Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
Vom Netzwerk:
sich, bis nur noch ein verkohlter, rauchender Schrotthaufen dastand, ein stählernes Skelett, in dessen Innerem keine Spur von einem Menschen zu sehen war. Jimmy Grindahl gab es nicht mehr.
    Die Druckwelle hatte einen Teil des riesigen, runden Hotelvordachs mit seinen purpurfarbenen Markisen zum Einsturz gebracht. Auf dem Asphalt lagen die beiden Verfolger, die Jimmy am nächsten gekommen waren.
    Die rote Flüssigkeit, die um sie herum auf den Boden lief, war dunkler und dicker als die Druckfarbe auf den Spielkarten.

10 UHR 00 – NEW YORK – UNION SQUARE
    Zehn Tote in Houston, über dreißig am Union Square. Und dabei waren nicht einmal die mit eingerechnet, die noch unter den Trümmern lagen und von der Feuerwehr erst in mehreren Stunden, wenn nicht gar Tagen, geborgen werden konnten.
    Am Ende der vorläufigen Bilanz stand ein entsetzlicher Höhepunkt … sofern das überhaupt möglich war: In Queens hatten in einem Schulbus acht Schulkinder und der Fahrer dasselbe Schicksal erlitten.
    »Ich habe in Betracht gezogen, dass der Sprengsatz in dem U-Bahn-Zug gewesen sein könnte. Aber das passt nicht zum Ablauf der Ereignisse.« Mit diesen Worten schloss Sam den Bericht, den er Liz über die Tragödie vom Union Square abgestattet hatte.
    »Wieso nicht?«
    »Weil die Bilder der Überwachungskameras deutlich zeigen, dass sich die Explosion bereits ereignet hatte, bevor der Zug zum Stehen kam.«
    »Und …?«
    »Wenn die Ladung im fahrenden Zug hochgegangen wäre, hätte das die Druckwelle zum Teil abgefangen. Die Schäden wären deutlich geringer ausgefallen.«
    Liz strich nachdenklich ihre widerspenstige Haarsträhne zurück.
    »Bist du jetzt Ballistikexperte?«
    »Genau das wollte ich ihn gerade auch fragen!«, ertönte neben ihnen eine metallisch klingende Stimme.
    »Niemand hat Sie nach Ihrer Meinung gefragt, Benton!«
    »Nun mal langsam. Es ist doch wohl eher so, dass Sie hier nicht mehr zuständig sind. Muss ich Sie ausdrücklich daran erinnern, dass man die Sache der New Yorker Polizei aus der Hand ge …«
    Liz schnitt dem Mann in Schwarz das Wort ab: »Nicht, wenn ich eine Übertragung der Zuständigkeit beantrage.«
    »Die kriegen Sie frühestens in ein paar Wochen«, gab Benton zurück. Ihre Selbstsicherheit brachte ihn aus der Fassung.
    »Außerdem kann ich Captain Pollack in dieser Angelegenheit als Zeugen hinzuziehen.«
    Der FBI -Mann sah sie herausfordernd an. »Ach, ja?«
    »Er war als einziger Vertreter der Ordnungskräfte am Ort des Geschehens. Damit ist er in meinen Augen ein wichtiger Helfer für unsere Arbeit.«
    »Und Sie glauben, Kovic wird Ihnen seinen Busenfreund ohne Weiteres überlassen?«
    Sam schlug seinem Widersacher die flache Hand vor die Brust.
    »He, das reicht jetzt!«
    »Ich verbiete Ihnen, mich …«
    Gerade als die beiden Männer handgreiflich werden wollten, fuhr eine eiserne Faust dazwischen und machte der Sache ein Ende. Boromir war Sam in die staubige Hölle des U-Bahnhofs gefolgt.
    Die Spannung ebbte ebenso schnell ab, wie sie angestiegen war.
    »Sie haben völlig recht, Francis«, erklärte Rob Kovic mit süßlicher Stimme. »Captain Pollack ist sich völlig im Klaren darüber, was es bedeutet, die Hand gegen einen Bundesbeamten zu erheben. Stimmt doch, Sam?«
    »Mhmm …«, murmelte dieser und rückte seine abgewetzte Lederjacke zurecht.
    »Und er entschuldigt sich für sein Verhalten.«
    »Ja, ja …«
    »Ich habe gesagt, ›er entschuldigt sich für sein Verhalten‹, sein unerhörtes Verhalten.«
    Sam äffte seinen Vorgesetzten nach, wobei er Bentons Blick betont auswich: »So ist es, er entschuldigt sich für sein unerhörtes Verhalten.«
    Liz drängte ihr FBI -Gegenstück, die Sache damit auf sich beruhen zu lassen.
    »Mr. Benton?«
    Dieser schüttelte den Kopf, sagte aber: »Na schön … Entschuldigung angenommen.«
    »Wunderbar! Dann ist ja jetzt alles geregelt. Ich stelle Ihnen Captain Pollack so lange zur Verfügung, wie Sie ihn für Ihre Ermittlung benötigen, Miss McGeary. Sehen Sie zu, dass Sie möglichst viel von ihm haben.«
    Dabei sah er Sam augenzwinkernd an.
    Benton entfernte sich verärgert. Im Davongehen streckte er Sam den nach oben gereckten Daumen entgegen. Die ebenso spöttische wie gehässige Geste konnte gleichermaßen »gut gemacht« bedeuten wie »du wirst schon sehen«.
    »Ach ja, ehe ich es vergesse … Hier ist etwas für Sie.«
    Bevor er sich abwandte, übergab der Leiter des 6. Polizeibezirks Liz eine Plastikhülle mit Reißverschluss, die

Weitere Kostenlose Bücher