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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Präsidentschaftswahl sprach, machte Salz rasend. Für ihn gab es nur einen Kandidaten, und das war Stanley Cooper. Aber für diesmal ließ er es durchgehen. Es gab vor dem Abflug am nächsten Vormittag noch so viel zu tun … Er war überzeugt, dass sich diese Reise entscheidend auf den weiteren Verlauf des Wahlkampfs und die Wahlergebnisse auswirken würde.
    Bislang standen die Dinge für seinen Kandidaten eher ungünstig. Die Umfragewerte wiesen nach unten. Weitergehende Reformen des Gesundheitswesens und der Finanzmärkte waren sogar im eigenen Lager umstritten. Der Wahlkampf hatte nicht nur zu früh eingesetzt, er war bisher auch zu schwach und zu wirr gewesen … Zwar hatte die Öffentlichkeit einzelne Erfolge im stetigen Kampf gegen al-Qaida positiv aufgenommen, doch lebten auch die Amerikaner nicht von Patriotismus und Rachsucht allein. Die Wiederbelebung der Wirtschaft war noch nicht im Portemonnaie und auf dem Esstisch der Mittelschicht angekommen. Eine Mehrheit sah in Cooper eher einen »symbolischen« als einen pragmatischen Präsidenten. Zwar gestand man ihm gern zu, dass er gute Reden hielt, doch es fehlte die Überzeugung, dass er das Leben der Menschen im Lande verbessern könnte. Er galt als jemand, der große Ideen entwickeln konnte, doch die Leute wollten einen Präsidenten, der die Geschicke des Landes mit fester Hand lenkte. Hinzu kamen polemische Unterstellungen in Bezug auf seinen privaten Hintergrund, welche die Opposition fleißig nährte … Alles in allem deuteten die Vorzeichen auf einen Regierungswechsel hin.
    Doch wenn es gelang, das Gedenken an den 11. September nachdrücklich genug zu gestalten, würde Stanley Cooper nicht nur seinen Rückstand gegenüber dem republikanischen Kandidaten Edgar Wendell aufholen können, sondern vielleicht sogar einen uneinholbaren Vorsprung herausarbeiten. In dieser Hinsicht vertraute Salz auf die mit Recht allgemein gerühmte Rednergabe des Präsidenten und hoffte, dass es ihm gelingen werde, in jedem Wähler die Saite der nationalen Geschlossenheit zum Klingen zu bringen.
    Er wusste nur allzu genau: Es kam nicht darauf an, beim Volk jahrelang beliebt zu sein, sondern zum richtigen Zeitpunkt – und das war der, in dem die Wähler abstimmten.
    »Weiß man inzwischen Genaueres über die Detonation in der New Yorker U-Bahn?«
    »Ich erwarte jeden Augenblick weitere Informationen.«
    »Je früher sie kommen, desto besser.«
    Seit seinen politischen Anfängen hatte Stanley Coopers Grundsatz stets gelautet, nichts auf die lange Bank zu schieben, was sich sofort erledigen ließ.
    Adrian Salz nahm den Hörer des Telefons mit der verschlüsselten Leitung ab, das auf einem Cocktailtischchen mit einer herrlichen Intarsienarbeit stand. Unmittelbar daneben lag das streng geheime »Morning book« des Präsidenten, eine Zusammenfassung der Berichte sämtlicher Nachrichten- und Geheimdienste des Landes. Da sich die Explosion in New York wenige Minuten nach seiner Fertigstellung ereignet hatte, wurde sie darin noch nicht erwähnt.
    »Jefferson? Salz. Wie weit sind Sie?« Es war nicht der richtige Zeitpunkt für Höflichkeitsfloskeln.
    Langsam hob er den Kopf. Die braunvioletten Tränensäcke unter seinen Augen wurden mit einem Mal wächsern bleich. Er erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Sind diese Angaben hundertprozentig zuverlässig?«
    »Zum Teufel, was ist da los, Addy?«
    Der Stabschef legte mit ungewohnt zittriger Hand auf. Er seufzte gerade lange genug, um die beiden anderen zu beunruhigen …
    »Addy?«
    »In Houston wie in New York ist es jeweils zu einer weiteren unerklärlichen Explosion gekommen – Letztere vor einer knappen Stunde.«
    Keiner der Männer brauchte eine weitere Erläuterung. Wenn zwei derartige Zwischenfälle nahezu gleichzeitig auftraten, konnte man noch an einen Zufall glauben, doch dass es einen dritten gegeben hatte, ließ keinen Raum für Zweifel: Es handelte sich um aufeinander abgestimmte Aktionen. Um einen Angriff.

9 UHR 50 – ATLANTIC CITY – CAESARS PALACE – POKERZIMMER
    So, wie die Partie angefangen hatte, würde Jimmy nicht nur seinen ganzen Gewinn verlieren, sondern noch etwas darüber hinaus. Zum Glück waren die Preise in Caesars Palace zurzeit recht günstig. Nach der Begleichung seiner Spielschulden und den verschiedenen Trinkgeldern würde ihm gerade genug bleiben, um seine drei Übernachtungen bezahlen zu können. Es sei denn … das Spiel ging weiter.
    Der hochgewachsene dunkelhaarige Mann mit dem Bauchansatz

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