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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Salz schob ein Secret-Service-Mann im dunklen Anzug und mit einem Ohrhörer im Gehörgang seine Autorisierungskarte in das Lesegerät.
    Keine zehn Minuten später saßen die engsten Vertrauten des Präsidenten, der Leiter des Nationalen Sicherheitsrats und einige weitere Mitarbeiter um den großen Tisch aus Kirschbaumholz, als hätte es keinen Ortswechsel gegeben.
    »Addy, können wir uns noch einmal Wendells Interview auf ABC ansehen?«
    Der Stabschef schaltete das Videogerät ein, und sogleich tauchte auf dem großen Flachbildschirm an der gegenüberliegenden Wand Coopers politischer Gegenspieler auf, dessen gebräuntes Gesicht einen deutlichen Farbkontrast zu seiner wie angeklebt sitzenden grauen Haarpracht bildete.
    »Verfluchter Manipulator!«, stieß Robert Harris zwischen den Zähnen hervor. »Wie können die Wähler nur so ein Blabla schlucken?«
    »Stehen wir tatsächlich wegen einer Terminverlegung für die Einweihung des Turms mit seinen Leuten in Kontakt?«, erkundigte sich der Präsident erstaunt, als sich die Aufzeichnung ihrem Ende näherte.
    »Nein, bisher bleibt alles beim Alten«, gab Salz zurück. »Er blufft. Wir haben zwar einen Anruf vom OEM bekommen, dabei ging es aber lediglich um Einzelheiten für die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Vorplatz.«
    »Schön, das hatte ich auch angenommen.«
    Übergangslos wandte sich Cooper an Jefferson: »Graham, gibt es Neues von Ihrem Mann in New York?«
    »In den letzten Minuten nicht …«
    »Der Kontakt darf auf keinen Fall abreißen. Ich will in dieser Geschichte jederzeit auf dem Laufenden sein. Verbinden Sie mich außerdem mit McLean, damit uns das NCTC oder ODNI bei Bedarf unterstützen kann. Und jetzt weiter!«, schloss er, um zu bekunden, dass keine Zeit zu verlieren war.
    Alle taten, was nötig war, um die neuen Anweisungen zu befolgen. Der Präsident beugte sich zu Adrian Salz hinüber und zischte ihm zu: »Auf keinen Fall gibt es noch einmal eine Pressekonferenz, bei der ich nicht dabei bin. Verstanden, Addy?«
    Beiden war klar, dass es große Mühe kosten dürfte zurechtzurücken, was Salz’ aus der Luft gezauberte Theorien in der öffentlichen Meinung angerichtet hatten. Und das im Zusammenhang mit einer Krise, deren Bewältigung sich als äußerst schwierig erwies.
    »Mr. President.«
    Liz McGearys Stimme tönte so deutlich aus den Hi-Fi-Lautsprechern, dass darin eine leichte Anspannung wahrzunehmen war. Auch sprach sie schneller und abgehackter als sonst.
    »Wir hören Sie.«
    »Ich glaube zu wissen, dass Sie Anhänger der Knicks sind, Mr. President …«
    »So ist es. Aber ehrlich gesagt hat mich ihre Leistung in den letzten Spielzeiten ziemlich enttäuscht«, gab er in leichterem Ton zurück. Diese persönliche Note hatte ihn ein wenig aus dem Konzept gebracht.
    »Nun, ich fürchte, was ich Ihnen zu sagen habe, wird Sie nicht gerade mit ihnen aussöhnen.«

12 UHR 56 – NEW YORK – ARENA DES MADISON SQUARE GARDEN
    Sam hatte das Steuer des Chevrolet übernommen, damit sich Liz auf ihr Gespräch mit dem Weißen Haus konzentrieren konnte. Auch wenn der Impala kein Rennwagen war, reagierte sein Zweieinhalb-Liter-Motor willig auf den Druck des Gaspedals. Die Fahrt durch Brooklyn mit Blaulicht und Zweitonhorn verlief wie in einem Videospiel. Schnell, sehr schnell und ohne Hindernis oder Zwischenfälle. Doch als sie sich der Brooklyn Bridge näherten, die nur wenige Schritte vom Gebäude des OEM entfernt lag, begannen die Schwierigkeiten.
    Auf der Zufahrtsrampe stauten sich die Fahrzeuge der Leute, die nach Manhattan strebten, um dort die unendliche Fülle der sonntäglichen Unterhaltungsmöglichkeiten zu genießen.
    »Platz da! Polizei!«
    Sam wedelte mit dem linken Arm zum Fenster hinaus, als wollte er damit erreichen, dass die Fahrer der feststeckenden Autos ihre Fahrzeuge in Luft auflösten. Sie standen so dicht gedrängt, dass es mit dem besten Willen nicht möglich war, freie Bahn zu schaffen, und schon gar nicht in der kurzen Zeit, die Sam und Liz blieb.
    »So ein verfluchter Mist!«
    Mit Fausthieben rächte sich Sam am Lenkrad.
    Adrian Salz’ Stimme erklang im Inneren des Fahrzeugs: »Sie sind nicht allein, McGeary?«
    »Nein, man hat mir Captain Pollack vom NYPD zugeteilt. Er war Zeuge der ersten Explosion am Union Square. Seine Mitwirkung an der Ermittlung ist für mich überaus wertvoll.«
    Zwei Minuten zuvor, unmittelbar vor dem Anruf des Präsidenten, hatte Liz Sam erklärt, was sie mit »sie wissen nicht, dass sie Terroristen

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