Lüders.« Dann war die Verbindung unterbrochen.
    Die beiden Beamten sahen sich eine Weile schweigend
an.
    »Hat Hunter wirklich die fahnenflüchtigen Soldaten
schützen wollen und den Mörder gejagt? Oder ist er so gerissen, dass er uns
etwas vorspielt und dahintersteckt?«, fragte Große Jäger nach einer Weile.
    »Das werden wir kaum

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