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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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später, als alles vorbei war … Für Debby wie für Hunderte anderer.
    »Sag mir nicht, dass man dir das unterstellt hat!«
    »Nicht alle. Doch Francis Benton schon. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, dass ich mit den Terroristen unter einer Decke stecken musste.«
    »Das ist doch widersinnig! In dem Fall wärst du doch nicht nach Hause gegangen, um dich schlafen zu legen, sondern hättest die Stadt verlassen.«
    »Sollte man meinen. Trotzdem hat er mir monatelang zugesetzt, bis der Kean-Ausschuss die Sabotagethese kurzerhand vom Tisch gefegt und verlangt hat, man möge sich an Schlussfolgerungen halten, die, sagen wir, weniger beunruhigend sind. Doch auch danach hat er mich weiter jedem gegenüber, der es hören wollte, als Halunken und Vaterlandsverräter hingestellt, als Schweinehund, der die eigene Frau in den Tod geschickt und sich feige davongemacht hat. Er hat es geradezu bedauert, dass er mir das nicht nachweisen konnte …«
    Sie beendete den Gedanken für ihn: »… und von alldem ist er noch heute überzeugt.«
    »Ehrlich gesagt, möchte ich ihn lieber nicht danach fragen.«
    Das Vibrieren ihres Sectera beendete die Unterhaltung über das schmerzliche Thema. Es war Greg.
    »Ja?«, fragte sie knapp und drückte auf die Lautsprechertaste.
    »Sandy und ich sind die Umschläge für Empfänger in New York durchgegangen.«
    »Und?«
    »Außerdem haben wir den für den Präsidenten geöffnet.«
    »Und?«, fragte sie mit Nachdruck.
    »In allen Schreiben ist als Zeitpunkt für die Aktivierung fünf Uhr morgen früh angegeben.«
    »Und die Zielorte?«
    »Das wird dir nicht gefallen. Es gibt nur einen: 1 WTC .«
    Sie warf einen Blick auf den die ganze Stadt überragenden Turm, der mit zunehmender Entfernung immer kleiner wirkte. Inzwischen hatten sie Staten Island fast erreicht. Das Boot umfuhr die Insel auf der Ostseite und steuerte auf die Verrazano-Brücke zu. Von beiden Fahrdecks stieg eine schwarze Rauchwolke auf. Sicher war das die Stelle, wo das obere eingestürzt war, wie man ihnen gesagt hatte.
    »Und was ist mit dem Präsidenten?«
    »Das wird dir noch weniger gefallen: Ihm wurde dasselbe Ziel genannt.«
    »Unsinn. Salz hat mir bestätigt, dass Cooper keinen Schrittmacher trägt.«
    »Ich les es dir vor: 11. September, 1 WTC , 8 Uhr 46.
    8 Uhr 46. Das war der für die Einweihung vorgesehene symbolträchtige Zeitpunkt. Am 11. September 2001 hatte sich der Flug American Airlines AA 11 um 8 Uhr 46 in den Turm Nummer eins des damaligen World Trade Center gebohrt. Für den Geschmack mancher Angehöriger von Opfern war das zu symbolträchtig.
    Das also hatten sie als Höhepunkt ihrer Inszenierung vorgesehen: Eine Kolonne von Läufern, Zeitbomben auf zwei Beinen, sollte zusammenströmen, um den Turm zu zerstören. Damals hatte der Angriff auf das World Trade Center Tausende Unschuldiger getötet, jetzt würden Unschuldige ihrerseits töten. Der Plan war von abstoßender Genialität.
    Sie beendete das Gespräch und versuchte vergeblich, Adrian Salz zu erreichen.
    Inzwischen fuhren sie unter der riesigen Brücke mit ihren gewaltigen Pfeilern und den endlosen Stahlträgern dahin. Von unten sahen die Schäden nicht besonders schlimm aus, doch das unaufhörliche Jaulen von Sirenen zeigte ihnen, dass das Gegenteil der Fall war.
    »So, hier setze ich Sie ab«, rief der ältere Küstenwachmann, um den Lärm zu übertönen.
    Das Boot glitt an eine notdürftig befestigte Uferböschung, an der ein schmaler Spazierweg entlanglief.
    Mit Hilfe der beiden Männer sprangen sie an Land, wobei sie darauf achteten, sich nicht an den stacheligen Ufergewächsen zu verletzen, die dort üppig wucherten.
    »Sehen Sie den Weg da? Den gehen Sie zwei-, dreihundert Meter entlang, dann sind Sie an Fresh Kills.«
    Die Mülldeponie, die diesen Namen trug, hatte traurige Berühmtheit erlangt, weil man die Unmengen von Schutt und Trümmern des World Trade Center dort abgeladen hatte. Immer noch durchwühlten gelegentlich Plünderer und krankhaft Sammelwütige das riesige Areal auf der Suche nach einem Niet oder einem Stück geschmolzenen Stahl.
    »Wenn Sie sich rechts halten, müssten Sie genau auf die Halle stoßen, die Sie suchen.«
    »Ist es weit?«
    »Ach was, höchstens fünf Minuten.«

16 UHR 50 – NEW YORK – STATEN ISLAND
    Sie brauchten doppelt so lange, obwohl sie kräftig ausschritten.
    »Vermutlich verstehen die Jungs mehr davon, Entfernungen auf dem Wasser zu schätzen als an Land«, spottete Sam.
    Die zahlreichen Bulldozer

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